Schweizerischer Nationalfonds / Fonds national suisse
SNF: Verleihung des Nationalen Latsis-Preises
Bern (ots)
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Marianne Sommer nimmt den Nationalen Latsis-Preis 2010 entgegen
Am 13. Januar 2011 erhält Marianne Sommer, SNF-Förderungsprofessorin an der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Zürich, im Berner Rathaus den Nationalen Latsis-Preis 2010. Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) verleiht der Wissenschaftshistorikerin den mit 100'000 Franken dotierten Preis im Auftrag der Latsis-Stiftung für ihre interdisziplinäre Erforschung der Life Sciences. Der Preis wird an höchstens vierzigjährige Forschende vergeben und gilt als eine der renommiertesten wissenschaftlichen Auszeichnungen der Schweiz.
Die Befunde der historischen Lebenswissenschaften - etwa der Evolutionsbiologie, Paläoanthropologie und genetischen Geschichte - finden in Medien und Öffentlichkeit zunehmend Aufmerksamkeit. Die Lebenswissenschaften sagen uns, wer wir sind und woher wir kommen, indem sie immer tiefer in den menschlichen Körper eindringen: Sie untersuchen die Knochen, das Blut, die Proteine und die DNA.
Die Wissenschaftshistorikerin Marianne Sommer untersucht diese Entwicklungen mit kulturwissenschaftlichen Methoden. Dazu ist sie prädestiniert: Sie hat an der Universität Zürich sowohl Anglistik als auch Biologie studiert. Seit 2010 ist sie SNF-Förderungsprofessorin an der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Zürich. Sie hat unter anderem am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, an der Pennsylvania State University und an der ETH Zürich geforscht und gelehrt. Ihre international viel beachteten, interdisziplinären Arbeiten geben der Wissenschaftsgeschichte in der Schweiz grossen Auftrieb.
In ihrer Dissertation zeigte Marianne Sommer, wie das Bild des Affen im populären Wissenschaftsmagazin «National Geographic» einen vom Zeitgeist abhängigen Wandel von der wilden Bestie zum Freund und nahen Verwandten erfahren hat. In der Habilitation beschäftigte sie sich u.a. damit, wie die Deutungshoheit der Religion Konkurrenz von der Anthropologie und Archäologie erhielt. In ihrem neusten Forschungsprojekt will sie herausfinden, welche kulturellen und politischen Implikationen die biologisch fundierten Zugänge zur Vergangenheit des Menschen haben, etwa die genetische Rekonstruktion von Verwandtschaften und Migrationsgeschichten.
Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 13. Januar 2011 ab 10.30 Uhr im Berner Rathaus am Rathausplatz 2 statt. Es sprechen: Prof. Dieter Imboden, Präsident des SNF-Forschungsrats, Dr. Philippe Perrenoud, Präsident des Regierungsrats des Kantons Bern, Prof. Justin Thorens, Präsident der Fondation Latsis, Dr. Mauro Dell'Ambrogio, Staatssekretär für Bildung und Forschung, Prof. Lorenza Mondada, ehemalige Preisträgerin des Nationalen Latsis-Preises, Prof. Laurent Tissot, Mitglied der Abteilung Geistes- und Sozialwissenschaften des SNF-Forschungsrats, und die Preisträgerin Prof. Marianne Sommer.
Medienschaffende sind herzlich eingeladen, an der Preisverleihung teilzunehmen.
Bitte melden Sie sich beim Presse- und Informationsdienst des SNF an: pri@snf.ch oder Tel. 031 308 23 87
Die Preise der Latsis Foundation Die Latsis Foundation wurde 1975 von der griechischen Familie Latsis in Genf gegründet. Im Auftrag der Stiftung verleiht der Schweizerische Nationalfonds den Nationalen Latsis-Preis, Daneben existieren die mit je 25'000 Franken dotierten vier Universitären Latsis-Preise (Genf, St. Gallen, ETH Zürich, ETH Lausanne) sowie der mit 100'000 Franken dotierte Europäische Latsis-Preis. Er wird durch die European Science Foundation (ESF) vergeben.
Der Text dieser Medienmitteilung steht Ihnen auf der Website des Schweizerischen Nationalfonds zur Verfügung. Dort findet sich auch ein Fotoporträt von Marianne Sommer: www.snf.ch > Medien > Medienmitteilungen
Kontakt:
Prof. Dr. Marianne Sommer
SNF-Förderungsprofessorin für Wissenschaftsgeschichte
und Wissenschaftsforschung
Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Universität Zürich
Rämistrasse 64
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Tel. +41 (0)44 634 36 49
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