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EPFL: Eine schwach dosierte Radiologie zur Erkennung von Phänomenen im Gefässbereich

Lausanne (ots)

Vielversprechende Anwendung der Physik für die
medizinische Forschung
In Zusammenarbeit mit Taiwan und Südkorea hat die ETH Lausanne 
(Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne) eine völlig 
neuartige Versuchsmethode entwickelt, mit der Phänomene im 
Gefässbereich in mikroskopischem Massstab beobachtet werden können. 
Die «synchrotrone Radiologie» ist für die Patienten weniger invasiv 
als eine klassische radiologische Methode und liefert Bilder von 
erstaunlicher Präzision. Künftige Anwendungen könnten sich auf die 
Erkennung von Gefässkrankheiten ausweiten. Diese zukunftsträchtige 
neue Anwendung bildet Gegenstand einer Veröffentlichung in der 
Referenzzeitschrift «Physics in medicine and biology» und wird einer 
Rubrik der Zeitschrift «Nature» vorangestellt.
«Diese Maschine radiographiert Adern mit einer Auflösung von weniger 
als einem Mikron (Millionstel Meter), eine bislang unbekannte 
Präzision, und auf eine weniger invasive Art und Weise als eine 
klassische Methode; damit eröffnet sie äusserst interessante 
Perspektiven für die Erforschung von Phänomenen im Vaskularbereich», 
begeistert sich Prof. Giorgio Margaritondo, Dekan der Fakultät für 
Basiswissenschaften der ETH Lausanne und Projektverantwortlicher. 
Auf dem Gebiet der Medizin führte die Radiologie bis anhin Tests 
durch, die sowohl eine bedeutsame Menge an Röntgenstrahlen als auch 
die Injektion von Kontrastmitteln in die Adern erforderte – eine 
komplexe und für den Patienten invasive Methode, die lediglich in 
dringlichen Fällen zur Anwendung kommt. Die synchrontrone Radiologie 
bedarf jedoch keiner Injektion von Kontrastmitteln und nur eine 
geringe Menge von Röntgenstrahlen. Ein weiterer Vorteil dieser 
Technik besteht darin, dass die Entwicklung der untersuchten 
Vaskularsysteme in Echtzeit verfolgt werden kann.
Zusammenarbeit zwischen der ETH Lausanne, Taiwan und Südkorea 
Das Instrument der synchrotronen Radiologie, mit dem diese 
Forschungsarbeiten durchgeführt wurden, ist ein Werkzeug auf dem 
neuesten Stand der Röntgenbildherstellung. Die Eidgenössische 
Technische Hochschule Lausanne nahm diese avantgardistische Maschine 
vor knapp einem Jahr in Pohang in Südkorea in Betrieb. Die Anlage 
sowie die gerade veröffentlichte Arbeit ist das Ergebnis einer 
Zusammenarbeit zwischen der ETHL, der südkoreanischen Pohang 
University of Science and Technology (POSTECH) und der Academia 
Sinica in Taiwan.
Verbesserung des Wissens über den Krebs 
Das Verfahren der synchrotronen Radiologie ermöglicht bereits jetzt 
die Lösung zahlreicher Probleme in verschiedenen Bereichen, 
namentlich in der Industrie. Beispielsweise kann damit die Qualität 
der Mikrostrukturen in elektronischen Einrichtungen und die interne 
Zusammensetzung paläontologischer Mikroproben geprüft werden. In der 
medizinischen Forschung könnte das Verfahren der synchrotronen 
Radiologie den Wissensstand über die Entwicklung von Krebs in seinen 
frühesten Stadien verbessern. Diese Technik könnte Angaben über die 
Entwicklung der Gefässe liefern, welche die kranken Gewebe mit Blut 
versorgen.
Zusätzliche Informationen: 
Giorgio Margaritondo, Dekan der Fakultät für Basiswissenschaften, 
021 693 33 02 
Artikel in der Zeitschrift 
Physics in medicine and iology, «Synchrotrone microangiography with 
no contrast agent», Y. Hwu, W.L. Tsai, J. H. Je, S. K. Seol, Bora 
Kim, A. Groso, G. Margaritondo, Kyu-Ho Lee, Je-Kyung Seong, Vol. 49, 
Page 501.

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