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Interpharma: Krankenversicherung - Stimmberechtigte wollen mehr Markt

Interpharma: Krankenversicherung - Stimmberechtigte wollen mehr Markt
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Basel (ots)

- Hinweis: Eine Infografik ist abrufbar unter 
     http://www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100002276 -
Zehn Jahre nach Einführung des
Krankenversicherungsgesetzes (KVG) zeichnet sich in der Haltung der
Schweizer Stimmberechtigten Bewegung ab. Der gefestigte Trend weist
in Richtung mehr Markt. Mehr Markt bezieht sich vor allem auf die
Angebotsseite. Punktuell sprechen sich die Stimmberechtigten jedoch
auch für eine stärkere Eigenverantwortung aus, was etwa für die
ärztliche und nichtärztliche Alternativmedizin gilt. Diese wird zwar
breit unterstützt, soll jedoch über die Zusatzversicherung
abgegolten werden. Zudem wird von einer wachsenden Mehrheit ein
Bonus- Malus-System gefordert. Drastische Einschnitte auf der
Leistungsseite werden nach wie vor abgelehnt. Der Gesundheitsmonitor
2006 des gfs.bern, erstellt im Auftrag von Interpharma, zeigt die
aktuellen Tendenzen der Stimmberechtigten in gesundheitspolitischen
Fragen.
Klarer Trend zu mehr Markt
Zehn Jahre nach seiner Einführung wird das KVG im Jahr 2006
kritischer gesehen und die Akzeptanz ist mit 47% nicht mehr
mehrheitlich. Die Grundwerte Qualität und Wahlfreiheit stehen bei den
Schweizer Stimmberechtigten hingegen unvermindert hoch auf der
Prioritätenliste. Trotzdem zeichnet sich im aktuellen
Gesundheitsmonitor ein klarer Trend ab:
69% der Stimmberechtigten sprechen sich für mehr Markt aus. 2005
waren es noch 54%. Von einem Gesundheitsangebot, welches verstärkt
marktwirtschaftlich ausgestaltet ist, erhoffen sich die Stimmbürger
eine Kostendämpfung.
Eigenverantwortung erhält punktuell wachsende Zustimmung
Die Forderung nach mehr Markt führt "noch" nicht generell zum
Wunsch nach mehr individueller Verantwortung. Trotzdem spricht sich
eine Mehrheit punktuell für eine verstärkte Eigenverantwortung aus.
So geniesst die ärztliche und nichtärztliche Alternativmedizin in der
Bevölkerung zwar breite Akzeptanz. Eine wachsende Mehrheit von 60%
sieht diese jedoch in der Zusatzversicherung (2005 waren es 51%).
Weitere 9% wollen die Alternativmedizin weder in der
Grundversicherung noch in der Zusatzversicherung. Auch die Zustimmung
zu einem Bonus-Malus-System hat sich gegenüber den Vorjahren nochmals
verstärkt: 76% der Be-fragten befürworten es voll oder eher.
Bedeutende Einschnitte bei der Wahlfreiheit ohne Chance
Drastische Einschnitte bei der Wahlfreiheit stossen bei den
Stimmberechtigten weiterhin auf breite Ablehnung, auch wenn dadurch
Kosteneinsparungen möglich wären. Dies gilt für die freie Spital-
oder Arztwahl genauso wie für die Einschränkung des
Leistungskatalogs. Noch deutlicher abgelehnt wird nur noch ein
eingeschränkter Zugang zu neuen Therapien und Medikamenten, wo die
Ablehnung im Vergleich zu 2005 von 54% auf neu 65% der Befragten
stieg. Diese massive Ablehnung steht im Einklang mit der Haltung
gegenüber der zurzeit diskutierten Beschränkung der Krebsmedizin: 100
Prozent der Befragten sind voll oder ganz der Meinung, Medikamente
gegen Krebs müssten allen Menschen zur Verfügung stehen.
Für- und Gegenargumente zur Einheitskasse potenziell
mehrheitsfähig
Die Meinungen zur Volksinitiative "für eine soziale
Einheitskrankenkasse" sind noch nicht gemacht. Sowohl die Befürworter
wie auch die Gegner können sich auf mehrheitsfähige Argumente
stützen. Auf der Pro-Seite haben das Argument der möglichen
Kostenverringerung für Kassen und Versicherte, die
Systemvereinfachung mit nur noch einer Kasse und mehr Transparenz
mehrheitliche Unterstützung. Dennoch ist die zentrale Stossrichtung
der Initiative umstritten. So ist eine Mehrheit der Befragten der
Meinung, dass mit der Einheitskasse die Konkurrenz entfällt, welche
die Kassen zwingt, ihre Leistungen laufend zu verbessern. Auch stimmt
eine Mehrheit dem Argument zu, dass Reformen nötig sind, diese jedoch
in Richtung Förderung wirtschaftlicher Anreize, Flexibilisierung und
mehr Wettbewerb gehen sollten.
Bekenntnis zu einem starken Forschungs- und Pharmastandort
Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Pharmabranche für die
Schweiz wird weiterhin als sehr hoch eingeschätzt. 93% stufen sie als
sehr bedeutend oder ziemlich bedeutend ein (im Jahr 2005: 86%). Im
Branchenvergleich rangiert die Pharmabranche gleich hinter den Banken
auf Rang 2.
Die Datenbasis
Der "Gesundheitsmonitor 2006" basiert auf einer Befragung von 1203
Stimmberechtigten mittels persönlicher Interviews in Deutsch,
Französisch und Italienisch von ca. 50 Minuten Länge. Für die
Trendanalysen stehen nun kumulierte Daten von rund 10 960 Interviews
seit 1997 zur Verfügung.

Kontakt:

Interpharma
Thomas B. Cueni
Generalsekretär
Tel. +41/61/264'34'00
Mobile +41/79/322'58'17
E-Mail: info@interpharma.ch

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