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economiesuisse - economiesuisse erwartet Nullwachstum
Konjunkturaussichten 2009 und daraus folgende wirtschaftspolitische Konsequenzen

Zürich (ots)

economiesuisse rechnet für das Jahr 2009 mit einem
Nullwachstum. Die Konjunkturabschwächung betrifft vor allem die 
Exporte und die Ausrüstungsinvestitionen. Als Folge davon geht die 
Wirtschaft davon aus, dass die Arbeitslosenquote 2009 im 
Jahresdurchschnitt auf 3,2 Prozent ansteigt. Die Schweiz kann sich 
den negativen Entwicklungen auf den Weltmärkten nicht entziehen. "Die
Schweiz ist im Vergleich zu  anderen Ländern besser gerüstet, um den 
Sturm zu umschiffen", hält Pascal Gentinetta, Vorsitzender der 
Geschäftsleitung von economiesuisse, fest. Es wäre deshalb falsch, in
einen wirtschaftspolitischen Aktionismus zu verfallen.
Die Auswirkungen der Finanzmarktkrise haben in den letzten Monaten
die Schweizer Export- und Binnenwirtschaft erreicht. Von der Krise 
besonders betroffen sind die Autozuliefer- und die Textilindustrie. 
"In beiden Fällen ist nicht der Abschwung an sich beunruhigend, 
sondern die rasante Entwicklung innert kürzester Zeit", erläutert 
Rudolf Minsch, Chefökonom von economiesuisse, die Situation. Im 
international raueren Konjunkturklima immer noch gut behaupten können
sich die Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Hersteller von 
Präzisionsinstrumenten sowie die chemische und die Uhrenindustrie. 
Insgesamt erfolgreich verlaufen ist das Jahr auch für die Hotellerie.
Prognose 2009: Im Jahresdurchschnitt ein Nullwachstum
Für das Jahr 2009 geht economiesuisse von einem Nullwachstum aus, 
sofern sich die Lage auf den Finanzmärkten nicht weiter 
verschlechtert. Damit verbunden ist eine technische Rezession. Das 
vierte Quartal 2008 wird tiefer ausfallen als das Vergleichsquartal 
2007. Auch für die ersten beiden Quartale 2009 geht die Wirtschaft 
noch von negativen Vorzeichen aus. Achillesferse der konjunkturellen 
Entwicklung in den kommenden Monaten sind die Exporte. Besonders 
negativ wirkt sich der generelle Abschwung in Europa aus. Hinzu kommt
die Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro in den 
letzten Monaten.
Während die Aussichten für verschiedene Branchen schlecht sind, 
gibt es auch einige Exportbereiche, die wohl mit deutlich 
abgeschwächten, aber weiterhin positiven Wachstumsraten rechnen. 
Neben der chemisch-pharmazeutischen Industrie sind dies auch die 
Nahrungs- und Genussmittelindustrie, die Medizinaltechnik und 
Unternehmen, die im Bereich Energie tätig sind. Positiv auf die 
Konjunktur wirkt sich vor allem die starke Senkung des Zielbandes für
den Libor auf 0,5 bis 1,5 Prozent aus. Stützend wirkt die höhere 
Kaufkraft der Arbeitnehmer dank der sich abzeichnenden 
Reallohnerhöhung. Als besondere Stärke erweist sich zudem die breite 
Diversifikation der Schweizer Wirtschaft.
Als Folge der erwarteten wirtschaftlichen Stagnation wird die 
Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt von 2,5 auf 3,2 Prozent 
steigen. Hingegen ist in Folge der sinkenden Rohstoffpreise mit einem
raschen Absinken der Inflation auf einen Jahresdurchschnitt von 
leicht mehr als einem Prozent zu rechnen.
Die Talsohle der Krise sollte in der Schweiz zwischen Juni und 
Dezember 2009 durchschritten werden. Dies geht auch aus einer 
internen Umfrage unter den Mitgliedern von economiesuisse hervor. Die
Auswirkungen der Finanzmarktkrise werden in der Weltwirtschaft aber 
noch weit über das Jahr 2009 hinaus zu spüren sein. Das Wachstum der 
Schweizer Wirtschaft bleibt deshalb auch im Jahr 2010 nach oben 
beschränkt und dürfte aus heutiger Warte unter dem Potentialwachstum 
bleiben.
Wirtschaftspolitik: Kurs halten in einem schwierigen Umfeld
Die Finanzmarktkrise belastet die weltweite Wirtschaftspolitik über 
die Konjunktur hinaus. Es ist ein Paradigmenwechsel hin zu mehr 
Staatsinterventionismus festzustellen. In Sorge um die langfristige 
Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft darf nicht 
kurzfristiger Aktionismus um sich greifen. Vielmehr ist weiterhin auf
die bewährte liberale Wirtschaftspolitik zu setzen. "Angesichts der 
weltweiten Vertrauenskrise ist auch die Wirtschaft herausgefordert, 
sich der Debatte zu Gunsten der marktwirtschaftlichen Ordnung zu 
stellen. Der Rückgewinnung einer breiten Akzeptanz für unsere 
Anliegen im Interesse eines starken Wirtschaftsstandortes ist 
Priorität einzuräumen", fasst Gerold Bührer, Präsident von 
economiesuisse, die künftige Ausrichtung der Politik seines Verbandes
zusammen.
Konkret wird sich die Wirtschaft daher nachdrücklich für die 
Weiterführung des Bilateralen Wegs mit der EU einsetzen. Einen 
weiteren Schwerpunkt bildet die Ausweitung des Netzes von 
Freihandelsabkommen mit aussereuropäischen Staaten. Steuerpolitisch 
steht die Gewährleistung der Konkurrenzfähigkeit im Zentrum. Und 
schliesslich unterstützt economiesuisse im Zusammenhang mit der 
Aktienrechtsrevision die Stärkung der Aktionärsrechte sowie eine 
langfristige Ausrichtung der Anreizsysteme.

Kontakt:

Rudolf Minsch
Telefon: 041 421 35 35
rudolf.minsch@economiesuisse.ch

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