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Gentechnik-Moratorium: falsches Signal für Forschungsstandort Schweiz

Bern (ots)

Die Stiftung Gen Suisse bedauert den heutigen
Entscheid des Nationalrates, ein fünfjähriges Moratorium für den
Anbau gentechnisch veränderter Kulturpflanzen im
Landwirtschaftsgesetz zu verankern. Aus Sicht der Stiftung ist dieser
sehr knappe Entscheid sachlich nicht begründet, wissenschaftlich
falsch und steht entgegen dem Trend innerhalb der Europäischen Union,
in naher Zukunft neue, transgene Pflanzen für die Landwirtschaft zu
bewilligen. Ein derartiges Moratorium würde zudem ein völlig falsches
Signal für die Pflanzenwissenschaft in der Schweiz setzen, da die
Anwendung von positiven Resultaten aus der Forschung mit transgenen
Pflanzen in der Schweiz zum Vornherein ausgeschlossen wäre. Gen
Suisse hofft daher auf eine Korrektur dieses Entscheids im Rahmen der
Debatte über die Agrarpolitik 2007 im Ständerat.
Das heute vom Nationalrat beschlossene Moratorium steht im
Widerspruch zum kürzlich im Parlament mit grosser Mehrheit
angenommenen Gentechnik-Gesetz, das dem Umgang von gentechnisch
veränderten Organismen in der Schweiz hohe Sicherheitshürden setzt,
ihre Erforschung und Anwendung jedoch innerhalb klarer gesetzlicher
Leitplanken erlaubt. Unverständlich ist für Gen Suisse die heutige
Kehrtwende des Nationalrates, der sich letztes Jahr bei der Beratung
über die Gen-Lex-Vorlage noch gegen die Einführung eines generellen
Gentechnik-Moratoriums in der Landwirtschaft ausgesprochen hat.
Landwirtschaftspolitisch unnötig wäre ein solches generelles,
zeitlich befristetes Verbot bereits aufgrund der Tatsache, dass der
Schutz der gentechnikfreien landwirtschaftlichen Produktion im
Gentechnikgesetz explizit festgehalten ist.
Gen Suisse ist überzeugt, dass Moratorien grundsätzlich das
falsche Instrument sind, um in der Schweiz mit einer
zukunftsträchtigen Technologie umzugehen. Es wäre kurzsichtig,
zugunsten einer für die schweizerische Landwirtschaft aus heutiger
Perspektive sinnvoll erscheinenden Vermarktungsidee die langfristige
Entwicklung der international anerkannten Pflanzenwissenschaft in
unserem Land zu gefährden. Es ist nicht einzusehen, warum der Anbau
transgener Pflanzen, der weltweit von Jahr zu Jahr zunimmt und
zahlreiche agronomische, ökologische und wirtschaftliche Vorteile
vorweisen kann, in der Schweiz keine Chance erhalten soll, seinen
Nutzen für die Landwirtschaft unter Beweis zu stellen.
ots Origianltext: Stiftung GEN SUISSE
Internet: www.newsaktuell.ch

Kontakt:

Stiftung GEN SUISSE
Kurt Bodenmüller
Geschäftsführer
Postfach
CH-3000 Bern 15
Tel.: +41-(0)31-356'73'84
Fax: +41-(0)31-356'73'01
E-Mail: kbodenmueller@gensuisse.ch

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