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Nestlé Waters erhält den Roten Teufelsstein für Unsinnstransporte

Altdorf (ots)

Aktivistinnen und Aktivisten der Alpen-Initiative
überreichten heute morgen den Roten Teufelsstein der Firma Nestlé
Waters (Schweiz) am Hauptsitz in Gland VD. Nestlé Waters ist weltweit
führend in der Wasservermarktung und produziert mit diesem Geschäft
eine Unmenge von unsinnigen Transporten. Allein durch ihre Importe in
die Schweiz produziert der Wasserkonzern schätzungsweise jährlich
12'000 unnütze Lastwagenfahrten durch die Alpen. Die Beteuerungen des
Generaldirektors André Granelli, die Bahntransporte zu fördern, sind
reine Lippenbekenntnisse.
Obwohl die Schweiz reich an Trink- und Mineralwasser ist,
importiert und vertreibt Nestlé italienische und französische
Mineralwasser im grossen Stil. Aus dem italienischen San Pellegrino
werden die Flaschen ausschliesslich per LKW über den Gotthard und den
Simplon in die Schweiz gefahren, aus Frankreich Perrier und Contrex
mehrheitlich per LKW. Nestlé wickelt rund 87 Prozent des
Mineralwassertransportes auf der Strasse ab. "Bis eine Flasche San
Pellegrino beim Kunden ankommt, hat sie oft mehr als 600 völlig
unnötige Strassenkilometer hinter sich", so Christa Mutter,
Vorstandsmitglied der Alpen-Initiative. Für die Alpen-Initiative ist
dies Grund genug, Nestlé Waters mit dem Roten Teufelsstein
auszuzeichnen. Aber nicht nur Nestlé transportiert das Wasser per
Lastwagen. Auch Henniez verteilt das Mineralwasser zu 90 Prozent auf
der Strasse. Die Migros wickelt immerhin den Transport zu den
Verteillagern zu 97 Prozent auf der Bahn ab. Und der Coca-Cola-
Konzern (Valser) und Coop setzen in letzter Zeit vermehrt Züge ein.
Gerade in der Schweiz gibt es gute Alternativen zum Konsum von
Mineralwasser. Statt 500 bis 1000 Mal mehr für Mineralwasser zu
bezahlen, sollten sich die Konsumenten dafür einsetzen, dass die
Gemeinden auch weiterhin qualitativ gutes Leitungswasser zu einem für
alle bezahlbaren Preis liefern. "Das Schweizer Trinkwasser braucht
den qualitativen Vergleich mit den abgefüllten Mineralwassern nicht
zu scheuen", weiss Georges Darbellay, Westschweizer Koordinator der
Alpen-Initiative. "Zudem ist der Konsum von Hahnenwasser aus Sicht
der Wirtschaftlichkeit, der Umwelt und der sozialen Gerechtigkeit
bedeutend vernünftiger." Mit im Handel erhältlichen Sprudelgeräten
kann dieses Wasser bequem und kostengünstig mit Kohlensäure
angereichert werden. Wer dennoch nicht auf mineralisiertes Wasser
verzichten will, sollte wenigstens eine Quelle wählen, welche
möglichst nahe liegt.
Die Flaschenwasserindustrie zählt zu den am schnellsten wachsenden
und am wenigsten regulierten Branchen der Welt. Dieser Trend macht
auch vor den Entwicklungsländern nicht halt. Dadurch erhält jedoch
gerade die ärmste Bevölkerung kein besseres Wasser. Marianne Hochuli,
Verwantwortliche für den Programmbereich Handelspolitik bei der
Erklärung von Bern dazu: "Durch den Verkauf von Flaschenwasser
besteht die Gefahr, dass die Regierungen noch weniger bereit sind, in
die lokale Wasserversorgung zu investieren." Diese Entwicklung hat
aber noch eine weitere fatale Auswirkung: Nestlé und andere Multis im
Wassermarkt bemühen sich, weltweit die Quellrechte zu erwerben. Damit
wird eines der wertvollsten Gemeinschaftsgüter der Öffentlichkeit
entzogen und zu einer privaten Ware.
Weitere Informationen sowie das gesamte Pressedossier finden Sie
auf der Homepage unter www.alpeninitiative.ch.
Alpen-Initiative
AlfArnold
Telefon:+41 41 870 97 89

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