Epilepsie im Alltag: wachsende Distanz bei den Jungen
Erkenntnisse und Abhilfe durch eine Kampagne mit Yann Sommer
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Zürich (ots)
Die Ergebnisse der Bevölkerungsumfrage von gfs Zürich zum Thema Epilepsie zeigen eine gute Bekanntheit und Akzeptanz der Krankheit in der Schweiz. Jedoch nimmt der Anteil der jungen Menschen mit Kenntnissen über Epilepsie ab. Ein distanzierteres Verhältnis zu Erkrankten ist die Folge. Eine Initiative der Schweizerischen Liga gegen Epilepsie (Epilepsie-Liga) mit Yann Sommer vom FC Basel soll Barrieren, vor allem bei jungen Menschen, abbauen.
Über die ganze Bevölkerung betrachtet blieb seit 2003 in der Schweiz der Anteil derjenigen, die von Epilepsie gehört oder gelesen haben stabil bei 90%. Die Umfrageergebnisse von gfs Zürich zeigen, dass unter jungen Personen die Bekanntheit der Krankheit aber seit der letzten Befragung gesunken ist (von 86% auf 76%). Gleichzeitig haben heute nur noch 30% der jungen Leute persönlichen Kontakt zu einer epilepsiekranken Person (2003: 70%). Und nur noch 17% (2003: 43%) haben je einen epileptischen Anfall miterlebt.
Der persönliche Kontakt sinkt, die soziale Distanz wächst
Die soziale Distanz zu Epilepsiekranken ist im Allgemeinen eher gering. Die Eingliederung in normale Schulen bzw. den Arbeitsprozess wird von den meisten befürwortet. Weil aber der persönliche Kontakt mehr und mehr fehlt, nimmt die Ablehnung einer Eingliederung Epilepsiekranker in den normalen Alltag zu. Es sprechen sich deutlich weniger Personen klar für die Integration in den normalen Arbeitsprozess aus (84%) als noch 2003 (93%).
Unsicherheit beim Umgang mit Epilepsiekranken
Im Ländervergleich der Studie von gfs Zürich zeigt sich, dass in der Schweiz Ängste bezüglich der Begegnung mit einer epilepsiekranken Person seltener sind als in Deutschland. Am häufigsten wird die Befürchtung geteilt, dass sich die erkrankte Person bei einem Anfall verletzen könnte (50%). Knapp ein Viertel fühlt sich einer epilepsieerkrankten Person gegenüber unsicher. Und je weniger Kontakt die befragten Personen zu Epilepsiekranken in der Vergangenheit hatten, desto eher sind Ängste und Unsicherheiten in der Begegnung mit dem Erkrankten vorhanden.
Initiative mit Yann Sommer vom FC Basel
Den wachsenden Vorbehalten gegenüber Epilepsiekranken will die Patientenorganisation entgegenwirken. Die Schweizerische Liga gegen Epilepsie konnte dafür den Torhüter vom FC Basel gewinnen. Dieser möchte mit seinem Engagement für die Epilepsie-Liga Barrieren und Unsicherheiten im Umgang mit Erkrankten abbauen. «Mit grosser Freude spiele ich in der Super League Fussball. Deshalb setze ich mich für Menschen in einer anderen Liga ein. Menschen, die ihr Schicksal nicht gewählt haben, für die aber Disziplin und Durchhaltewillen genauso wichtig sind wie für mich.» Ein Teil dieser Zusammenarbeit war ein Probetraining mit dem Fussballer Matthias Frei, selbst von der Krankheit betroffen. Den Filmbeitrag gibt es auf www.epi.ch zu sehen.
Hinweis: Präsentation der Umfrage-Ergebnisse im PDF
Kontakt:
Schweizerische Liga gegen Epilepsie
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CH-8034 Zürich
Daniela Erb, Geschäftsführerin
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