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Interpharma - Komplementärmedizin in die Zusatzversicherung

Basel (ots)

Komplementärmedizin geniesst in der Schweiz eine
hohe Akzeptanz. Sie gehört aber nach Meinung der Schweizer
Stimmberechtigten in die Zusatzversicherung. Diese Meinung vertreten
64 Prozent der Schweizer Stimmberechtigten in der Befragung zum
"Gesundheitsmonitor 2007"; nur 24 Prozent sind für eine Abdeckung
durch die Grundversicherung. Der aktuelle Meinungsstand zur
Komplementärmedizin ist nur eines der Themen, zu welchen das
Forschungsinstitut gfs.bern zum elften Mal seit 1997 Schweizerinnen
und Schweizer aus allen Landesteilen befragt hat. Gefestigt hat sich
der Trend zu mehr Markt im Gesundheitswesen. Die Mehrheit der
Befragten fordert Leistungen im Gesundheitswesen von
überdurchschnittlicher Qualität und Quantität. Abbau und
Einschränkungen sind nicht mehrheitsfähig.
Die Komplementärmedizin gehört zum Schweizer Gesundheitswesen:
Mehr als 80 Prozent halten sie für gut und wichtig. Mehr als 60
Prozent der Stimmberechtigten sehen sie aber als Bestandteil einer
Zusatzversicherung. Dies gilt gleichermassen für die ärztlich
verordnete (64%), wie auch für die nichtärztliche Komplementärmedizin
(62%). 17 Prozent der Befragten finden gar, dass Letztere überhaupt
nicht in den Leistungskatalog gehöre. In den vergangenen sechs Jahren
hat sich unter der Kostendiskussion ein Einstellungswandel vollzogen.
Waren 2001 noch 52 Prozent der Ansicht, Komplementärmedizin müsse
Bestandteil der Grundversicherungsleistungen sein, sind es heute noch
24 Prozent. Der Anteil der Befürworter hat sich damit mehr als
halbiert.
Dies färbt auf die Haltung zur Initiative "Ja zur
Komplementärmedizin" ab. Stellt man nur auf diejenigen
Stimmberechtigten ab, die jetzt schon sagen, dass sie sicher an der
Abstimmung teilnehmen werden, wäre die Vorlage zwar von 56 Prozent
der Stimmberechtigten angenommen worden. Die Zustimmungsbereitschaft
ist aber nur deshalb so hoch, weil die bestimmte Teilnahmeabsicht
zurzeit aussergewöhnlich gering ist (18 %). Stellt man auf alle
Stimmbürger-/innen ab, sinkt die Zustimmungsbereitschaft auf 41
Prozent. Die Angst vor weiter steigenden Krankenkassenprämien, die
Abdeckung durch die Zusatzversicherung und die Einschätzung, dass
Komplementärmedizin auf Freiwilligkeit basieren soll, überwiegen.
Trend zu mehr Markt verstärkt
Im elften Jahr nach seiner Einführung wird das KVG aktuell wieder
von einer Mehrheit sehr positiv oder zumindest eher positiv beurteilt
(56%). Die Grundwerte unseres Gesundheitswesens, Qualität und
Wahlfreiheit, stehen bei den Schweizer Stimmberechtigten unvermindert
hoch auf der Prioritätenliste. Die Bewegung Richtung mehr Markt hat
sich weiter verstärkt. Dieser Aussage steht der Wunsch nach einer
beschränkt stärkeren Staatsverantwortung gegenüber.
Keine Kürzung des Leistungskataloges bei der Grundversicherung
Die Forderung nach mehr Markt ist nicht gepaart mit dem Wunsch
nach mehr individueller Verantwortung. Der Leistungskatolog ist heute
für eine Mehrheit der Stimmberechtigten im richtigen Masse
ausgestaltet. Wenn schon, sollte er erweitert, nicht gekürzt werden.
Nur noch 35 Prozent (2006: 53%) sprechen sich für eine Beschränkung
auf das medizinisch Notwendige aus.
Bedeutende Einschnitte bei der Wahlfreiheit ohne Chance
Drastische Einschnitte bei der Wahlfreiheit stossen bei den
Stimmberechtigten weiterhin auf breite Ablehnung, auch wenn dadurch
Kosteneinsparungen möglich wären. Dies gilt für die freie Spital-
oder Arztwahl (56% bzw. 63%) und noch deutlicher für einen
eingeschränkten Zugang zu neuen Therapien und Medikamenten, wo die
kategorische Ablehnung mit 66 Prozent im Vergleich zu 2006 (65%) der
Befragten nahezu stabil blieb.
Die Datenbasis
Der "Gesundheitsmonitor 2007" basiert auf einer Befragung von 1228
Stimmberechtigten mittels persönlicher Interviews in Deutsch,
Französisch und Italienisch von ca. 50 Minuten Länge. Für die
Trendanalysen stehen nun kumulierte Daten von 12 188 Interviews seit
1997 zur Verfügung.
Kontakt
Thomas B. Cueni
Generalsekretär Interpharma 
Tel.:     +41/61/264'34'00 
Mobile:   +41/79/322'58'17 
Internet:  info@interpharma.ch

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