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FAW: Zwetschgen, die den Konsumenten schmecken

Jetzt reifen die blau-violetten Gaumenfreuden heran – Mitte 
August gehts richtig los mit den einheimischen Zwetschgen. Die 
Anbaufläche hat in der Schweiz deutlich zugenommen, doch der 
Pro-Kopf-Konsum stagniert. Nicht immer entspricht die Essqualität 
den Konsumentenwünschen.
(ots)

278 Hektaren Zwetschgen werden heute in der Schweiz angebaut - das sind 60 Prozent mehr als 1995 (172 Hektaren). Beim Konsum hingegen sieht es anders aus: Herr und Frau Schweizer essen im Durchschnitt 1 kg Zwetschgen pro Jahr; 1990 waren es noch 1,4 kg. Und dies trotz den Bemühungen von Bund und Ernährungsorganisationen in den letzten Jahren, den Früchte- und Gemüsekonsum zu steigern.

Dafür gibt es viele Gründe. Einer davon ist, dass die 
Zwetschgenqualität bisher vorwiegend von Handels- und 
Produzentenorganisationen definiert wurde. «Was aus Sicht der 
Konsumenten eine gute Zwetschge ausmacht, hat man zu wenig 
beachtet», sagt Ernst Höhn, Lebensmittelingenieur an der Agroscope 
FAW Wädenswil mit einem scharfen Auge auf die Qualität von Obst und 
Gemüse. Er hat Konsumententests durchgeführt und dabei die 
Festigkeits- und Zuckerwerte der degustierten Zwetschgen bestimmt. 
Die Konsumenten bevorzugen essreife, etwas weichere Früchte. Auch 
die sehr reifen und weichen Zwetschgen schmecken ihnen immer noch 
mehr als die harten und unreif gepflückten. « Die Zwetschgen in den 
Ladenregalen sind den Konsumenten vermutlich oft zu hart und nicht 
reif genug», so Ernst Höhn.
Mit den Konsumententests ist aber erst die halbe Arbeit getan. 
Agroscope FAW Wädenswil gibt den Landwirten Empfehlungen ab, wie sie 
ihre Zwetschgen pflegen müssen, um die von den Konsumenten 
gewünschte Qualität zu produzieren. So hängt zum Beispiel der 
Zuckergehalt davon ab, wie viele Früchte ein Baum trägt. Damit die 
Zwetschgen schmecken, müssen sie mindestens 13,8 Brix Zucker 
enthalten. Die Fachleute ermitteln in Versuchen, wie viele Früchte 
die Landwirte pro Ast stehen lassen können, um den richtigen 
Fruchtbehang und damit die richtigen Zuckerwerte zu erreichen.
Anders als bei anderen Früchten werden zu früh gepflückte, zu 
wenig reife Zwetschgen auch nach vier Wochen Lagerung nicht 
schmackhaft. Der richtige Pflückzeitpunkt ist darum ganz 
entscheidend.
Transportfähigkeit versus Genuss
Oft werden die Zwetschgen zu früh gepflückt. Denn der Handel, der 
sich noch vorwiegend an den Eigenschaften alter Sorten orientiert, 
bevorzugt harte Früchte, weil diese besser transportierbar seien. In 
den letzten Jahren sind jedoch neue Zwetschgensorten auf den Markt 
gekommen, die beim Transport weniger anfällig sind.
Damit die Landwirte essreife, köstliche Zwetschgen abliefern 
können, prüft Judith Ladner, Steinobst-Expertin an der Agroscope FAW 
Wädenswil, zur Zeit ein portables und einfach zu bedienendes 
Festigkeitsmessgerät für die Anwendung bei Zwetschgen. Denn – so 
Ernst Höhn: «Wenn die Zwetschgen den Konsumenten wirklich schmecken, 
kaufen sie auch mehr davon.»
Blaues Magenwunder 
Zwetschgen sind gesund. Bereits im Altertum erkannte man die 
verdauungsfördernde Wirkung. Als Vitamin-Lieferant stellt die 
Zwetschge keine Rekorde auf, bemerkenswert ist aber das harmonische 
Gesamtangebot. Aufgrund der umfangreichen B-Vitamine gilt diese 
Steinobstart als Nervenstärker, Stresshelfer und Leistungsförderer. 
Auch die Spurenelemente Zink und Kupfer wirken nervöser Unruhe 
entgegen. Neuere Untersuchungen bestätigen, dass die Antioxidantien 
die Zellmembranen schützen. Wer viele Zwetschgen aber auch andere 
Früchte und Gemüse konsumiert, beugt damit Krebs und Herzkreislauf- 
Krankheiten vor. Und: Wer sich saisongerecht ernähren will, kann mit 
den Zwetschgen die Zeit nach den Kirschen und vor den 
Äpfeln abwechslungsreich ausfüllen.
((Box))
So bewahren Sie Zwetschgen zu Hause richtig auf
Zwetschgen sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden, im 
Plastiksäckchen oder einem feuchten Tuch, damit sie im trockenen 
Kühlschrank-Klima nicht zuviel Wasser verlieren. Ein kühler Keller, 
in dem es nicht wärmer als 10 Grad wird, eignet sich ebenso. Früchte 
und Gemüse nie im selben Behälter aufbewahren. Sind die gekauften 
Zwetschgen zu hart, nützt es nichts, sie bei Zimmertemperatur liegen 
zu lassen. Im Gegensatz zu Aprikosen, Pfirsichen und Nektarinen 
reifen Zwetschgen nicht nach. Sie werden zwar weicher, aber nicht 
schmackhafter. Zu feste Zwetschgen können Sie einmachen; zusammen 
mit dem Einmach-Zucker erhalten sie einen besseren Geschmack. Falls 
die Zwetschgen schon zu weich sind, eignen sie sich vorzüglich zum 
Dörren. Bei 45 bis 60 Grad im Ofen während 24 bis 30 Stunden 
trocknen lassen. Besonders gute Dörrzwetschgen erhalten Sie, wenn 
Sie die Zwetschgen zweimal über Nacht im Ofen trocknen und 
dazwischen einen Tag bei Zimmertemperatur stehen lassen.
Übrigens: Neue Zwetschgensorten können an der diesjährigen 
Güttinger- Tagung degustiert werden: Am 22. August ab 9.30 h auf dem 
Versuchsbetrieb von Agroscope FAW Wädenswil in Güttingen (TG). Mehr 
dazu unter www.faw.ch.
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Bilder
Sie können den Text sowie Bilder dazu in einer Bildqualität von 
einem MB von unserer Website herunterladen: www.medien.faw.ch
Für weitere Auskünfte an Medienschaffende:
Ernst Höhn
Qualität und Lagerung von Früchten und Gemüse
Agroscope FAW Wädenswil
Eidg. Forschungsanstalt für 
Obst-, Wein- und Gartenbau
Tel. 01 783 63 66
Natel 079 681 18 53
E-Mail:  Ernst.Hoehn@faw.admin.ch
Kathrine Schwab
Medienbeauftragte
Agroscope FAW Wädenswil
Eidg. Forschungsanstalt für
Obst-, Wein- und Gartenbau
Tel. 01 783 62 72
Natel 079 593 89 85
E-Mail:  Kathrine.Schwab@faw.admin.ch

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