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Medienmitteilung: Grundnahrungsmittel bis zu 20 Prozent teurer als vor einem Jahr

Medienmitteilung:  Grundnahrungsmittel bis zu 20 Prozent teurer als vor einem Jahr
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Medienmitteilung

Comparis-Konsumentenpreisindex März 2023

Grundnahrungsmittel bis zu 20 Prozent teurer als vor einem Jahr

Die gefühlte Inflation ist in der Schweiz erneut gestiegen: Im März legten die Preise gegenüber dem Vorjahresmonat zwar nur um 3,5 Prozent zu. Das zeigt der Comparis- Konsumentenpreisindex*. Im Vergleich zur Vorjahresperiode sind Grundnahrungsmittel aber drastisch teurer geworden: Butter, Zucker sowie Margarine, Speisefette und -öle kosten im Vergleich zum Vorjahr bis zu 20 Prozent mehr. Milch, Käse, Eier, Brot, Mehl, Getreideprodukte und Früchte, Gemüse, Kartoffeln und Pilze wurden 7 bis 9 Prozent teurer. «Hohe Kosten für Energie, Futter- und Düngemittel sowie Ernteausfälle sorgen für hohe Lebensmittelpreise. Diese werden kaum rasch sinken», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert. Die Treibstoffpreise sind dagegen im Vergleich zum März 2022 um 7,4 Prozent gesunken.

Zürich, 18. April 2023 – Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH misst die gefühlte Inflation der Konsumentinnen und Konsumenten. Dazu wird ausschliesslich die Preisentwicklung von regelmässig konsumierten Gütern wie zum Beispiel Lebensmitteln, Medikamenten oder Kleidung betrachtet. Die Teuerungsrate wird um Mieten und andere dauerhafte Güter bereinigt.

Laut dem Comparis-Konsumentenpreisindex sind im März 2023 die Preise für Alltagsgüter in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent gestiegen. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) stieg um 2,9 Prozent.

Auch im Vergleich zum Vormonat eine höhere Inflation

Gegenüber Februar 2023 sind die Preise im Schweizer Comparis-Warenkorb gestiegen, nämlich um 0,5 Prozent (LIK: plus 0,2 Prozent). Im Monat zuvor sind die Kosten für Alltagsgüter um 1,3 Prozent gestiegen (LIK: plus 0,7 Prozent).

«Die Inflation hat im März weniger stark zugenommen als im Februar. Das liegt besonders an den Sonderfaktoren im Vorjahresmonat. Hier wurden Heizöl und Treibstoffe wegen des Ukraine-Krieges deutlich teurer», erklärt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert. «Einen Preisrückgang bei einer Mehrheit der Produktkategorien zeigen die aktuellen Daten noch nicht», so Renkert weiter.

Stärkster Preisanstieg gegenüber Vormonat

Im März haben sich verschiedene Produkte verteuert. Am stärksten sind die Preise für den Luftverkehr gestiegen, um 9,8 Prozent (Februar: plus 28,8 Prozent).

Konsumierende müssen auch mehr Geld für Pauschalreisen bezahlen – die Preise sind um 7,0 Prozent gestiegen (Februar: plus 8,0 Prozent).

Damit wurden Ferien den zweiten Monat in Folge teils auch saisonbedingt deutlich teurer. Bereits im Februar sind im Vorjahresmonatsvergleich etwa die Kosten für den Luftverkehr um 45,8 Prozent gestiegen. «Der Kostentrend zeigt nach wie vor nach oben», sagt Renkert.

Weiter unter den Top 5 der am stärksten verteuerten Güter sind Damen- und Herrenbekleidung (plus 5,0 Prozent) sowie Margarine, Speisefette und -öle (plus 4,4 Prozent).

Grundnahrungsmittel wurden deutlich teurer

Im Vorjahresvergleich wurden im März besonders Lebensmittel teurer: Ausser für Fleisch und Fleischwaren stiegen die Preise fast für alle Grundnahrungsmittel deutlich stärker als die durchschnittliche Inflation. Für Margarine, Speisefette und -öle mussten im März etwa 19,9 Prozent mehr bezahlt werden als vor einem Jahr, für Zucker 17 Prozent, für Butter 12,2 Prozent und für Milch, Käse und Eier 8,5 Prozent.

«Hohe Kosten für Energie, Futter- und Düngemittel sowie Ernteausfälle sorgen für gestiegene Lebensmittelpreise. Diese werden auch kaum rasch sinken», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert.

Preisrückgänge beim Treibstoff und im Gesundheitswesen

Vor 12 Monaten bezahlten Konsumierende für Treibstoff demgegenüber deutlich mehr als im März 2023. Gemäss der Comparis-Analyse sind die Preise im Vorjahresvergleich um 7,4 Prozent gesunken. Am zweitstärksten vergünstigten sich die Preise von anderen Gesundheitsleistungen. Sie lagen 3,6 Prozent tiefer als noch im März 2022. «Für die weiter steigenden Krankenkassenprämien sind primär die Mengen der versicherten Gesundheitsleistungen verantwortlich und nicht die Preise», sagt Renkert.

Weiter gesunken sind die Preise auch für Telekommunikation (minus 3,4 Prozent), Medikamente (minus 2,4 Prozent) sowie Nichtelektrische Geräte für die Körperpflege (minus 2,3 Prozent).

Höchste Teuerung bei kinderlosen Paaren ab 65 Jahren

Die höchste Teuerung erlebten in den letzten 12 Monaten Paare ab 65 Jahren ohne Kinder. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Für sie wurde das Leben im März verglichen mit dem Vormonat um 0,5 Prozent teurer.

Rein rechnerisch spüren nach Haushaltstyp Einpersonenhaushalte unter 65 Jahren prozentual am wenigsten. Mit einem Indexstand von 107,0 hat die gefühlte Teuerung bei ihnen in den letzten 12 Monaten 3,3 Prozent betragen.

Stärkste Inflation bei den Höchstverdienenden

Betrachtet man das Einkommen, hat sich das Leben im Vergleich zum Vorjahr für die höchste Einkommensklasse am stärksten verteuert. Der Konsumentenpreisindex ist für diese Klasse um 3,8 Prozent gestiegen. Im März lag die Teuerung bei 0,6 Prozent.

Am schwächsten von der Teuerung betroffen war die mittlere bis hohe Einkommensklasse. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für sie um 3,3 Prozent gestiegen. Im vergangenen Monat wurde der Konsum für die mittlere bis hohe Einkommensklasse um 0,4 Prozent teurer.

Tiefste Teuerung in der italienischen Schweiz

Unterteilt nach Sprachregionen ergibt sich folgendes Bild: Die deutsche und die rätoromanische Schweiz verzeichneten mit plus 3,6 Prozent die höchste Teuerung im Vergleich zum Vorjahr. Im März stieg das Preisniveau um 0,5 Prozent.

Die vergleichsweise tiefste Teuerung gegenüber dem Vorjahr hatte die italienische Schweiz mit plus 3,3 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat wurde das Leben im März dort um 0,4 Prozent teurer.

Schweiz bleibt eine Teuerungsinsel

Der Blick über die Landesgrenze hinaus zeigt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat war die Teuerung in der Schweiz tiefer als in der Eurozone. Gemäss Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, sind die Preise in diesem Zeitraum in den Euroländern um 6,9 Prozent gestiegen (gesamte EU: plus 9,9 Prozent). Im März lag die Inflationsrate bei 0,9 Prozent (gesamte EU: 0,8 Prozent).

Für das gesamte Jahr wird mit einer Inflation von rund 6,1 Prozent im Euroraum und 7 Prozent in der EU gerechnet. In der Schweiz geht die Schweizerische Nationalbank in ihrer geldpolitischen Beurteilung vom März von einer Teuerung in der Höhe von 2,6 Prozent für das laufende Jahr aus.

*Comparis-Konsumentenpreisindex

Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) misst Preisveränderungen anhand eines repräsentativen Warenkorbs von rund 1'050 Waren und Dienstleistungen. Eine anhaltende Abnahme des Geldwertes bzw. eine Erhöhung des durchschnittlichen Preisniveaus bezeichnet dabei die Inflation. Der LIK umfasst 12 Hauptkategorien, darunter auch langfristige Investitionen und Wohnungsmieten. Grosse Ausgabenposten, wie etwa die Prämien für die Sozialversicherungen oder die direkten Steuern, sind demgegenüber nicht erfasst. Der LIK widerspiegelt somit nicht die tatsächlich gefühlte Teuerung der Konsumentinnen und Konsumenten.

Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH bildet die gefühlte Inflation ab, indem er die LIK-Daten um Mieten und dauerhafte Güter wie Personenwagen und Möbel bereinigt. Zudem werden explizit einzelne Haushaltsgruppen, Einkommensklassen und Sprachregionen berücksichtigt.

Die Datengrundlage für den Comparis-Konsumentenpreisindex besteht aus dem Landesindex der Konsumentenpreise ( LIK) sowie der Haushaltsbudgeterhebung (HABE). Die Gewichtungen für die neuen Preisindizes werden aus der HABE konstruiert. Danach werden verkettete Laspeyres-Indizes mit den Preisreihen des LIK berechnet. Die Indexbasis ist Dezember 2017 (entspricht 100 Prozent).

Weitere Informationen:

Dirk Renkert
Finanz-Experte
Telefon: 044 360 53 91
E-Mail:  media@comparis.ch
 comparis.ch/hypoplus

Über comparis.ch

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