120 Arbeitsplätze in Nebikon vorläufig gesichert
Nebikon (ots)
Nachlassstundung für PAVAG bewilligt
Die PAVAG, Herstellerin von flexiblen Verpackungen aus Kunststoff, steckt nach dem vierten aufeinander folgenden Jahr mit einem negativen Betriebsergebnis in Liquiditätsschwierigkeiten. Nun zeichnet sich ein Sanierungsplan ab mit guten Aussichten, alle 120 Arbeitsplätze in Nebikon LU zu erhalten. Das Amtsgericht hat deshalb eine Stundung zum Abschluss eines Nachlassvertrags bis zum 8. Oktober dieses Jahres genehmigt.
Die PAVAG AG erhält vom Amtsgericht Willisau eine Chance, ihren Betrieb in Nebikon grundlegend zu sanieren. Die Bewilligung des Gesuchs um Nachlassstundung ermöglicht eine unverminderte Weiterführung der Produktion bei vollem Personalbestand, einen Abbau der guten Arbeitsvorräte und nicht zuletzt die Fortführung der Gespräche mit neuen Investoren, die unmittelbar vor dem Abschluss stehen. Der Sanierungsplan sieht den Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Aktiven, gezielte Investitionen in Anlagen zur Herstellung von komplexen Folien mit hoher Wertschöpfung und den weiteren Ausbau der erfolgreichen Exporttätigkeit vor.
Trotz grossen Exporterfolgen ... Bereits heute exportiert PAVAG fast 50% ihrer Produktion mit Erfolg. Neben der Herstellung von Kehrichtsäcken und unbedruckten Polyethylen-Folien hat das Unternehmen eine starke Marktposition als Zulieferer von qualitativ hochstehenden Verpackungen für die bekanntesten Markenartikel in der Lebensmittelindustrie aufgebaut. Um die wachsende Nachfrage zu bewältigen, wurden auf allen Produktionsstufen - Extrusion, Kaschierung und Druck - Kapazitätsreserven aufgebaut.
... kein positives Betriebsergebnis Trotz guter Umsatzentwicklung konnte die PAVAG AG seit 1997 kein positives Betriebsergebnis mehr ausweisen. Zwar gelang es, den Jahresumsatz mit flexiblen Verpackungen aus Kunststoff kontinuierlich auf 37 Millionen Franken zu steigern und die Effizienz der Mitarbeiter laufend zu verbessern. Indes die Umstellung auf Produkte mit hoher Wertschöpfung wie bedruckte Flachfolien und Verbundfolien zur Verpackung von Lebensmitteln sowie patentierte XF-Film-Laminatfolien zehrte das bescheidene Eigenkapital von 4.5 Mio. Franken rasch auf. Hohe Kredite, die zur Produktionsumstellung erforderlich waren, führten zu untragbaren Zinslasten. Allzu grosse Ausschussquoten und Führungsschwierigkeiten verschlechterten die Situation noch weiter. Der Beschluss, das Aktienkapital um fünf Millionen Franken zu erhöhen, scheiterte.
Arbeitsplätze vorläufig gesichert Wie die neue Geschäftsleitung mitteilt, darf mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartet werden, dass die Gläubiger einem Nachlassvertrag zustimmen. Der Sanierungsplan geht davon aus, dass die jetzigen 120 Arbeitsplätze erhalten bleiben. Ein Abbau ist nicht geplant, jetzt seien alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erst recht gefordert, fügt die Geschäftsleitung an. Die PAVAG AG ist auch nicht im Rückstand mit Lohnzahlungen; auch alle Beitragszahlungen an die Sozialversicherungen wurden fristgerecht geleistet.
Die PAVAG AG ist in der Herstellung sowie im Vertrieb von flexiblen Verpackungen tätig. Das Unternehmen beschäftigt 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Nebikon LU und erzielt heute einen Jahresumsatz von 37 Mio. Franken. Seit 1997 gelang es, den Umsatz um +50% zu steigern und den Exportanteil von 15% auf fast 50% zu erhöhen. Die PAVAG AG stellt unbedruckte Polyethylen-Folien zur Weiterverarbeitung, bedruckte Flachfolien und Verbundfolien für die Lebensmittelindustrie und für die chemische Industrie sowie patentierte XF-Film-Laminate und Kehrrichtsäcke her.
Kontakt:
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Flexible Verpackungen
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