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Bundesanstalt Technisches Hilfwerk

Deutscher Feuerwehrverband und Bundesanstalt Technisches Hilfswerk: Deutsches Team nimmt an der grössten Katastrophenschutzübung des Jahres in Österreich teil

Berlin/Bonn (ots)

Im Auftrag von Bundesinnenminister Otto
Schily nimmt ein deutsches Einsatzteam an der europäischen
Katastrophenschutzübung "EUDREX 2004" in Österreich teil. Das Team,
das seit Montagabend ununterbrochen im Einsatz ist, setzt sich aus
einer Mess- und Spürkomponente der Feuerwehr Mannheim sowie einer in
der Erprobung und im Aufbau befindlichen ABC-Bergungseinheit der
Bundesanstalt Technischen Hilfswerk (THW) aus Ronnenberg zusammen.
Die "EUDREX 2004", die vom 18. bis 22. Oktober stattfindet, ist die
zweite europäische Grossübung dieses Jahres im Rahmen des
EU-Mechanismus. Katastrophenschutzeinheiten aus ganz Europa
trainieren im Raum Wiener Neustadt den Einsatz nach einem Erdbeben.
Ziel der Übung ist die Abstimmung der Arbeitsweise der europäischen
Katastrophenschutzeinheiten untereinander. Sie sollen künftig bei
Einsätzen innerhalb wie auch ausserhalb der EU nicht nur einzeln,
sondern auch als einander ergänzende europäische Hilfsteams arbeiten
können. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
(BBK), der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) und das THW haben zudem
weitere Experten als Beobachter zu der europäischen Grossübung
entsandt.
Das Übungsszenario, das von der ABC-Abwehrschule des
österreichischen Bundesheeres entwickelt wurde, sieht den
Grosseinsatz nach einem Erdbeben in einem fiktiven Land vor. Die
Einsatzmannschaften unter anderem aus Bulgarien, Polen, Tschechien,
der Slowakei sowie Österreich und Deutschland werden an drei
Schadensstellen mit so genannten ABC-Lagen konfrontiert. Das
25-köpfige deutsche EUDREX-Kontingent steht unter der Einsatzleitung
der Berufsfeuerwehr Mannheim und wird mit einem gemeinsamen ABC-Team
von THW und Feuerwehr in das europäische Grosskontingent integriert.
Bei Auslandsmissionen im Rahmen des EU-Mechanismus werden häufig
Einheiten von Feuerwehr und THW im Auftrag des
Bundesinnenministeriums als gemeinsames deutsches Hilfskontingent
entsandt. Der EU-Mechanismus ist als integriertes europäisches
Hilfeleistungssystem konzipiert, das im Katastrophenfall sowohl
innerhalb als auch ausserhalb der Grenzen der Gemeinschaft schnell
und unbürokratisch Unterstützung bieten kann.
Der EU-Mechanismus wurde durch Ratsbeschluss 2001 in Brüssel
initiiert. Bei der Europäischen Kommission in Brüssel wurde ein
Monitoring and Information Center (MIC), ein Beobachtungs- und
Informationszentrum, eingerichtet, das die beteiligten Staaten bei
Notfällen miteinander vernetzt. Dort sind in einer Datenbank
Experten- und Ausstattungslisten gespeichert, so dass im Falle einer
Katastrophe sofort die entsprechenden Experten und Ausstattung aus
ganz Europa angefordert werden können.
Begleitend zu der Übung wird neben einem Programm für
Übungsbeobachter ein umfangreiches Workshop-Programm zu Themen des
internationalen Zivil- und Katastrophenschutzes für Teilnehmer aus
über 30 Staaten, darunter auch Vertreter der Vereinten Nationen, der
Europäischen Union und der NATO angeboten. Für Deutschland nehmen
Vertreter des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
(BBK), des THW und der Feuerwehr an den Veranstaltungen teil.     
Das BBK ist die zentrale Behörde, die alle Bereiche der Zivilen
Sicherheitsvorsorge fachübergreifend berücksichtigt und zu einem
wirksamen Schutzsystem für die Bevölkerung und ihre Lebensgrundlagen
verknüpft. Das BBK ist nicht nur Fachbehörde des Bundesministeriums
des Innern, sondern berät und unterstützt kompetent auch die anderen
Bundes- und Landesbehörden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Darüber
hinaus ist das BBK mit dem "Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum des
Bundes und der Länder" (GMLZ) für die nationale Koordinierung des
europäischen Integrationsprozesses im nichtoperativen Bereich der
zivilen Sicherheitsvorsorge zuständig.
Das THW ist eine Katastrophenschutzorganisation des Bundes. Mit
seinen hoch spezialisierten Einheiten ist das THW den Anforderungen
des Katastrophenschutzes und der örtlichen Gefahrenabwehr bestens
gewachsen. In seiner Struktur ist das THW weltweit einmalig. Als
Katastrophenschutzorganisation getragen von ehrenamtlichem Engagement
ist diese Behörde Partner für Menschen in Not. Bundesweit engagieren
sich in ihrer Freizeit über 76'000 Bürgerinnen und Bürger in den
bundesweit 665 THW-Ortsverbänden zum Wohle der Mitmenschen. Dabei
gewährleistet die enge Verzahnung mit der Feuerwehr, anderen
Hilfsorganisationen, der Polizei sowie dem Bundesgrenzschutz einen
maximalen Schutz der Bürgerinnen und Bürger. In jedem der 66
THW-Geschäftsführerbereiche - verteilt auf acht Landesverbände -
ergänzen sich die Komponenten der Ortsverbände so, dass das gesamte
Einsatzspektrum des THW im ganzen Bundesgebiet verfügbar ist und
seine Spezialisten immer dort sind, wo es notwendig ist. Als
Instrument des Bundes wird das THW genutzt, um auch im Ausland
schnell, zuverlässig und effektiv Hilfe zu leisten. Das
Leistungsspektrum des THW reicht dabei von der akuten Nothilfe bis
zum langfristigen, partnerschaftlichen Engagement beim Wiederaufbau.
Mit so genannten "Schnell-Einsatz-Einheiten" trägt das THW im
Katastrophenfall dem Zeitfaktor Rechnung. Als Regierungsorganisation
bietet das THW seinen Auftraggebern - darunter die Vereinten
Nationen, die Europäische Union sowie Regierungen anderer Nationen -
zudem die Sicherheit einer zuverlässigen und kompetenten Umsetzung
von Projekten.
Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) ist der Fachverband der 25'074
Freiwilligen, Berufs- und Werkfeuerwehren. Mit fast 40'000
Hauptamtlichen und mehr als einer Million ehrenamtlich aktiven
Männern und Frauen stellen die deutschen Feuerwehren flächendeckend
die örtliche Gefahrenabwehr sicher und steuern das grösste
Kräftepotenzial zum Katastrophenschutz bei. Dabei arbeiten die
Feuerwehren eng mit dem Technischen Hilfswerk und den privaten
Hilfsorganisationen zusammen. Diese partnerschaftliche Zusammenarbeit
mit dem THW wollen die Feuerwehren auch bei Auslandseinsätzen nutzen
und ausbauen. Insbesondere beim Handling von Gefahrstoffen verfügen
die Feuerwehren durch das tägliche Einsatzgeschehen über grosse
Erfahrung und leistungsfähige Strukturen. Der DFV verspricht sich
durch gemeinsame Übungen grossen Input und will von den Konzepten der
anderen EU-Teilnehmer profitieren.
Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten des
Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
(www.zivilschutz-online.de), des Deutschen Feuerwehrverbandes
(www.dfv.org) und der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk,
www.thw.de.

Kontakt:

Sönke Jacobs
Tel. +49/170-1843787 für den DFV

Nicolas Hefner
Tel. +49/175-2624696 für das THW

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