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Krankenkassen-Prämien 2003 - Hochrechnung

Zürich (ots)

Systemfehler erschwert den Kassenwechsel
Anfang Oktober werden die Krankenkassenprämien für
das nächste Jahr veröffentlicht, bereits am 30. September läuft die
Kündigungsfrist für die Zusatzversicherungen ab. Weil vier von fünf
Versicherten neben der Grund- auch eine Zusatzversicherung bei der
gleichen Kasse haben und dies auch weiterhin so belassen wollen, wird
durch die Terminüberschneidung für die Mehrheit ein Wechsel der
Krankenkasse unzumutbar erschwert. Der Internet-Vergleichsdienst
comparis.ch bietet deshalb auf seiner online Plattform ab sofort eine
Hochrechnung für die Prämien 2003 aller grossen Krankenkassen an.
Die Krankenkassen mussten ihre Kalkulation der Prämie 2003 bis
Ende Juli 2002 beim Bundesamt für Sozialversicherung (BSV)
einreichen. Der Genehmigungsprozess läuft bis Ende September 2002,
die neuen Prämien werden in den ersten Oktobertagen durch das BSV
bekannt gegeben.
Kündigungstermin der Zusatzversicherung liegt quer Das
Krankenversicherungsgesetz (KVG) sieht bei der obligatorischen
Grundversicherung die volle Freizügigkeit vor. Jeder Versicherte kann
die Grundversicherung bis Ende November kündigen und zu einer
günstigeren Kasse wechseln. Rund vier von fünf Versicherten haben
aber neben der Grundversicherung auch eine Zusatzversicherung - fast
ausnahmslos bei derselben Krankenkasse. Bei den Zusatzversicherungen,
welche dem Bundesgesetz über den Versicherungsvertrag (VVG)
unterstehen, ist der Versicherungswechsel um einiges komplizierter:
Bei einer Erhöhung der Prämie kann die Versicherung innerhalb von 30
Tagen nach Erhalt der Prämienerhöhung gekündigt werden. Wenn die
Prämie für das Folgejahr jedoch nicht aufschlägt - gemäss einer
Recherche von comparis.ch trifft dies bei neun von zehn grossen
Krankenkassen zu - läuft die Kündigungsfrist für die
Zusatzversicherung bereits am 30. September ab, ausgerechnet wenige
Tage vor Bekanntgabe der neuen Grundversicherungsprämien.
Freizügigkeit wird zur Farce
Die Krankenkassen versenden die Versicherungsausweise mit den
neuen Prämien für die Grund- und die Zusatzversicherung Mitte
Oktober. Für viele Versicherte kommt dann der Zeitpunkt, bei der
Grundversicherung den Wechsel zu einer günstigeren Kasse ins Auge zu
fassen. Doch halt: Da ein Ausstieg aus der Zusatzversicherung zu
diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich ist, weil sich deren Prämien
nicht ändern, bedeutet der Wechsel der Grundversicherung, künftig bei
zwei verschiedenen Krankenkassen versichert zu sein. Dies entspricht
nicht dem Geschmack der Versicherten und dürfte ein wichtiger Grund
dafür sein, dass von den 7 Millionen Versicherten in der Schweiz
jährlich lediglich 200'000 ihre teure Grundversicherung  kündigen und
zu einer günstigen Kasse  wechseln. Die im KVG stipulierte volle
Freizügigkeit wird damit zur Farce und der mit der Einführung des KVG
einst angestrebte Wettbewerb zwischen den Kassen kann nicht spielen.
Krankenkassen nutzen den Systemfehler
Das Bundesamt für Sozialversicherung erklärt sich logischerweise
nur für den Grundversicherungsbereich zuständig und kümmert sich
nicht um den Terminwirrwarr. Einzig die Krankenkassen selbst hätten
es durch die frühzeitige Bekanntgabe der provisorischen Prämien in
den Händen, ihren Versicherten eine rechtzeitige Planung des
Kassenwechsels zu ermöglichen. Viele Kassen sind aber aus Angst,
Kunden zu verlieren, an einer offensiven Informationspolitik nicht
interessiert. Sie lassen ihre Versicherten bezüglich der neuen
Prämien solange wie möglich im Dunkeln und nutzen damit eine
Unzulänglichkeit des Systems.
Neue Dienstleistung von comparis.ch hilft den Versicherten
Wie in der Vergangenheit sind auf der online-Plattform von
comparis.ch bereits heute die provisorischen Prämien 2003 einiger
Krankenkassen einsehbar und täglich kommen weitere hinzu. Es sind
jedoch hauptsächlich kleinere Kassen, die keine Kundenverluste zu
befürchten haben, welche die provisorischen Prämien frühzeitig
bekannt geben. Um nicht die grosse Mehrheit der Versicherten im
Unklaren zu lassen, wie es mit ihren Krankenkassenprämien im
kommenden Jahr aussehen wird, publiziert comparis.ch neu eine
Hochrechnung für die Prämien 2003 aller grossen Krankenkassen. Die
Berechnungen basieren auf Angaben der Krankenkassen, Medienberichten
und Auswertungen der Entwicklung der Gesundheitskosten in den
verschiedenen Kantonen. Sie können nicht den hohen Grad an
Genauigkeit aufweisen, wie die seit 1996 im Prämienvergleich von
comparis.ch jährlich publizierten offiziellen Krankenkassenprämien.
Ein Blick auf die bestehenden beträchtlichen Prämiendifferenzen
zwischen den einzelnen Kassen (in Zürich zwischen 216 Franken und 461
Franken monatlich) zeigt aber sofort, dass es legitim ist, eine
Ungenauigkeit von wenigen Prozentpunkten in Kauf zu nehmen.
Kassenwechsel bringt Familien am meisten
Insbesondere Familien haben unter der Prämienlast zu leiden. Wer
bereits nach Einführung des KVG auf 1997 in eine günstige
Krankenkasse gewechselt hat, kann heute die Früchte ernten. Die
vierköpfige Familie Meier aus Zürich war bis Ende 1996 bei der SUPRA
versichert und hat auf 1997 zur Assura gewechselt. Damit hat sie
bereits im ersten Jahr des Wechsels 2376 Franken weniger
Grundversicherungsprämie bezahlt. Bis Ende 2002 summierte sich dieser
Wert auf sagenhafte 23483 Franken. Meiers können ihren siebenjährigen
Kombi nun gegen einen neuen Kompact-Van eintauschen.
Damit wird klar, wie wichtig es ist, dass sich die Versicherten
vor dem 30. September bewusst sind, ob ihre Krankenkasse bei der
Grundversicherungsprämie im teuren oder im günstigen Bereich liegt.
Nur dann können sie mit der Grund- und der Zusatzversicherung zu
einer günstigeren Kasse wechseln.

Kontakt:

Richard Eisler
Geschäftsführer
Stampfenbachstr.48
8006 Zürich
Telefon +41/1/360'52'62
Telefax +41/1/360'52'72
mailto:info@comparis.ch
Internet: http://www.comparis.ch
[ 003 ]

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