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Comeback der Investitionen sorgt für konjunkturellen Rückenwind in der Eurozone

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   - KfW Research hebt Wachstumsprognosen für 2017 auf +1,8 % und für
     2018 auf + 1,7 % an (Vorprognose für beide Jahre 1,6 %)
   - Konsum bleibt treibende Kraft, auflebende Investitionstätigkeit 
     wird mehr und mehr zum zweiten Standbein
   - Nach Wahlen im Herbst öffnet sich Zeitfenster für 
     institutionelle Reformen im Euroraum

Die europäische Wirtschaft kommt gut voran: Im ersten Quartal lag das Wachstum in der Eurozone bei 0,6 % - und fiel damit dynamischer aus als etwa in den USA und Großbritannien. Die positive Entwicklung dürfte anhalten, wie die gute Stimmung in der Wirtschaft in der Breite der Eurozone signalisiert. KfW Research hebt daher seine Konjunkturprognose für 2017 an auf 1,8 % (Vorprognose +1,6 %). Auch im kommenden Jahr dürfte das Wachstumstempo der Wirtschaft ähnlich ausfallen. Für 2018 erwartet KfW Research einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts im Euroraum in Höhe von 1,7 % (Vorprognose: 1,6 %).

Mit Blick auf das Stimmungshoch in den Unternehmen allein wäre durchaus noch mehr Konjunkturoptimismus zu rechtfertigen. Die verfügbaren harten Daten zeigen aber bisher keine grundlegende Erhöhung des Wachstumstempos an: Die Industrieproduktion in Europa stagnierte im ersten Quartal, die Arbeitslosigkeit sinkt kontinuierlich, aber nicht schneller und die Reallohndynamik erhält 2017 aufgrund des energiepreisbedingten Anstiegs der Inflationsrate einen Dämpfer. Die Wachstumsbeiträge des Konsums bleiben zwar die treibende Kraft des Wirtschaftswachstums, sie nehmen jedoch nicht weiter zu. Zum zweiten Standbein des europäischen Wachstums dürfte in diesem Jahr allerdings die Investitionstätigkeit werden. Bereits im ersten Quartal haben die Bruttoanlageinvestitionen 0,3 Prozentpunkte zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts beigetragen. Die steigende Kapazitätsauslastung, das Verblassen politischer Risiken nach den Wahlen in Frankreich und den Niederlanden und die positiven Geschäftserwartungen der Unternehmen in der Eurozone sprechen dafür, dass sich das Investitionsklima weiter aufhellt: "Wir sehen in diesem Jahr endlich die Trendwende bei der Investitionstätigkeit. Ich gehe davon aus, dass die Unternehmer Schritt für Schritt mutiger werden und die guten Finanzierungsbedingungen nutzen, um ihre Kapitalausstattung zu modernisieren und erweitern. Das Comeback der Investitionen sorgt für konjunkturellen Rückenwind: Wir heben unsere Konjunkturprognosen für den Euroraum auf 1,8 % im laufenden und 1,7 % im kommenden Jahr an."

Der Aufschwung in Europa geht damit mit stabilen Wachstumsraten ins vierte Jahr. Doch weiterhin gilt, dass politische Entwicklungen den scheinbar robusten Aufschwung aus der Bahn werfen könnten. Zeuner: "Der Ausstieg der USA aus dem Klimaschutzabkommen zeigt, dass isolationistische Ideen dort nicht vom Tisch und negative Überraschungen auch in der US-Handelspolitik nicht auszuschließen sind. In Europa wird sich nach den Wahlen in Großbritannien das Augenmerk verstärkt auf den Brexit und die bevorstehenden harten Austrittsverhandlungen richten, die für Unsicherheit sorgen dürften, auch wenn das konjunkturelle Risiko für die Eurozone auf absehbare Zeit begrenzt bleibt." Schließlich mache die Lage in Italien unverändert Sorgen. Das Bankensystem ächze unter den hohen Summen notleidender Kredite, die nur langsam abgebaut werden könnten. Hinzu kämen die anstehenden Neuwahlen mit dem Risiko einer Mehrheit europakritischer Parteien. Da die Neuregelung des Wahlrechts Formen annimmt, sei ein vorzeitiger Wahltermin im Herbst 2017 im Bereich des Wahrscheinlichen.

Neben den Abwärtsrisiken besteht aber auch die Chance, dass die europäische Wirtschaft stärker wächst als prognostiziert: "Frankreich, Deutschland und Italien starten fast synchron in eine neue Legislaturperiode. Zusammen mit der wirtschaftlichen Erholung und dem neuen Bewusstsein für die Bedeutung der EU in einer Welt voller Unsicherheitsfaktoren öffnet sich so ein Zeitfenster für die Wiederaufnahme der institutionellen Reformen der Eurozone", so Zeuner. Deuteten sich hier greifbare Fortschritte an, die das Fundament des Währungsraums nachhaltig stärken, dürfte die Investitionsdynamik angesichts der ohnehin guten Stimmung nochmals an Fahrt gewinnen.

Den KfW-Konjunkturkompass Eurozone finden Sie unter: http://ots.de/sTd5d

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