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ACS: Feinstaub - Tempo 80 auf Autobahnen sachlich nichts als eine Schikane

Bern (ots)

Die Bau- Planungs- und Umweltdirektorenkonferenz der
Kantone hat ein Notfallkonzept gegen Feinstaub vorgestellt. In diesem
Konzept ist auch die Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit auf
Autobahnen auf 80 km/h vorgesehen.
Der ACS lehnt diese Massnahme dezidiert ab. Sie ist sachlich
gesehen nichts als eine Schikane und bezüglich der zu erzielenden
Wirkung absolut unverhältnismässig. Offensichtlich soll am
Prügelknaben Individualverkehr auf eindrückliche Art demonstriert
werden, dass drastische Massnahmen notwendig sind und durch die
Verantwortlichen auch getroffen werden. Effektive Auswirkungen auf
die Feinstaublage hat die Massnahme aber nicht.
Feinstaub ist keine neue Erscheinung. So ist in Studien des
Bundesamtes für Umwelt (BAFU) nachzulesen, dass die Belastung der
Umwelt durch Feinstaub in den Jahren 1992 bis 2000 je nach
Messstandort bis zu 40% zurückgegangen ist. Diese Aussage zeigt, dass
die Problematik des Feinstaubs schon vor Jahren erkannt und
angegangen wurde. Neue Vorschriften für Fahrzeuge und Baumaschinen
und weitere Geräte wurden erarbeitet und so abgestuft in Kraft
gesetzt, dass der Markt darauf reagieren und die entsprechend
angepassten Produkte anbieten konnte.
Die Schweiz hat in der Regel sehr strenge Vorschriften zum Schutz
der Umwelt. Es überrascht deshalb nicht, dass der schweizerische
Jahresgrenzwert nur halb so hoch ist, als der entsprechende Grenzwert
der EU. Der Tagesgrenzwert ist gleich hoch angesetzt wie bei uns.
Allerdings darf er in der EU an 35 Tagen überschritten werden und in
der Schweiz nur an einem einzigen.
Der ACS ist sich der Feinstaub-Problematik bewusst und begrüsst
technische Massnahmen, die den Partikelausstoss eindämmen helfen.
Dazu gehört sicher auch der Partikelfilter für Personenwagen mit
Dieselmotor. Allerdings muss man sich auch hier der Relationen
bewusst sein: Der Anteil am Total der Feinstaubemissionen, die aus
dem Auspuff von Diesel-PW stammen, macht in der Schweiz nach Angaben
des BAFU lediglich rund 1,6 Prozent aus. Der gesamte Verkehr ist
gemäss BAFU zudem mit rund 30% an der Produktion von Feinstaub
beteiligt; für etwa einen Sechstel davon ist der Schienenverkehr
verantwortlich. Beim Strassenverkehr richtigerweise mitberechnet sind
natürlich auch die Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs.
Leider gibt es keine Patentrezepte, die eine sofortige
Verbesserung der Situation bewirken können. Es muss deshalb primäres
Ziel sein, die längerfristig geplanten Massnahmen konsequent weiter
zu verfolgen und umzusetzen.

Kontakt:

Niklaus Zürcher, Direktor
Tel. +41/31/328'31'22

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