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Michael Grabner will für neue Projekte mit seinem Kopf geradestehen

Frankfurt/Stuttgart (ots)

"News", "20 Cent" und "Boulevard
Würzburg" sind erst der Anfang. Die Zeitungsbranche braucht mehr neue
Titel für junge Zielgruppen, fordert Michael Grabner (56),
stellvertretender Vorsitzender der Holtzbrinck-Verlagsgruppe, im
Titelinterview in der unabhängigen Journalisten-Zeitschrift
"MediumMagazin", das nächste Woche erscheint.
"Wir brauchen im Printmedienbereich mehr Mut zum Ausprobieren
neuer Formate. Und wir brauchen neue Konzepte für neue Zielgruppen.
Wir testen das jetzt", sagt der Holtzbrinck-Vizechef. Am 14.
September ist in Frankfurt die neue Zeitung "News" im Tabloid-Format
gestartet, die als Pilotprojekt für weitere Ausgaben in anderen
Ballungsräumen dienen soll: "Das Prinzip interessiert den Leser in
Frankfurt genauso wie in Ulm oder Bremen." Die Zielgruppe sind junge,
einkommensstarke und konsumorientierte Menschen zwischen 20 und 39
Jahren, die vom bestehenden Zeitungsangebot nicht angesprochen
werden: "Wenn die Jungen weniger Zeitung lesen, haben wir zwei
Möglichkeiten: Entweder wir ändern die Jugend - ein Projekt, das ich
mir nicht zutraue - oder wir versuchen neue Wege zu finden, um Medien
attraktiver für diese Altergruppe zu machen", sagt der für das
Zeitungsgeschäft zuständige Holtzbrinck-Vizechef im MediumMagazin.
Michael Grabner sieht die deutsche Verlagslandschaft vor einem
Umbruch und kritisiert erneut das Bundeskartellamt, das eine Fusion
des Berliner Tagespiegel mit der Berliner Zeitung untersagte: "Wenn
wir in der traditionellen Weise eine Zeitung gründen wollten, käme
sie über die Ideenphase erst gar nicht hinaus. Also brauchen wir neue
Wege und Synergiemöglichkeiten, um Innovationen überhaupt finanzieren
zu können. Das Bundeskartellamt ist leider der Meinung, dass die
Pressevielfalt weitgehend mit selbstständigen Lokalblättern erhalten
werden kann. So kann es aber nicht weitergehen."
Mit "20 Cent" in Cottbus, einem Ableger der "Lausitzer Rundschau"
und "Boulevard Würzburg", einem Ableger der "Main-Post" erweitert die
Verlagsgruppe Georg von Holtzbinck ihr eigenes Portfolio um junge,
bunte Titel. Grabner sieht für die Zeitungsbranche als überfällige
Entwicklung, die im Fernsehen längst praktiziert wird: "Da werden
dauernd neue Formate und Sendungen für spezielle Zielgruppen
ausprobiert." Dazu arbeitet "News" in Frankfurt auch mit anderen
Verlagen wie beispielsweise der Verlagsgruppe Milchstrasse zusammen.
Gegen den Vorwurf, den eigenen traditionellen Qualitätsanspruch an
seriösen Journalismus zu unterlaufen, wehrt sich Grabner: "Die
Publikationen der Verlagsgruppe Milchstrasse sind anerkanntermassen
Premium im Bereich Lifestyle und legen in diesem Segment eine hohe
Messlatte. Dieses Qualitätsverständnis deckt sich mit unserem."
Die neuen Titel sollen mindestens ein Jahr getestet werden: "Wenn es
funktioniert, ist es gut. Wenn nicht, werden wir es halt wieder
einstellen. Auf jeden Fall ist das besser als tatenlos zu jammern."
Michael Grabner macht sich dabei selbst verantwortlich für die neuen
Objekte: "Ich stehe zu diesen Projekten. Und sollte es nicht so
klappen wie wir uns das vorstellen, stehe ich eben auch in der
Verantwortung und halte meinen Kopf hin."
MediumMagazin, Deutschlands grosse unabhängige Zeitschrift für
Journalisten, ist an den grossen Bahnhofs- und Flughafenkiosken oder
per Mail unter  vertrieb@oberauer.com zum Preis von 4,60 Euro zzgl.
Versandkosten erhältlich.

Kontakt:

Annette Milz
Chefredakteurin
Tel. +49/69/95297944

Johann Oberauer
Verleger
Tel. +43/6225/2700-12

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