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Kulturschaffende reichen Petition ein: Lotteriegewinne auch in Zukunft für gemeinnützige Zwecke

Bern (ots)

Die Gewinne der schweizerischen
Lotteriegesellschaften sollen auch in Zukunft vollumfänglich
gemeinnützigen Zwecken zukommen. Dies fordern mehrere hundert
Persönlichkeiten aus allen Kunst- und Kultursparten der Romandie. In
einem symbolischen Akt überreichten heute Morgen die als Don Quijote
und Sancho Panza verkleideten Schauspieler Jean-Luc Bideau und Marco
Rima beim Bundeshaus West die entsprechende Petition zu Handen des
Parlaments.
Unabhängig davon, ob man für oder gegen Geldspiele ist - einen
positiven Aspekt haben die Lotterien: Das Geld, das die Spieler
verlieren, kommt vollumfänglich der Allgemeinheit zugute. Nach dem
entsprechenden Bundesgesetz von 1923 sind Lotterien nämlich nur
zugelassen, wenn die Erträge gemeinnützigen oder wohltätigen Zwecken
zugute kommen. Aus den in der Schweiz bewilligten Lotterien fliessen
den Kantonen jährlich Gelder in der Höhe von 300 bis 400 Millionen
Franken zu, mit denen sie Projekte in den Bereichen Kultur, Bildung,
soziale Wohlfahrt, Gesundheit, Umweltschutz, Tourismus und Sport
unterstützen. Ohne die Beiträge aus den Lotteriefonds wären
zahlreiche gemeinnützige Projekte und Institutionen in ihrer Existenz
bedroht. Letztes Jahr flossen allein in der Westschweiz aus den
Gewinnen der Loterie Romande kulturellen, sozialen und sportlichen
Institutionen rund 111 Millionen Franken zu.
Gemeinnützigkeit durch Gesetzesrevision in Frage gestellt
Mit der zurzeit laufenden Revision des Lotteriegesetzes sehen die
Petitionäre diese wertvolle, für Kultur, Sport und Sozialwesen
essentielle Zuteilung der Lotteriegewinne ernsthaft in Frage
gestellt. Wie im Herbst 2001 der Entscheid des EJPD zur Vergabe der
Konzessionen für Spielcasinos gezeigt hat, misst der Bund der
Unterstützung gemeinnütziger Projekte offenbar nicht erste Priorität
zu. Die A-Lizenz für den Betrieb eines Grand Casino wurde vergangenen
Oktober einer privaten Aktionärsgesellschaft in Montreux
zugesprochen. Das Gesuch für das gemeinnützige Projekt im Lausanner
Château d'Ouchy hingegen - eingereicht von der nicht
gewinnorientierten Romande des Jeux SA bestehend aus den sechs
Westschweizer Kantonen und der Loterie Romande - wurde abgewiesen.
Ebenfalls abgeblitzt sind die Gesuche der Romande des Jeux um
B-Lizenzen. Benno Schneider, der Präsident der zuständigen
Expertenkommission, meinte kurz nach dem Bundesentscheid: "Die
Gewinnverwendung zugunsten der Allgemeinheit ist gewiss von Vorteil,
stand aber bei der Entscheidungsfindung nicht im Vordergrund."
Westschweizer Kulturschaffende machen mobil
Die Loterie Romande ist bei den Westschweizern äusserst beliebt
und hat für das dortige Kulturschaffen sehr grosse Bedeutung. Vom
negativen Entscheid des EJPD ist die Romandie deshalb besonders stark
betroffen. Damit die Kultur bei der Revision des Lotteriegesetzes im
Zuge der weit verbreiteten Forderung nach Liberalisierung und
Privatisierung nicht erneut auf der Strecke bleibt, haben sich über
400 Künstler und Persönlichkeiten aus allen Kunst- und Kultursparten
der Westschweiz zusammengeschlossen und gemeinsam eine Petition
unterzeichnet. "Mit unserer Petition wollen wir erreichen, dass die
Gewinne der Lotteriegesellschaften auch in Zukunft ausschliesslich
gemeinnützigen Zwecken zugute kommen", meint Frédéric Gonseth,
Filmschaffender und Präsident der Association romande du cinéma
(ARC).
Don Quijote und Sancho Panza
Angeführt durch die Schauspieler Jean-Luc Bideau - alias Don
Quijote zu Pferd - und Marco Rima - alias Sancho Panza auf einem
Maultier - haben sich heute morgen Westschweizer Kulturschaffende in
Bern vor dem Bundeshaus West versammelt, um ihre Petition persönlich
zu übergeben. Gern hätte Don Quijote die Petition Bundesrätin Ruth
Metzler oder Nationalratspräsidentin Liliane Maury Pasquier
überreicht, doch dieser Wunsch geriet zu einem seiner berühmten
Windmühlenkämpfe. So ward die Rolle der "Dulcinea" unversehens der
Leiterin der Kommission für Rechtsfragen der Parlamentsdienste,
Christine Lenzen, zugedacht. Sie nahm die Petition zu Handen des
Parlaments entgegen.
Träger der Aktion ist die erst kürzlich gegründete Dachvereinigung
enJEUpublic (l'association pour la sauvegarde des ressources
financières des artistes de toute la Suisse romande), bestehend aus
zahlreichen Kulturschaffenden und Institutionen aus allen Kunst- und
Kultursparten der Westschweiz. Ziel von enJEUpublic ist es, die
Existenzgrundlage des Westschweizer Kulturschaffens langfristig zu
sichern, sich in der ganzen Schweiz Gehör zu verschaffen und sich
dafür einzusetzen, dass die Anliegen der Kultur in Zukunft auch auf
Bundesebene wahrgenommen werden.
Bilder von der Übergabe der Petition durch Don Quijote (Jean-Luc
Bideau) und Sancho Panza (Marco Rima) sowie die vollständigen
Medienunterlagen können Sie von folgenden Websites herunterladen:
www.zoebelicom.ch/enjeu.html
www.enjeupublic.org (auf "prestations" klicken)

Kontakt:

Frédéric Gonseth
Vertreter von enJEUpublic
Filmschaffender und Präsident der Association romande du cinéma ARC
6, rue Charles-Monnard
1003 Lausanne
Tel. +41/21/351'05'11
Mobile +41/79/412'68'63
Fax +41/21/351'05'13
E-Mail: frederic.gonseth@span.ch
Internet: www.enjeupublic.org
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