comparis.ch zu den Folgen von steigenden Hypothekarzinsen - Die Hälfte der Wohneigentümer verkraftet Zinsanstieg von 3 Prozent nicht
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Zürich (ots)
Information: Die Grafik zum Anstieg der Hypothekarzinsen kann unter www.presseportal.ch/de/pm/100003671 kostenlos heruntergeladen werden.
Ein Zinsanstieg von wenigen Prozentpunkten reicht bereits aus, dass viele Wohneigentümer die Hypothekarzinsen nicht mehr ohne Einschränkungen zahlen können. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch. Die Umfrage hat auch untersucht, bei welchen Ausgaben Wohneigentümer sparen würden, um steigende Hypothekarzinsen weiter zahlen zu können. Die Befragten würden vor allem auf Ausgaben für Ferien und Auto verzichten.
Steigen die Hypothekarzinsen um 3 Prozentpunkte, kann fast jeder zweite Hypothekarschuldner die Zinsen nur mit Einschränkungen oder gar nicht mehr zahlen. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch. Im Auftrag von comparis.ch hat das Marktforschungsinstitut Demoscope 1212 Hypothekarschuldner in der ganzen Schweiz befragt. Bereits in einer ersten Auswertung der Umfrage hat comparis.ch untersucht, ob sich die von den Banken angewandte Tragbarkeitskontrolle auch in der Praxis bewährt und ob Wohneigentümer einen Zinsanstieg auf 5 Prozent verkraften könnten. Eine vertiefte Auswertung zeigt nun, wie hoch der Hypothekarzinsanstieg sein muss, damit sich die Wohneigentümer einschränken müssen oder die Zinsen gar nicht mehr bezahlen können (vgl. Grafik).
Zurzeit bezahlen Wohneigentümer im Schnitt rund 3 Prozent Zinsen für ihre Hypothek. Steigen die Hypothekarzinsen nun um 3 Prozentpunkte, müssen 32 Prozent der Befragten bei anderen Ausgaben sparen, um die Zinsen weiterhin zahlen zu können. Weitere 17 Prozent könnten die Zinsen gar nicht mehr bezahlen. «Ein Zinsanstieg von 3 Prozentpunkten tönt nach viel, allerdings haben sich Anfang der 1990er-Jahre die Zinsen auch schon auf einem wesentlich höheren Niveau befunden», sagt Martin Scherrer, Bankenexperte bei comparis.ch. In den 1990er-Jahren musste je nach Hypothekarmodell zwischen 6 und über 9 Prozent Zinsen bezahlt werden.
Bereits geringer Anstieg führt zu Zahlungsschwierigkeiten Es braucht aber keinen Zinsanstieg auf dieses Niveau, bis die ersten Wohneigentümer die Hypothekarzinsen nur noch mit Schwierigkeiten oder gar nicht mehr bezahlen können: Bei einem Anstieg von 1 Prozentpunkt können 6 Prozent der Befragten die Zinsen nur noch zahlen, wenn sie sich bei anderen Ausgaben einschränken. Und 3 Prozent der Befragten könnte sich das Eigenheim gar nicht mehr leisten. «Bedenkt man, dass ein Zinsanstieg von 1 Prozentpunkt schon kurz- bis mittelfristig realistisch ist, ist es überraschend, wie viele Wohneigentümer aufgrund eines solchen Anstiegs Probleme bekommen würden», sagt Scherrer.
Sollten die Zinsen stark steigen und sich viele Wohneigentümer die Hypothek nicht mehr leisten können, würde dies jedoch nicht zu einer Hypothekarkrise wie in den 1990er-Jahren führen. «Steigende Zinsen würden gewisse Wohneigentümer stark unter Druck setzen und sie in eine unangenehme Verhandlungsposition gegenüber der Bank bringen. Für den Einzelnen könnte dies ein finanzielles Fiasko werden. Doch das Hypothekensystem als Ganzes wäre kaum gefährdet, da mittlerweile meist nur noch maximal 80 Prozent des Werts der Immobilie belehnt werden», sagt Scherrer. Die Resultate der Umfrage belegen Scherrers Aussage. Es zeigt sich, dass viele Hypothekarnehmer einen grossen Teil ihrer Schuld bereits zurückbezahlt haben: Im Durchschnitt beträgt die Belehnung nämlich lediglich 54 Prozent.
Sparen bei Ferien und Auto Bevor die Wohneigentümer die Hypothekarzinsen gar nicht mehr zahlen könnten, würden sie auf andere Ausgaben verzichten. comparis.ch hat die Hypothekarnehmer danach gefragt, wo sie sich einschränken würden, wenn die Zinsen ansteigen würden. Die Wohneigentümer würden dies vor allem bei den Ferien und Ausflügen (55 Prozent der Nennungen) sowie dem Auto (21 Prozent) tun. Mit 17 Prozent am dritthäufigsten würde bei Restaurantbesuchen gespart.
Kontakt:
Martin Scherrer
Bankenexperte
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