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KV Schweiz: Nein zur Verwilderung der beruflichen Grundbildung

Zürich (ots)

Die Zürcher Informatikfirma GCT bietet 16
Lehrstellen zum Preis von je 50'000 Franken an. Der Kaufmännische
Verband Schweiz hat grosse Bedenken wenn heute nun Jugendliche enorme
Summen für eine normale Lehrstelle bezahlen müssen. Für den KV
Schweiz ist eine solche Kommerzialisierung der Berufslehre
inakzeptabel und er lehnt eine Zweiklassengesellschaft ab. Der KV
fordert endlich wirksame Massnahmen gegen den Lehrstellenmangel.
Das Beispiel der kostspieligen Informatiklehre aus Zürich zeigt
deutlich: Der Lehrstellenmangel hat fatale Folgen! Die
Lehrlingsausbildung wird nun zum Geschäft und fördert die
Zweiklassengesellschaft. Die Kosten, die sich die Betriebe bei den
Lehrstellen einsparen, werden nun den Familien der Jugendlichen und
den Steuerzahlern aufgelastet!
Obwohl der KV die Schaffung von Lehrstellen unterstützt, sind
solche Modelle keine Lösung für die Bekämpfung des
Lehrstellenmangels. Eine Finanzierung solcher Projekte durch die
Lehrlinge ist nicht akzeptabel! Die Bewilligung solcher Experimente
durch die kantonalen Behörden ist für den KV Schweiz äusserst
befremdlich; der Kanton hat damit in der Verzweiflung ein schlechtes
Signal gegeben. In gefragten Berufen, wie beispielsweise
Kauffrau/Kaufmann, könnte dieses Beispiel Schule machen. Der
Kaufmännische Verband fordert darum den Rückzug der
Ausbildungsbewilligung durch die kantonalen Behörden.
Vor der Abstimmung über die Lehrstellen-Initiative im Mai 2003
wurde im grossen Stil Abstimmungspropaganda betrieben. Bundesrat
Joseph Deiss und die Wirtschaftsverbände haben ihre Versprechen aber
nicht eingehalten; es stehen diesen Sommer rund 7000
Schulabgänger/innen ohne eine Anschlusslösung da - noch mehr als im
letzten Jahr. Auf Druck der Lehrstellen-Initiative wurden einige
hundert Lehrstellen geschaffen, diese vor allem von der öffentlichen
Hand. Die Wirtschaft aber - vor allem die grossen Unternehmen - baut
weiter Ausbildungsplätze ab.
Damit bleiben jährlich Tausende von Schulabgänger/innen ohne
Arbeit und Perspektiven. Dies ist eine "tickende Zeitbombe". Wir
müssen den Jugendlichen die Angst vor Arbeits- und
Perspektivenlosigkeit nehmen und Jugendarbeitslosigkeit vorbeugen -
ein funktionierender Lehrstellenmarkt ist unabdingbar!
Dies sind die Folgen des Lehrstellenmangels. Dieser besteht aber
weiter und wird sich in den nächsten Jahren gar noch verschärfen.
Anstatt weiterhin den Jugendlichen den schwarzen Peter zuzuschieben
und die Lehrstellensituation zu beschönigen, muss der Bund endlich
wirksame Massnahmen in der Lehrstellenpolitik ergreifen! Die
ausbildenden Betriebe müssen endlich gestärkt werden und die
"Trittbrettfahrer" in die Verantwortung genommen werden. Der
Kaufmännische Verband fordert die Wirtschaftsverbände auf, endlich
verantwortungsbewusst und vorausschauend zu handeln und sich für ein
genügendes Angebot an Lehrstellen einzusetzen.

Kontakt:

Susanne Erdös,
Zentralsekretärin KV Schweiz,
Tel. +41/(0)1/283'45'45

Mario Antonelli,
Ressortleiter Jugend und Angestelltenpolitik KV Schweiz,
Tel. +41/(0)1/283'45'45
Mobile +41/(0)79/690'99'69

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