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VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz

Vier Pfoten: Keine Kantonsgrenzen beim Tierschutz

Zürich (ots)

Hundehändler will sich Tierhalteverbot im Kanton Luzern entziehen
VIER PFOTEN-Aktivistinnen und -Aktivisten haben
sich heute morgen um 11 Uhr an die Hundezwinger von Husky-Züchter und
Hundehändler A.K. in Flühli im Kanton Luzern angekettet. Mit dieser
Aktion wollen sie verhindern, dass A.K. sich mit seinen Hunden in
einen anderen Kanton absetzt und sich so dem gegen ihn verhängten
Tierhalteverbot entzieht. VIER PFOTEN fordert die Behörden auf,
Massnahmen zu ergreifen, dass A.K. das Verbot nicht einfach umgehen
kann. Im weiteren fordert VIER PFOTEN, dass von einem Kanton
verhängte Tierhalteverbote schweizweit gelten.
Die Masche ist alt, aber sehr effektiv: Tierbesitzer, gegen die
vom Veterinäramt ein Tierhalteverbot ausgesprochen wurde, oder denen
ein solches Verbot droht, wechseln oft einfach den Kanton. Sie nützen
dabei die heutige Rechtslage aus, nach der ein Tierhalteverbot nur
für denjenigen Kanton Geltung hat, in dem der Tierhalter seinen
Wohnsitz hat.
Einer, der dies schon öfter praktiziert hat, ist der Hundezüchter
und Hundehändler A.K. in Flühli. Nachdem er bereits in den Kantonen
Bern und Zürich aktenkundig war, hat nun das Veterinäramt Luzern
gegen A.K. ein Tierhalteverbot verhängt, das am kommenden Dienstag,
11. November, in Kraft tritt. Sachbearbeiter Thomas Kalbermatter:
"Die Hundehaltung wurde wiederholt kontrolliert. Es wurden
tierschützerische Mängel festgestellt."
Doch A.K. hat nichts an den Skandalbedingungen geändert, Auflagen
missachtet, gegen Einzelverfügungen verstossen und wurde verurteilt.
Bereits Ende Juni 2003 hat das Luzerner Veterinäramt 10 Hunde von
A.K. beschlagnahmt und auf verschiedene Tierheime verteilt. A.K. sind
damals 15 Hunde geblieben. Heute sind es bereits wieder 20.
A.K. hat gemäss Kalbermatter noch eine Frist bis 15. November, um
die Hunde fremd zu platzieren. Sollte dies nicht passieren, würde das
Veterinäramt die 20 Hunde beschlagnahmen. Doch A.K. denkt gar nicht
daran, die Zucht aufzulösen: Nach Recherchen von VIER PFOTEN versucht
er, sich dem Tierhalteverbot zu entziehen, indem er die Hunde einfach
in den Kanton Thurgau zügelt. VIER PFOTEN will dies verhindern, indem
Aktivistinnen und Aktivisten heute ab 11 Uhr die Zwinger blockieren.
VIER Pfoten fordert die Behörden auf, vorsorgliche Massnahmen zu
ergreifen, damit A.K. sich dem Tierhalteverbot nicht entziehen kann.
Nach dem heute geltenden Tierschutzgesetz ist ein Tierhalteverbot
nicht nur kantonal beschränkt. Es ist zudem nicht gleich zu setzen
mit einem Tierbesitzverbot. Das heisst, dass ein Tierhalter trotz
Tierhalteverbot weiterhin Eigentümer der Tiere bleiben und ihre
Haltung indirekt weiterhin beeinflussen kann, indem er den
Unterbringungsplatz selber bestimmen kann. Zudem hat er weiterhin
Zugriff auf die Tiere. So hat A.K. bereits in der Vergangenheit
beschlagnahmte Hunde wieder zu sich genommen.
Deshalb fordert VIER PFOTEN nicht nur die Möglichkeit,
gesamtschweizerische Tierhalteverbote auszusprechen, wie es in der
anstehenden Revision des Tierschutzgesetzes vorgesehen ist, sondern
dass Personen, gegen die ein Tierhalteverbot verhängt wird, auch
gleichzeitig mit einem Tierbesitzverbot belegt werden.
Zudem stösst sich VIER PFOTEN daran, dass das Amtsgeheimnis einem
flächendeckenden Vollzug eines einmal erlassenen Tierhalteverbotes im
Wege stehen kann. Wer mit einem Tierhalteverbot belegt ist,
untersteht nämlich der Amtsverschwiegenheit und dem Datenschutz. Ein
mit einem Tierhalteverbot belegte Person kann somit problemlos ein
neues Tier kaufen, ohne dass der Verkäufer weiss, dass der Käufer
dieses gar nicht halten darf. VIER PFOTEN fordert deshalb bei der
Revision des Tiergeschutzgesetzes, dass Organisationen oder Personen,
welche sich beruflich mit der Vermittlung oder in sonstiger Weise mit
der Platzierung von Tieren befassen, unter vom Bundesrat festgelegten
Bedingungen ein beschränktes Einsichtsrecht zusteht.

Kontakt:

Vier Pfoten Stiftung für Tierschutz
Badenerstrasse 816
8048 Zürich
Mobile +41/76/589'82'52
oder +41/79/545'35'39
oder +41/79/627'00'54

Bilder zur Aktion folgen über Keystone.

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