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SNF: Unterschiedliche Resultate aus Versuchen im Gewächshaus und im Freiland

Bern (ots)

Wie die Umwelt gentechnisch veränderten Weizen
beeinflusst
Gentechnisch veränderte Weizenlinien, die mit einem Resistenzgen 
gegen die Pilzerkrankung Mehltau ausgestattet wurden, werfen im 
Gewächshaus bis zu doppelt so viel Ertrag ab wie Kontrollpflanzen. Im
Freilandversuch kehrt sich allerdings dieses Verhältnis bei einigen, 
aber nicht allen, Weizenlinien um. Daraus schliesst eine Studie 
innerhalb des Nationalen Forschungsprogramms «Nutzen und Risiken der 
Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen» (NFP 59), dass sich 
Daten aus dem Gewächshaus nicht auf die Situation im Feld übertragen 
lassen und Freilandversuche also wichtig sind.
Dank eines natürlichen Resistenzgens aus einer alten asiatischen 
Weizensorte widersteht gentechnisch veränderter Weizen der 
Pilzerkrankung Mehltau nicht nur im Gewächshaus, sondern auch auf dem
Feld besser. Aber im Freilandversuch treten bei einigen Weizenlinien 
ein verminderter Ertrag oder eine veränderte Ährenform zu Tage, die 
sich zuvor im Gewächshaus nicht erkennen liessen. Solche Effekte sind
als Begleiterscheinung von Zuchtprozessen schon seit längerem 
bekannt, doch nun beschreiben Forschende der Universität Zürich in 
der Fachzeitschrift PLoS One (*) erstmals, wie gross die Unterschiede
zwischen Gewächshaus und Freilandversuchen tatsächlich sind.
Ertragseinbusse
Im Gewächshaus, wo ohne Fungizidbehandlung viele Pflanzen dem Mehltau
zum Opfer fallen, ist der gentechnisch veränderte Weizen aufgrund 
seiner verstärkten Resistenz im Vorteil. Er wirft hier bis zu doppelt
so viel Ertrag ab wie die unbehandelten nicht gentechnisch 
veränderten Kontrollpflanzen. Im Feld jedoch machen Trockenheit, 
Insektenbefall und die Konkurrenz von Nachbarpflanzen dem Weizen zu 
schaffen. In dieser Umgebung ist die Pilzresistenz zwar ebenfalls 
wirksam, führt aber bei einigen Weizenlinien zu Ertragseinbussen. 
Ausserdem wachsen im Freilandversuch die Ähren einiger gentechnisch 
veränderten Weizenlinien in einer anderen Form, welche einen Befall 
mit einem anderen Pilz, dem Mutterkorn, begünstigt.
Diese Nebeneffekte treten bei einigen Weizenlinien gar nicht auf, 
bei anderen sind sie verschieden stark ausgeprägt, was - so vermuten 
die Forschenden - mit der unterschiedlichen Position und Aktivität 
des Resistenzgens zusammenhängen könnte.
Feldversuche sind notwendig
Die Experimente machen deutlich, dass es in der geschützten Umgebung 
des Gewächshauses nicht immer möglich ist, Pflanzen zu 
identifizieren, welche sich auch in einer natürlichen Umwelt 
behaupten. Die komplexen Zusammenhänge zwischen Pflanzen und der 
Umwelt erschliessen sich nur im Freilandversuch.
(*) Simon Zeller, Olena Kalinina, Susanne Brunner, Beat Keller und
Bernhard Schmid (2010). Transgene × Environment Interactions in 
Genetically Modified Wheat. PLoS One, online: 
http://dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0011405
Nationales Forschungsprogramm «Nutzen und Risiken der Freisetzung 
gentechnisch veränderter Pflanzen» (NFP 59)
Im Rahmen des NFP 59 untersuchen Forschende in insgesamt 29 
Forschungsprojekten die Nutzen und Risiken gentechnisch veränderter 
Pflanzen in Bezug auf die ökologischen, sozialen, ökonomischen, 
rechtlichen und politischen Verhältnisse in der Schweiz. In einem 
dieser Projekte untersucht ein Verbund von Forschungsgruppen 
verschiedener Hochschulen - das konsortium-weizen.ch -  an der 
Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART in einem 
Freilandversuch die Pilzresistenz von gentechnisch verändertem 
Weizen.
www.nfp59.ch
Kontakt:
Prof. Bernhard Schmid
Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften
Universität Zürich
Winterthurerstrasse 190
8057 Zürich
Tel.:  	++41 (0)44 635 52 05
E-Mail:   	bernhard.schmid@ieu.uzh.ch
Der Text dieser Medienmitteilung steht auf der Website des 
Schweizerischen Nationalfonds zur Verfügung: www.snf.ch > Medien > 
Medienmitteilungen

Kontakt:

Prof. Bernhard Schmid
Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften
Universität Zürich
Winterthurerstrasse 190
8057 Zürich
Tel.: ++41 (0)44 635 52 05
E-Mail: bernhard.schmid@ieu.uzh.ch

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