Verein JA zum Partnerschaftsgesetz
Ja zum Partnerschaftsgesetz: Liebe in gegenseitiger Verantwortung
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Bern (ots)
Hinweis: Bilder und die Plakate zur Kampagne können unter www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100007070 kostenlos heruntgeladen werden
Liebe und Partnerschaft sind für fast alle Menschen zentrale Faktoren für ihr persönliches Glück. Das Partnerschaftsgesetz gewährt erstmals auch gleichgeschlechtlichen Partnerschaften rechtlichen Schutz und erlaubt es auch Lesben und Schwulen, in ähnlicher Weise gegenseitige Rechte und Pflichten zu begründen wie heterosexuelle Paare. Ein Ja zum Partnerschaftsgesetz am 5. Juni beseitigt stossende Benachteiligungen einer grossen Bevölkerungsgruppe, stärkt Familie und Eigenverantwortung und schafft mehr Gerechtigkeit und Rechtssicherheit.
Der Verein Ja zum Partnerschaftsgesetz hat am Montag in Bern seine Kampagne für die Abstimmung über das neue Partnerschaftsgesetz vorgestellt. Der Verein wurde am 2. Oktober 2003 auf Anstoss der Schwulen-, Lesben und Angehörigenorganisationen Pink Cross, LOS, Network und FELS gegründet. Er hat sich zum Ziel gesetzt, dem von National- und Ständerat mit Dreiviertelsmehrheit beschlossenen Partnerschaftsgesetz auch in der Volksabstimmung zum Durchbruch zu verhelfen. Unter dem Dach des nationalen Vereins haben sich acht regionale Komitees gebildet. Sie werden in den Kantonen und Gemeinden mit Aktionen, Veranstaltungen und viel persönlichem Engagement über die Bedeutung informieren, die der Abstimmungsvorlage nicht nur für die Betroffenen und ihre Angehörigen, sondern auch für unseren freiheitlichen Rechtsstaat und die Gesellschaft zukommt.
Auch vor dem Gesetz Verantwortung übernehmen
Lilian Schaufelberger (Zürich) und Christian Verdon (Lausanne/Grenchen), vom Vorstand des Vereins JA zum Partnerschaftsgesetz, betonten gegenüber den Medien, dass es ihnen ein wichtiges Anliegen sei, auf die vielen Männer- und Frauenpaare aufmerksam zu machen, die in langjährigen, festen Partnerschaften zusammenleben und ein grosses Bedürfnis haben, sich gegenseitig abzusichern und auch vor dem Gesetz Verantwortung für einander zu übernehmen. Lesben und Schwule würden häufig nur als ungebundene, junge Menschen wahrgenommen, die ihr Leben geniessen. Genau wie bei heterosexuellen Menschen werde dieses Bild aber nur einer Minderheit in einem kurzen Lebensabschnitt gerecht. Tatsächlich unterscheiden sich Lebensgestaltung und die damit verbundenen Wünsche und Bedürfnisse von homo- und heterosexuellen Paaren kaum.
Ein Leben für die Liebe
Zwei Paare verdeutlichten diese Tatsache, indem sie eindrückliche Einblicke in ihren Alltag gewährten. Robert Rapp und Ernst Ostertag sind seit fünfzig Jahren ein Paar. Die Eintragung ihrer Partnerschaft, die im Kanton Zürich seit zwei Jahren zulässig ist, bedeutet den beiden sehr viel - vor allem auch als Bekenntnis gegenüber der Gesellschaft, zusammen zu gehören und für einander da zu sein. Mit dem neuen Partnerschaftsgesetz des Bundes würde ihre Partnerschaft zum Beispiel auch im Bereich des Erbrechtes anerkannt. Für Menschen, die wie Rapp und Ostertag ein ganzes Leben mit einander verbracht haben, ist dies eine äusserst wichtige Voraussetzung für eine verantwortungsbewusste Altersvorsorge. Maya Burkhalter und Nybia Caballero - auch sie sind seid bald zehn Jahren ein Paar - betonen die Bedeutung, die es für sie hat, verbindlich für einander Verantwortung zu übernehmen und sich auch vor dem Gesetz zu gegenseitiger Unterstützung zu verpflichten. Liebend gerne würden sie die höhere Paarbesteuerung in Kauf nehmen, um mit der Eintragung ihrer Partnerschaft dieses für heterosexuelle Paare selbstverständliche Recht wahrzunehmen.
Beide Paare befürchten, während der bevorstehenden Abstimmungskampagne Tiefschläge von fanatischen Gegnern einstecken zu müssen, die auch heute noch nicht akzeptieren können, dass sich zwei Männer und zwei Frauen genau so innig lieben können wie ein Mann und eine Frau. Dennoch sind sie bereit, sich auch solchen Attacken auszusetzen, denn sie sind davon überzeugt, damit auch vielen Paaren, die dies bisher nicht wagten, den Mut zu geben, sich zueinander zu bekennen.
Wichtig für Familie und Angehörige
Als Vertreter von FELS, dem Verein der Freundinnen, Freunde und Eltern von Lesben und Schwulen, betonte Fritz Lehre, dass die rechtliche Anerkennung einer Partnerschaft gerade auch für Familien und Angehörige von Lesben und Schwulen eine grosse Bedeutung habe. Die Partnerin oder der Partner des eigenen Kindes würden so noch stärker zu einem Teil der Familie. Lesbische Töchter und schwule Söhne wahrzunehmen, zu verstehen, kennen zu lernen und zu akzeptieren ist für viele Eltern ein grosser Schritt. Denn fast immer sind es vermeintlich heterosexuelle Familien in einem vermeintlich heterosexuellen Umfeld, die mit der Tatsache konfrontiert ist, dass ihr Kind gleichgeschlechtlich fühlt. Mit der Annahme des Partnerschaftsgesetzes können das Schweizervolk und damit die Gesellschaft einigen hunderttausend Eltern und Angehörigen zeigen, dass sie gleichgeschlechtlich liebende Menschen nicht mehr benachteiligen und diskriminieren wollen. Deshalb, so Lehre, sei das Partnerschaftsgesetz notwendig für Lesben und Schwule, für deren Eltern, Freundinnen und Freunde, für Brüder, Schwestern, Götti und Gotte; und aus dem gleichen Grund sei es letztlich auch gut und wichtig für alle Eltern der Schweiz und damit eigentlich für die ganze Bevölkerung.
Breite Unterstützung
Zusammen mit dem Verein Ja zum Partnerschaftsgesetz setzen sich zahlreiche Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft, nationale Organisationen wie der Evangelische Kirchenbund und der Schweizerische Katholische Frauenbund, Mieterverband und Gewerkschaftsbund sowie viele Exponentinnen und Exponenten von SP, Grüne, SVP Liberale, CVP und, FDP für eine deutliches Ja zum Partnerschaftsgesetz am 5. Juni ein.
Kontakt:
Lilian Schaufelberger
Mobile +41/(0)78/774'29'76
E-Mail: presse@partnerschaft-ja.ch