Gesundheit als neuer Schwerpunkt in der internationalen Zusammenarbeit des Bundes
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Medienmitteilung 22. Mai 2024: Bundesrat veröffentlicht Botschaft zu internationalen Zusammenarbeit der Schweiz 2025-2028
G esundheit als neuer Schwerpunkt in der internationalen Zusammenarbeit des Bundes
(Medicus Mundi Schweiz/Basel, den 22. Mai 2024) Der Bundesrat hat heute die neue Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit für die kommenden vier Jahre zuhanden des Parlamentes verabschiedet. Auffallend dabei: Gesundheit wird als neue Priorität für die kommenden Jahre definiert. Medicus Mundi Schweiz, das zivilgesellschaftlich-akademische Netzwerk zur internationalen Gesundheitszusammenarbeit und globalen Gesundheit begrüsst dies – kritisiert aber die Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit.
In der Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit legt der Bundesrat alle vier Jahre die Strategie für die Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz fest. In der heute vom Bundesrat verabschiedeten Botschaft fällt auf, dass Gesundheit neu zu einem der fünf prioritären Themen wird. Damit reagiert der Bundesrat insbesondere auch auf eine entsprechende Forderung aus dem Parlament. Die deutliche Annahme einer entsprechenden Motion von Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (Gesundheit als neuer Schwerpunkt der internationalen Zusammenarbeit, eingereicht am 16. März 2022) hat die Notwendigkeit des Engagements der Schweiz in der internationalen Gesundheitszusammenarbeit und globalen Gesundheit aufgezeigt.
Schlüsselrolle der Schweiz in der globalen Gesundheit
Medicus Mundi Schweiz, das zivilgesellschaftlich-akademische Netzwerk zur internationalen Gesundheitszusammenarbeit und globalen Gesundheit begrüsst, die neue Priorisierung von Gesundheit. Diese ist eine Schlüsselkomponente der Entwicklung und die Schweiz kann international zu einem erheblichen Mehrwert beitragen – dank der in der Schweiz basierten Forschung, der Privatwirtschaft und der langjährigen zivilgesellschaftlichen Arbeit in diesem Bereich. Der Bundesrat schafft damit auch die strategische Voraussetzung, damit das internationale Genf gestärkt wird, das als Standort einer Vielzahl von internationalen Gesundheitsorganisationen eine Schlüsselrolle in der globalen Gesundheit spielt.
In der Umsetzung der Botschaft muss der Bundesrat nun dafür sorgen, dass Gesundheit strategisch umfassend und kohärent eingebettet wird und dass die Mittel, die in den Schwerpunktländern der Schweiz für eine verbesserte Gesundheit zur Verfügung gestellt werden, erhöht werden. Dies kann der Bundesrat etwa tun, indem er die bilaterale und die multilaterale Zusammenarbeit sowie die humanitäre Hilfe im Gesundheitsbereich besser miteinander verknüpft. Zudem muss er auf eine inklusive Umsetzung achten. Gruppen, die besonders gefährdet sind, vom Zugang zum Gesundheitssystem ausgeschlossen zu werden – zum Beispiel Menschen mit Behinderungen – müssen gleichberechtigt berücksichtigt werden.
Gefährdete Finanzierung
MMS sieht die internationale Zusammenarbeit mit dem vorgeschlagenen Finanzrahmen als unterfinanziert an. Die prognostizierte Quote von 0.36% öffentlicher Mittel (ohne Asylkosten) für die internationale Zusammenarbeit entspricht weder der wirtschaftlichen Stärke der Schweiz noch ihrer globalen Verantwortung noch dem Interesse der Schweiz, international als glaubwürdige und solidarische Akteurin wahrgenommen zu werden.
Für weitere Informationen
Martin Leschhorn Strebel, Direktor Medicus Mundi Schweiz
Natel: 079 673 02 24
Medicus Mundi Schweiz Murbacherstrasse 34 4056 Basel info@medicusmundi.ch