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ASIP - Schweizerischer Pensionskassenverband

ASIP: Jetzt braucht es gemeinsame Lösungen zur Sicherung der Renten!

Zürich (ots)

Ein emotionaler Abstimmungskampf geht mit einem
Ergebnis zu Ende, das die bestehenden Probleme in der beruflichen 
Vorsorge leider ungelöst belässt. Die unfaire Umverteilung von 
Erträgen der arbeitenden Bevölkerung zu den Rentenbezügern dauert an.
Nun geht es umso mehr darum, gemeinsam konstruktive Lösungen für die 
Zukunft der beruflichen Vorsorge zu finden. Weil die Gewerkschaften 
die vom Parlament beschlossene Lösung verhindert haben, sind sie nun 
in der Pflicht, an anderen möglichen Lösungen mitzuarbeiten. Der ASIP
ergreift deshalb jetzt die Initiative und wird alle Exponenten 
einladen, um gemeinsam konstruktive Lösungen auszuarbeiten.
Das Abstimmungsergebnis ist - wie führende Gegner der aktuellen 
Vorlage immer wieder betonten, und wie auch die von den Gegnern 
verbreiteten Argumente beweisen - nicht als Fundamentalangriff gegen 
die 2. Säule zu interpretieren. Die berufliche Vorsorge stellt nach 
wie vor ein stabiles und funktionsfähiges System dar. Die 
sozialpartnerschaftlich zusammengesetzten Führungsorgane in den 
Vorsorgeeinrichtungen nehmen ihre Verantwortung wahr. Dennoch, und 
obwohl die Lebensversicherer nur rund 20% des Vorsorgemarktes 
abdecken, stellten die Gegner der Senkung des Mindest- 
Umwandlungssatzes die Lebensversicherungen als profitorientierte 
Unternehmen ins Zentrum der Kritik und warben mit dem Protest gegen 
Versicherungen für ein Nein. Das Ergebnis ist deshalb wohl eher als 
Protest-Nein gegen die Versicherungen im Speziellen und gegen 
überhöhte Saläre und Boni im Allgemeinen zu werten. Insgesamt haben 
die Gegner jedoch einen Pyrrhussieg erzielt. Die Auswirkungen der 
zunehmenden Lebenserwartung und der sinkenden Renditen auf den 
Umwandlungssatz bleiben bestehen und führen zu einer wachsenden 
Ungerechtigkeit der arbeitenden Bevölkerung gegenüber. Der technisch 
zu hohe Satz führt weiterhin zu systemfremden Umverteilungen zulasten
der aktiv Versicherten. Dass dem so ist, bestreitet niemand. Im 
Abstimmungskampf ging es immer nur um die Frage der Höhe. Doch egal, 
wie hoch der Betrag tatsächlich ist, ist es unfair, wenn Geld der 
arbeitenden Bevölkerung zweckentfremdet werden muss zur Finanzierung 
der Renten Anderer. Da diese sachlichen Argumente im Abstimmungskampf
kaum Gehör fanden, ist es nun umso wichtiger, die Diskussion über 
konstruktive Lösungen zu führen. Der ASIP schlägt folgende konkrete 
Schritte vor:
  • Die Exponenten der beruflichen Vorsorge kommen zusammen und arbeiten gemeinsam konstruktive Vorschläge aus, die den gemeinsamen Zielsetzungen - Sicherheit, Vertrauen, Effizienz, Transparenz - dienen. Diesbezüglich ist das Ergebnis der demnächst durch das Parlament zu verabschiedenden Vorlage zur Strukturreform in der beruflichen Vorsorge (u.a. zur Aufsicht und Governance) zu beachten. Zudem sollte der Entscheidungsspielraum der Führungsorgane nach Meinung des ASIP nicht durch weitere Regulierung zunehmend eingeschränkt werden, weil dies nur unnötige Kosten verursacht.
  • Der Abstimmungskampf zeigt, dass ein erheblicher Aufklärungsbedarf besteht. Zu wenige Personen verstehen die Zweite Säule gut genug. Dieses Anliegen gilt es aufzunehmen. Der ASIP hat mit seiner Informationskampagne www.mit-uns-fuer-uns.ch einen ersten Schritt getan. Entsprechende Aufklärungsinitiativen sind weiterzuführen.
  • Weiterhin setzt sich der ASIP für die vollständige Erfassung und transparente Darstellung aller Kosten der Pensionskassen ein. Schon vor zwei Jahren hat er die Finanzbranche aufgefordert, ihre auftragsrechtlichen Pflichten im Zusammenhang mit Retrozessionen zu erfüllen. Der ASIP verstärkt diese Forderung. Ebenfalls wird sich der ASIP dafür einsetzen, mehr Transparenz herzustellen bei den Vermittlungsprovisionen von Maklern, welche häufig im Zusammenhang mit der Wahl von neuen Vorsorgelösungen erhoben werden.
  • Um die im Abstimmungskampf kritisierten Kosten bei der Vermögensverwaltung effektiv senken zu können, fordert der ASIP als einen weiteren Schritt auch die Abschaffung der Stempelsteuer für Vorsorgeeinrichtungen. Diese verteuern die Vermögensverwaltung auf dem Buckel der Versicherten.
All jenen, die aufgrund der aktuellen Situation jedoch vorschnell 
auf konzeptionelle Fehler der Dreisäulenkonzeption und insbesondere 
der beruflichen Vorsorge schliessen wollen, ist in Erinnerung zu 
rufen, dass sich unser System der Alters-, Hinterlassenen- und 
Invaliden-Vorsorge bewährt hat. Auch international gehört es zu den 
erfolgreichsten Systemen und findet allgemein Anerkennung. Die 2. 
Säule funktioniert und hat es - bis heute - immer wieder geschafft, 
sich rechtzeitig auf neu entstandene Bedürfnisse einzustellen. Der 
ASIP setzt sich auch nach der Abstimmung vom 7. März 2010 für 
realistische Eckwerte in der beruflichen Vorsorge ein, damit die 
abgegebenen Leistungsversprechen am Schluss auch eingehalten werden 
können. Nur so kann das Vertrauen der Versicherten ins System der 
beruflichen Vorsorge gestärkt werden.
Der Schweizerische Pensionskassenverband ASIP mit Sitz in Zürich 
ist der Dachverband für über 1000  Vorsorgeeinrichtungen mit 2.5 Mio.
Versicherten und einem verwalteten Gesamtvermögen von gegen 400 Mia. 
Franken. Der ASIP bezweckt die Erhaltung und Förderung der 
beruflichen Vorsorge auf freiheitlicher und dezentraler Basis und 
setzt sich für das Drei-Säulen-Konzept in ausgewogener Gewichtung 
ein.

Kontakt:

Zur Beantwortung allfälliger Fragen steht Ihnen der Direktor des
ASIP, Hanspeter Konrad, zur Verfügung
Te.: +41/79/832'53'49

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