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Apotheker verlangen verlässliche Partner: Einseitige Kündigung des LOA-Vertrages durch santésuisse

Bern-Liebefeld (ots)

santésuisse hat entschieden, den mit dem
Schweizerischen Apothekerverband SAV im Juli 2001 unterzeichneten
Tarifvertrag über die Leistungsorientierte Abgeltung LOA per Ende
2003 zu kündigen. Dies, obwohl die Hauptziele der Vereinbarung,
Kosten im Gesundheitswesen zu sparen und für Transparenz zu sorgen,
erreicht wurden. Der SAV findet die Kündigung unklug und wird sich
das weitere Vorgehen überlegen.
Die Apotheker hätten selber gute Gründe gehabt, den Vertrag
ihrerseits zu kündigen. Zwar betont der Verband der
Krankenversicherer in seinem Kündigungsschreiben: "santésuisse steht
weiterhin voll und ganz zum Prinzip der leistungsorientierten
Abgeltung". Die Tatsache aber, dass die einzelnen Versicherer massiv
Werbung für Versandhandelsapotheken machen, die kommerzielle Anreize
in den Vordergrund stellen, macht santésuisse als Vertragspartner
unglaubwürdig. Trotzdem hat der SAV mit Rücksicht auf die
Versicherten auf eine Vertragskündigung verzichtet, um ihnen die
Unsicherheiten und Risiken eines möglichen vertragslosen Zustandes zu
ersparen. "Die Verhandlungsdelegation des SAV wird die Situation
genau analysieren", erklärt Dominique Jordan, Präsident des
Schweizerischen Apothekerverbandes. "Neue Verhandlungen und weitere
Bemühungen der Apothekerschaft setzen jedoch verlässliche Partner
voraus. Es ist schwierig, mit einem Partner zusammen zu arbeiten, dem
man nicht vertrauen kann."
Mit der Kündigung des LOA-Vertrages nimmt santésuisse negative
Konsequenzen für die Patienten in Kauf (Beispiel SUPRA) und setzt die
Errungenschaften aufs Spiel, welche die Apotheker den Versicherern
mit dem Tarifvertrag garantierten:
  • Einsparungen durch das neue Abgeltungssystem für Apotheker: 51 Millionen Franken konnten im Jahr 2002 eingespart werden. Im Vordergrund stehen nun die pharmazeutischen Leistungen und nicht mehr der Verkauf, denn der Lohn der Apotheker ist nun unabhängig vom Medikamentenpreis;
  • 2,7 % Rabatt auf den Medikamenten der Spezialitätenliste (SL): die Versicherer konnten dadurch im Jahr 2002 zusätzlich 56 Millionen Franken sparen;
  • ein fix festgelegtes Budget (Globalbudget) welches Einkommen der Apotheker limitiert, kontrolliert durch Experten von santésuisse;
  • Transparenz bei der Abrechnung: Medikamentenkosten und pharmazeutische Leistungen werden separat aufgeführt;
  • ein vereinfachter, kostengünstiger Fakturierungs-Ablauf: Der elektronische Transfer von standardisierten und detaillierten Fakturierungsdaten ermöglicht den Versicherern eine automatische und kostengünstige Verarbeitung;
  • Bemühungen zur Erhöhung des Generika-Anteils: Ein höherer Generika-Anteil in der Schweiz ist auch ein Ziel des SAV. Trotz Anfangsschwierigkeiten weist dieser Anteil inzwischen eine konstante Steigerung auf. Daher ist der Generika-Anteil kein haltbarer Grund für die Kündigung des Vertrages, dessen Hauptziele - Einsparungen und Transparenz - erreicht wurden.
Diese Medienmitteilung können Sie im Internet abrufen unter:
www.pharmagate.ch , Rubrik "Informationen" > "Presse". Hier finden
Sie auch frühere Medienmitteilungen zum Thema LOA.

Kontakt:

Dominique Jordan
Präsident
Stationsstrasse 12
CH-3097 Bern-Liebefeld
Tel. +41/31/978'58'58
Fax +41/31/978'58'59
E-Mail: sav@sphin.ch

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