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Zeitschriftenverleger fordern von neuer Bundesregierung besseren Quellen- und Informantenschutz

Berlin (ots)

Forderungskatalog vorgelegt - 3 Milliarden verkaufte
Publikumszeitschriften 2004 - 35.000 Beschäftige bei VDZ-Verlagen -
Umsatz 7,3 Milliarden Euro in 2004
Die deutschen Zeitschriftenverleger haben die neue Bundesregierung
aufgefordert, sich stärker für die Pressefreiheit einzusetzen. "Die
große Koalition trägt eine schwere Hypothek. Im Länderranking der
Pressefreiheit ist Deutschland im vergangenen Jahr von Platz 11 auf
Platz 18 abgerutscht. Die jüngsten Fälle einer Verletzung des
Artikels 5 verstärken die Sorgen der Zeitschriftenverleger. Wir
fordern die neue Bundesregierung auf, alles zu tun, damit Deutschland
im internationalen Vergleich wieder eine Spitzenstellung einnehmen
wird", sagte VDZ Geschäftsführer Wolfgang Fürstner auf einer
Pressekonferenz zur Eröffnung der VDZ Zeitschriftentage 2005 in
Berlin. "Pressefreiheit wird uns nicht von einer Regierung gewährt.
Der Rechtsstaat hat die Pflicht, dieses Grundrecht zu garantieren",
betonte Fürstner.
Als Beispiele nannte Fürstner den Fall Cicero, den aktuellen
BND-Skandal und die geplante europaweite Speicherung von Telefon- und
Internetverbindungsdaten aller Bürger für sechs bis zwölf Monate.
"Diese drei Beispiele zeigen, dass der Staat seine Wächterfunktion
zur Sicherung und Einhaltung der Freiheitsrechte des Bürgers oft nur
unzureichend wahrnimmt. Ein Land, das Presse behindert oder
einschüchtert, missachtet die Bürgerrechte. Die Freiheit der Presse
ist auch Maßstab für die Qualität der Demokratie", so Fürstner
weiter. Konkret forderte der VDZ von der neuen Bundesregierung die
Abschaffung des Straftatbestandes des Dienstgeheimnisverrates, die
Ausweitung des Quellenschutzes unter anderem auf alle Formen der
elektronischen Kommunikation inklusive Handy und Telefongesprächen
sowie die Ablehnung der geplanten EU-Vorratsdatenspeicherung.
Des Weiteren präsentierte der VDZ aktuelle wirtschaftliche
Kennzahlen zu seinen Mitgliedsverlagen, die rund 90 Prozent des
deutschen Zeitschriftenmarktes repräsentieren. Danach wurden in 2004
in Deutschland mit rund 35.000 Mitarbeitern 7,3 Milliarden Euro
erwirtschaftet. "Das unterstreicht die Bedeutung der Branche als
Wirtschaftsfaktor. Nicht mitgezählt sind die vielen Arbeitsplätze in
der Holz- und Papierindustrie, den Werbe- und Media-Agenturen, den
Druckereien bis zu den Kioskbesitzern und Zustellern, die von dieser
Branche direkt abhängen",  sagte Fürstner. Insgesamt wurden in
Deutschland nach einer Hochrechnung des VDZ auf Basis der IVW
Auflagenmeldung rund drei Milliarden Publikumszeitschriften verkauft.

Pressekontakt:

Weitere Informationen:
Stefan Michalk
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49 (30) 72 62 98-162
E-Mail: s.michalk@vdz.de
Internet: www.vdz.de

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