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Warnung vor fremdenfeindlicher PISA-Hysterie

Bern (ots)

Die Migrationskommission des Schweizerischen
Gewerkschaftsbundes findet es inakzeptabel, wenn aufgrund der 
PISA-Studie voreilig Schlüsse gezogen werden und in der 
Öffentlichkeit einseitig den Migrantinnen und Migranten die Schuld 
zugewiesen wird für ein teilweise mittelmässiges Abschneiden des 
Schweizer Bildungssystems.
Die Kommission warnt vor bildungspolitischer Hysterie in der 
Öffentlichkeit und mahnt zur Vorsicht. Dies umso mehr, wenn man die 
beschränkte Aussagekraft des PISA-Rankings berücksichtigt, in 
welchem viele Faktoren unberücksichtigt bleiben, die zentral sind 
für die Realität des (Deutsch-)Schweizer Bildungssystems (fehlende 
Hochsprache, späte Einschulung, etc.).
Die Gewerkschaften haben über viele Jahre die Einwanderungspolitik 
der Schweiz kritisiert und sind für eine menschenwürdige und 
integrationsfördernde Migrationspolitik eingestanden. Dass jetzt die 
EDK eine „verfehlte Einwanderungspolitik“ der Schweiz anprangert, 
bringt nichts. Die Schweiz hat diejenigen Arbeitskräfte geholt, die 
sie brauchte. Diese Menschen und deren Kinder sind jetzt hier und 
die Schweiz hat den verfassungsmässigen Auftrag für ein 
Bildungssystem zu sorgen, das auch ihnen Chancengleichheit 
gewährleistet.
Soziale Herkunft darf nicht mit nationaler Herkunft verwechselt 
werden. Die SGB-Migrationskommission ist denn auch der Überzeugung, 
dass das Problem ein Grundsätzlicheres ist: Unser Bildungssystem hat 
es offenbar ganz allgemein noch nicht optimal geschafft, Kinder aus 
bildungsfernen Familien zu integrieren. Hier besteht Handlungsbedarf 
und -spielraum.
Auskunft:
Vania Alleva, Präsidentin Migrationskommission SGB, 079 620 11 14

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