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Amerikaner glauben an Gott und nicht an Darwin - Zweifel an der Evolutionstheorie trotz wissenschaftlicher Belege

Hamburg (ots)

Die Evolutionstheorie Darwins ist zwar
wissenschaftlich bewiesen, doch halten die meisten Amerikaner an Gott
als Schöpfer des Menschen fest. Eine Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts Gallup ergab, dass in den USA rund 45
Prozent der Erwachsenen glauben, dass Gott den Menschen innerhalb der
vergangenen 10'000 Jahre geschaffen hat. Das berichtet das Entdecker-
und Reportagemagazin NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in seiner
November-Ausgabe (EVT 25.10.2004). Weitere 37 Prozent der befragten
Amerikaner sind der Ansicht, dass eine göttliche Initiative am Anfang
allen Seins war und die Evolution in Gang setzte. Nur eine Minderheit
der Amerikaner (12 Prozent) glaubt, dass sich die Menschheit ohne das
Zutun eines Gottes aus anderen Lebensformen entwickelt hat.
Der mehrheitliche Glaube an einen Gott als Schöpfer hat auch
Auswirkungen auf den Schulunterricht in den USA: In 31 von 50
Bundesstaaten der USA gibt es zur Zeit juristischen Streit darüber,
wie man in der Schule die Entwicklungsgeschichte lehrt. Aber auch an
Europas Schulen gibt es offenbar Skepsis bezüglich der Theorien
Darwins: Die italienische Bildungsministerin Letizia Moratti wollte
in diesem Frühjahr die von Darwin begründete Evolutionstheorie vom
Lehrplan der 13-14-jährigen Schüler streichen und stattdessen die
Schöpfungsgeschichte der Bibel unterrichten lassen. Erst nach
massiven Protesten gab sie ihr Vorhaben auf.
Die Darstellungen der Bibel, wonach das Universum, die Erde und
das Leben vor 10'000 Jahren von Gott erschaffen wurden, nimmt - nach
einer Umfrage des Schweizer Meinungsforschungsinstituts IHA-Gfk -
auch jeder Fünfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz
wörtlich. Etwa genauso viele stimmen der Ansicht zu, dass es zwar die
Evolution gebe, dass sie aber von Gott gesteuert werde. An eine
Evolution, wie Darwin sie beschrieb, bei der Gott keine Rolle spielt,
glauben in Deutschland mit 46 Prozent fast jeder Zweite, in
Österreich knapp 41 Prozent, in der Schweiz aber nur jeder Dritte (33
Prozent).
Dabei lässt die Wissenschaft inzwischen kaum noch Zweifel an der
Richtigkeit der Theorie Darwins. Seine Idee der Evolution der Arten
und die natürliche Auslese als Motor dieser Entwicklung hat er
bereits 1859 in seinem Werk "Die Entstehung der Arten" ausführlich
dargelegt. Darin schreibt er, dass kleine, zufällige erbliche
Unterschiede zwischen Lebewesen einer Art unterschiedliche
Überlebens- und Vermehrungschancen zur Folge haben. Wer besser an
seine Umwelt angepasst ist, hat grössere Chancen zu überleben und
sich fortzupflanzen. Diese natürliche Auslese führt dazu, dass sich
über viele Generationen hinweg Aussehen, Körperbau und Verhalten der
Nachkommen verändern und weiterentwickeln. Darüber hinaus können sich
bei räumlich isolierten Populationen neue Arten bilden, wenn sich
diese Lebewesen an die speziellen örtlichen Gegebenheiten anpassen.
Dieses "Divergenzprinzip" erklärt die Veränderungen innerhalb einer
Art und die Entstehung der Artenvielfalt auf der Erde. Heute dient
auch die moderne Genetik dazu, Darwins Theorie zu untermauern. So
zeigen etwa Untersuchungen des Erbguts der Maus, dass sie 30.000 Gene
besitzt, von denen 99 Prozent direkte Entsprechungen bei Menschen
haben. Diese Ähnlichkeit zwischen Maus und Mensch sowie neues Wissen
aus Disziplinen wie Bevölkerungsgenetik, Biochemie und
Molekularbiologie stützt, bestätigt und ergänzt Darwins
Evolutionstheorie.

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Anke Sinnigen
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D-20457 Hamburg
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