Pharmaindustrie reicht Anträge zu den Medikamentenpreisen ein
Basel (ots)
Die Mitglieder der Interpharma, Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz, haben beim BAG für einige Dutzend Medikamente Anträge eingereicht. Danach sollen für die aktuelle Preisüberprüfung auch der therapeutische Quervergleich und/oder Kaufkraftkurse berücksichtigt werden.
Gestern ist die Eingabefrist der Auslandpreise für jene rund 800 Medikamente abgelaufen, deren Preise das Bundesamt für Gesundheit (BAG) im laufenden Jahr überprüft und neu festlegt. Die Unternehmen der Interpharma, Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz, haben dabei für einige Dutzend Medikamente Anträge eingereicht. Sie fordern das BAG bei einer Mehrzahl dieser Produkte auf, für die Preisfestsetzung anstelle der Devisenkurse Kaufkraftkurse anzuwenden. Bei einigen Medikamenten bestehen die Unternehmen zudem auf einem therapeutischen Quervergleich. Mit dem therapeutischen Quervergleich wird die Leistung eines Medikaments im Vergleich zu einem anderen Medikament oder einer anderen Therapieform bewertet.
Aus der Sicht der Interpharma ist der gegenwärtige Wechselkurs das Ergebnis spekulativer Kräfte am Devisenmarkt und nicht Abbild der wirtschaftlichen Realität. Der Schweizerfranken ist gemäss Wirtschaftsexperten und dem Internationalen Währungsfond deutlich überbewertet. Als Folge sind die Kosten des Pharmastandorts Schweiz in den letzten drei Jahren um rund 20 Prozent gestiegen. Von keiner andern Branche, schon gar nicht von einer wichtigen Exportbranche, wird verlangt, dass sie ihre Preise in der Schweiz senkt, nur weil der Frankenkurs gestiegen ist. Deshalb wehrt sich Interpharma dagegen, dass die Medikamentenpreise in der Schweiz allein aufgrund der Preise im Ausland festgelegt werden.
In der neuen Verordnung als Basis der Preisüberprüfung ist der therapeutische Quervergleich nicht mehr vorgesehen. Das ist problematisch, denn als Land, das volkswirtschaftlich enorm vom starken Pharmastandort profitiert, kann die Schweiz kein Interesse daran haben, die Preisbildung bei Medikamenten allein dem Ausland und den spekulativen Bewegungen am Devisenmarkt zu überlassen. Das unterminiert eine eigenständige Preisgestaltung der Schweiz und ist innovationsfeindlich.
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