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Der starke Franken plagt das Gastgewerbe immer stärker
Beherbergungsstatistik August 2011: ein Zehntel der Logiernächte ausländischer Gäste fehlt

Zürich (ots)

Der starke Franken ist ein enormes Problem für das Schweizer Gastgewerbe. Im August 2011 fehlte ein Zehntel der Logiernächte ausländischer Gäste. Bei den als sehr preissensitiv bekannten Holländern fehlte sogar jede fünfte Übernachtung. Der Ruf des Branchenverbandes GastroSuisse nach verbesserten Rahmenbedingungen ist deshalb mehr als begründet. Das wäre zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Gastgewerbes dringend nötig.

Was man in den eidgenössischen Räten in der Herbstsession nicht wahrhaben wollte, wird zur Tatsache: Das Gastgewerbe leidet. Gemäss der neusten Auswertung des Bundesamtes für Statistik sind die Logiernächte der ausländischen Gäste im August 2011 im Vorjahresvergleich regelrecht eingebrochen. Im August 2011 fehlten in den Schweizer Hotels 229'000 Übernachtungen von ausländischen Gästen. Dies ist ein Rückgang von -9.4% oder rund einem Zehntel. Bei den preissensitiven Holländern fehlte sogar jede fünfte Übernachtung.

Rückgang bei Gästen aus dem Euroraum

Betrachtet man die August-Zahlen im Detail, so fällt der enorme Rückgang bei Gästen aus dem Euroraum auf: Frankreich verzeichnete ein Minus von -8,0%, Spanien von -9,1%, England von -11,3%, Deutschland von -13,5%, Italien von -14,0% und Holland von -21.5%.

Anstieg aus dem asiatischen Raum

Ausserhalb des Euroraumes sieht es anders aus: Bei Gästen aus China gab es eine Zunahme um 34'000 Logiernächte (+65,1%). Auch die Logiernächte von Gästen aus Korea stiegen um 3'700 (+21,4%), bei Gästen aus Indien um 2000 Logiernächte (+5,0%). Diese Zuwächse aus dem asiatischen Gebiet sind äusserst erfreulich, vermögen jedoch den Rückgang aus den traditionellen Herkunftsgebieten des schweizerischen Tourismus bei weitem nicht wettzumachen.

Diese Entwicklungen zeigt die negative Wirkung des starken Frankens glasklar auf. Deutlich wird aber auch, wie wichtig die Erschliessung neuer Märkte ausserhalb Europas ist.

Entscheide des Parlaments wenig verständlich

Im Monat Juli 2011 betrug der Rückgang der Logiernächte ausländischer Gäste noch -4.0%. Damit wird klar, dass sich die Probleme mit dem starken Franken erst jetzt so richtig manifestieren. Umso unverständlicher ist die Weigerung des eidgenössischen Parlaments in der Herbstsession 2011, das Gastgewerbe mit einem gezielten Abbau der Steuerlast anzukurbeln. Konkret forderte GastroSuisse die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer für das Gastgewerbe auf 2.5%. Auf einen einzigen Schlag wäre es mit dieser Verbesserung der Rahmenbedingungen möglich geworden, die Preise zu senken. Profitiert hätten alle in- und ausländischen Gäste und aufgrund des Mehrabsatzes auch die Branche.

Einheimischer Konsum wirkte stützend

Leider sind im August 2011 auch die Logiernächte der Schweizerinnen und Schweizer zurückgegangen. Dieser Rückgang fiel aber mit -1.9% viel geringer aus als bei den ausländischen Gästen. Einmal mehr wirkte sich der einheimische Konsum stützend aus.

Handeln!

Der Branchenverband GastroSuisse fragt sich, ob es einen dritten Rückgang der Logiernächte in Folge braucht, um Bundesrat und Parlament endlich vom Ernst der Lage zu überzeugen. Es kann nicht sein, dass gewartet wird, bis Konkurse eintreten und noch mehr Personal entlassen werden muss.

Es muss gehandelt werden; die Rahmenbedingungen müssen verbessert werden. Dazu gehört an erster Stelle der Abbau der Steuerlast, speziell bei der Mehrwertsteuer. Aber auch der Abbau unnötiger Zollschranken ist nötig. So sind die bestehenden Zollkontingente für Fleisch viel zu tief und deshalb anzuheben.

GastroSuisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz. Gegen 21'000 Mitglieder (über 3000 Hotels), organisiert in 26 Kantonalsektionen und vier Fachgruppen, gehören dem grössten gastgewerblichen Arbeitgeberverband an.

Kontakt:

Dr. Bernhard Kuster, Direktor GastroSuisse
Tel.: +41/44/377'53'53
E-Mail: communication@gastrosuisse.ch

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