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Galleria Gottardo

Patong - Grossskulpturen der Völker Borneos aus der Sammlung Brignoni des Museo delle Culture in Lugano

Lugano (ots)

Hinweis: Bildmaterial und Informationen über die Ausstellung 
   stehen zum kostenlosen Download bereit unter: 
   http://www.presseportal.ch/de/pm/100000145 . Die Bilder werden 
   zusätzlich über die Bildagentur EQ-Images verbreitet
Vom 23. Mai bis 25. August 2007 zeigt die Galleria
Gottardo in Lugano 39 Werke, die rund einem Dutzend unterschiedlicher
Volksgruppen Zentral- und Süd-Borneos zugeschrieben werden. Alle
Objekte stammen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg und sind im
Besitz des Museo delle Culture in Lugano. Sie sind Teil jener
Sammlung, die der Tessiner Künstler Serge Brignoni von den
Zwanzigerjahren an aufbaute und 1985, zusammen mit etwa 650
hauptsächlich aus Ozeanien und Indonesien stammenden Werken, dem
Museum vermachte. Gut die Hälfte der ausgestellten Werke wird zum
ersten Mal gezeigt.  Bei den in der Galleria Gottardo präsentierten
Objekten handelt es sich um eine der weltweit bedeutendsten
Werkgruppen dieser Art.
Die Schau ist in enger Zusammenarbeit zwischen der Banca del
Gottardo, der Galleria Gottardo und der Stadt Lugano entstanden.
Gleichzeitig mit der Ausstellung erscheint der neu überarbeitete
Catalogue Raisonné der Sammlung Brignoni (in zwei Bänden), ein
Geschenk der Banca del Gottardo an die Stadt Lugano anlässlich des
diesjährigen 50. Jubiläums der Bank.
Bei den grossformatigen Werken handelt es sich um Verkörperungen
von Ahnen, Priestern und Geistern, um anthropomorphe Pfähle, welche
in Opferritualen und als architektonische Dekoration in Form von
Tiergestalten Verwendung fanden - ein gutes Dutzend wahrhaftiger
Meisterwerke südost-asiatischer Stammeskunst. Der Begriff Patong
bezeichnet in seiner allgemeinen Bedeutung die Darstellung von
Geistern verstorbener Ahnen und Naturgottheiten, die beim Tod eines
Mitglieds der Dorfgemeinschaft oder zur Erinnerung an die
Gefangennahme eines Feindes angefertigt wurden. Wenn mit den
Skulpturen ein Verstorbener dargestellt wurde, sollte damit ebenso
sein unsterblicher Geist verkörpert werden, bevor er seine lange und
gefährliche Reise ins Jenseits antrat. Neben den grossen Figuren ist
auch filigranes Feinhandwerk der Alltagskultur der Dayak-Völker zu
sehen, wie beispielsweise eine Ba' Säuglingsliege, einen Kelebit
Schild und vier magische Tun-tun Jagdstöcke.
Die in drei Sektionen gegliederte Ausstellung wurde von Francesco
Paolo Campione, Direktor des Museo delle Culture in Lugano,
kuratiert. Die erste Sektion befasst sich mit der Beziehung zwischen
Mensch und Tier sowie den spiritualisierten Naturkräften. Die zweite
stellt die Beziehung des Menschen zu seinen Vorfahren dar. Hier wird
auch auf das Thema des "guten Todes" und auf das Übernatürliche näher
eingegangen. Im dritten Teil der Ausstellung wird vor allem versucht,
die visuelle Aufmerksamkeit des Betrachters auf die wichtigsten
gestalterischen Charakteristiken und Ausdrucksmerkmale der Exponate
zu lenken. Jede Sektion wird durch ein besonders wichtiges Werk
eingeführt, eine Art Aushängeschild oder Wegmarke für den
dazugehörigen Teil der Ausstellung. Bei der Einrichtung der
Ausstellung und Ausleuchtung der Objekte wurde den stilistischen
Assonanzen und Dissonanzen aufgrund welcher eine besondere Spannung
zwischen den einzelnen Exponaten entsteht, gebührende Aufmerksamkeit
geschenkt. Auf diese Weise wird der Rundgang  zu einem Erlebnis für
das Auge. Durch die Raumgestaltung und die Beleuchtungstechnik werden
in einem Spiel von Licht und Schatten jene Besonderheiten enthüllt,
die aufgrund der ausserordentlichen Expressivität der einzelnen
Figuren als Ganzes auf den ersten Blick verborgen bleiben.
Ausstellung und Katalog sind das Ergebnis eines detaillierten
Forschungsprojektes, das die wissenschaftliche Analyse und
Katalogisierung der Werke ebenso umfasst wie die philologische
Restauration und die Vervollständigung der Erkenntnisse über ihre
Bedeutung und ihren Wert durch den Vergleich mit den Daten aus der
Feldforschung vor Ort. Zu den wichtigsten Forschungserkenntnissen
gehören dabei: die Klärung der expressiven und semiologischen
Bedeutungen der bildhauerischen Formen und Verzierungen im Rahmen des
lokalen Klassifizierungssystems und besonders mit Blick auf die
Bestattungspraktiken, die Analyse der Formensprache vor dem
Hintergrund der massgebenden der kosmologischen Konzepte sowie die
Untersuchung der Interaktion zwischen Bildhauerei und Architektur
sowohl auf funktionaler als auch auf symbolischer Ebene.
Realisierung von Ausstellung und Katalog standen unter der Leitung
von Franco Rogantini, Direktor der Galleria Gottardo.
Forschungsarbeit, Ausstellungskonzeption und Kataloginhalt erfolgten
in enger Zusammenarbeit mit einem Team von Anthropologen, die vom
Direktor des Museo delle Culture von Lugano, Francesco Paolo
Campione, angeführt wurden. Diese Arbeitsgruppe wurde zudem
unterstützt von der Südostasien-Abteilung des Centre National de la
Recherche Scientifique in Marseille und insbesondere von Bernard
Sellato und Antonio Guerreiro, deren Beiträge, zusammen mit einem
Essay über die Geschichte Borneos von Nila Riwut, Professorin an der
Universität Jakarta, im Katalog veröffentlicht wurden.
Medienkonferenz:        Dienstag, 22. Mai 2007 um 9.30 Uhr
Vernissage:             Dienstag, 22. Mai 2007 von 18.00-20.00 Uhr
Dauer der Ausstellung:  23. Mai bis 25. August 2007
Öffnungszeiten:         Dienstag 14.00 - 17.00 Uhr; 
                        Mittwoch bis Samstag 11.00  - 17.00 Uhr
                        Sonntag und Montag geschlossen. Der Eintritt
                        ist kostenlos.
Broschüre / Katalog:
Zur Ausstellung erscheint eine Broschüre die den Rundgang durch
die Ausstellung beschreibt und in welcher sämtliche in der
Ausstellung gezeigten Objekte abgebildet sind. 
Der neue Catalogue Raisonné der Sammlung Brignoni (zwei Bände),
herausgegeben von Francesco Paolo Campione, ist ein Geschenk der
Banca del Gottardo an die Stadt Lugano anlässlich des fünfzigjährigen
Jubiläums der Bank. Der Katalog wird in italienischer und englischer
Version von Mazzotta Editori, Milano, publiziert.
Kataloggestaltung: Theredbox Communication Design, Lugano
Galleria Gottardo, eine Kulturstiftung der Banca del Gottardo,
veranstaltet seit ihrer Gründung 1989 Ausstellungen in enger
Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Museen sowie
Kunstsammlern. Seit mehr als 15 Jahren erforscht sie das Wirken des
Menschen in seinen unterschiedlichsten Ausdrucksformen und macht
dieses in Ausstellungen und Publikationen hoher Qualität dem
interessierten Publikum zugänglich. Ihre Aufmerksamkeit war dabei
stets auf das Facettenreichtum der Kunst, Fotografie, Ethnografie,
Archäologie des Designs sowie besonderer Objekte gerichtet, die im
Laufe der Zeit zu interessanten Sammlungen zusammen getragen wurden.
Die Verlagstätigkeit nimmt bei der Galleria Gottardo eine bedeutende
Rolle ein. Bei der Realisation der Ausstellungskataloge wird ganz
besonders auf die Qualität der Texte und Gestaltung geachtet.

Kontakt:

Galleria Gottardo
Viale Stefano Franscini 12
6900 Lugano
Tel.: +41/91/808'19'88
Fax: +41/91/808'24'47
E-Mail: galleria@gottardo.com
Internet: www.galleria-gottardo.org

Uessearte
Via Natta 22
I - 22100 Como
Tel.: +39/031/269'393
Fax: +39/031/267'265
E-Mail: uessearte@tin.it

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