VSE Roadmap: Gesamtsicht auf die Versorgungssicherheit
Aarau (ots)
Die Wichtig- und Dringlichkeit des Themas Versorgungssicherheit ist endlich in der öffentlichen Wahrnehmung und politischen Diskussion angekommen. Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE beschäftigt sich laufend damit und hat jetzt eine Gesamtübersicht über die für die Stromversorgungssicherheit der Schweiz notwendigen Massnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette erstellt.
Innert wenigen Tagen wurden erneut zwei Windprojekte nach jahrelanger Projektzeit ausgebremst. Der Ausbau der erneuerbaren Energien kommt nicht vom Fleck - geht es im heutigen Tempo weiter, dauert es noch 100 Jahre, bis wir am Ziel sind. "Zielkonflikte von Schutz und Nutzung behindern den Ausbau der Erneuerbaren, Bewilligungsverfahren dauern unendlich lange, Volksinitiativen stehen an, die den Ausbau der Erneuerbaren zum kompletten Stillstand bringen könnten, der Markt setzt keine langfristigen Preissignale, damit in den Ausbau der Erneuerbaren investiert würde. Doch die Frage nach der zukünftigen Versorgungssicherheit stellt sich immer dringlicher", betont Michael Wider, Präsident VSE.
Der VSE befasst sich laufend mit dem Thema Versorgungssicherheit und hat im Kontext von Gesetzesrevisionen, politischen Vorstössen und in der Öffentlichkeit seine Forderungen in allen Bereichen der Energieversorgung formuliert und in die Diskussion eingebracht. In den vergangenen Monaten ist das Thema stark in den Fokus der öffentlichen und politischen Aufmerksamkeit gerückt. Michael Wider hat seine Haltung und Besorgnis anlässlich verschiedener Treffen der Branche mit der Departementsvorsteherin UVEK und dem Gesamtbundesrat bereits zum Ausdruck gebracht. Jetzt hat der VSE eine Gesamtsicht der aus seiner Sicht notwendigen Massnahmen erarbeitet und in einer "Roadmap Versorgungssicherheit" dargestellt. Die Massnahmen basieren auf den Positionen und Stellungnahmen des VSE und von Mitgliedsunternehmen. Zudem greift die Roadmap von der ElCom vorgeschlagene Massnahmen (Kurzbericht vom 13. Oktober 2021) auf. Die Energiewirtschaft und ihr nationales und internationales Umfeld entwickeln sich stetig weiter: Diese Veränderungen werden sich auch auf die Versorgungssicherheit auswirken und werden laufend in die Gesamtsicht der notwendigen Massnahmen einfliessen.
Versorgungssicherheit funktioniert nur als Gesamtsystem entlang der ganzen Wertschöpfungskette
"Die Stromversorgungssicherheit ist ein Gesamtsystem, das nur funktioniert, wenn alle involvierten Akteure auf der gesamten Wertschöpfungskette End-to-end zusammenspielen", sagt VSE Präsident Michael Wider. "Die Verantwortung für das Gesamtsystem Versorgungssicherheit ist geteilt und muss zwingend gemeinsam getragen werden, die Strombranche zusammen mit Bund, Kantonen, ElCom und Politik." Deshalb zeigt die VSE-Roadmap auch eine Gesamtsicht der notwendigen Massnahmen, die sich über die ganze Wertschöpfungskette erstrecken, vom Verbraucher über Produktion und Speicher zentral-dezentral bis zu Handel und Netzen. Ebenfalls berücksichtigt die Roadmap Fragen der Akzeptanz, die Themen Verfahren und Stromzusammenarbeit Schweiz-EU.
Die Massnahmen sind priorisiert und entsprechend ihrer kurz-, mittel- und langfristigen Wirkung auf die Versorgungssicherheit dargestellt. Sämtliche Massnahmen müssen aber sofort eingeleitet werden, da sie sich teilweise erst mittel- oder langfristig auf die Versorgungssicherheit auswirken. Grösstenteils braucht es zunächst entsprechende regulatorische Grundlagen, bevor Massnahmen konkret umgesetzt werden können. Während Optimierungen und Anpassungen von bestehenden Systemen kurzfristig möglich sind und umgehend wirken, brauchen Gesetzgebungsprozesse sowie die Umsetzung von Infrastrukturanlagen (Projektierung, Finanzierung, Bewilligung, Bau) Zeit.
In den nächsten Wochen wird der VSE die Massnahmen der Roadmap weiter vertiefen und mit Umsetzungsvorschlägen konkretisieren.
Von den über 40 Massnahmen zur Versorgungssicherheit sind dies die 10 prioritären:
Roadmap - prioritären Massnahmen
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