KPT löst Mitarbeiterbeteiligungsprogramm auf
Bern (ots)
Der neuformierte Verwaltungsrat der KPT macht reinen Tisch: Er löst das umstrittene Mitarbeiterbeteiligungsprogramm auf. Damit endet das Mandat von Peter Eckert, der am 6. Januar 2012 von der FINMA beauftragt worden war, den Verwaltungsrat neu zu bestellen und die Versicherteninteressen zu wahren.
Gemäss der FINMA wurden bei der Festsetzung des Preises von Aktien, die im Rahmen der im Jahr 2010 geplanten Fusion hätten zurückgekauft werden sollen, Sorgfalts- und Treuepflichten schwer verletzt. Die damaligen Verwaltungsräte hätten KPT-Aktien zu einem tiefen Preis zu einem Zeitpunkt gekauft, in dem für sie der Rückkauf zu einem höheren Preis schon absehbar gewesen sei.
Mit Verfügung vom 6. Januar 2012 sprach die FINMA Sanktionen gegen die involvierten Verwaltungsräte aus. Diese traten Anfang 2012 zurück. Sodann wurde Peter Eckert beauftragt, vorübergehend die Führung des Verwaltungsrats zu übernehmen und für dessen ordnungsgemässe Erneuerung zu sorgen. Mit der Konstituierung des neuen Verwaltungsrats der KPT Mitte Februar 2012 und diesen jüngsten Entscheiden zur Auflösung des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms endet nun das Mandat von Peter Eckert als Beauftragter der FINMA.
Bereinigung der Unregelmässigkeiten und Auflösung des Programms Die ausgegebenen Mitarbeiteraktien werden vollumfänglich zurückgekauft und das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm aufgelöst. Damit das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm aufgelöst werden kann, musste der Verwaltungsrat den Rückkaufpreis auf gesetzes- und reglementskonforme Art festsetzen. Weiter bereinigte er von der FINMA kritisierte Unregelmässigkeiten. Die FINMA wurde durch die KPT Mitte März 2012 bezüglich der Rückkaufkonditionen und des Rückkaufpreises informiert und nahm diese zur Kenntnis. Die KPT-Mitarbeiterstiftung wird nach Beendigung der Rückkäufe ebenfalls aufgelöst.
Wertsteigerung pro Aktie auf 87 Franken festgelegt
Bezüglich Aktienbewertung und Rückkauf hat der Verwaltungsrat folgende Entscheide gefällt:
- Der Aktienwert (Rückkaufspreis) wurde gemäss den gesetzlichen und reglementarischen Vorgaben berechnet und auf CHF 121.- festgesetzt. Die Wertsteigerung der ab 2006 zum durchschnittlichen Ausgabepreis von CHF 34.- gekauften Aktien beträgt somit CHF 87.-. Der gesamte Rückkaufwert abzüglich der Ausgabepreise beträgt CHF 6,44 Mio.
- Finanziert wird der Rückkauf aus freien Mitteln der KPT/CPT Holding AG. Die Auflösung des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms erfolgt über eine Dividendenzahlung 2011 von CHF 12.- und den Rückkauf der Aktien zu CHF 109.-.
- Der Rückkauf der zurzeit durch 378 Mitarbeiteraktionäre gehaltenen 74'060 Aktien der KPT Versicherungen AG erfolgt sofort.
Die KPT in Kürze
Die KPT-Gruppe gehört zu den zehn grössten Krankenversicherern der Schweiz. Unter den Marken "KPT", "Agilia" und "Publisana" bietet sie die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) nach Krankenversicherungsgesetz (KVG) sowie Zusatzversicherungen nach Versicherungsvertragsgesetz (VVG) an. Das Prämienvolumen beträgt rund 1,4 Milliarden Franken. KPT versichert über 400'000 Privatpersonen sowie grosse Institutionen und Verbände. Mit der Gesundheitsplattform VitaClic und einem starken Wachstum in der Online-Versicherung hat die KPT ihre Rolle als führender Schweizer Online-Krankenversicherer im Jahr 2011 nochmals ausgebaut. Über 200'000 Versicherte der KPT wickeln ihre Versicherungsgeschäfte online und papierlos ab. KPT beschäftigt rund 430 Mitarbeitende in Bern und in Aussenstellen in der ganzen Schweiz.
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Reto Egloff, Mediensprecher der KPT
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