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HIS Hochschul-Informations-System GmbH

"Studiendauer in zweistufigen Studiengängen - ein internationaler Vergleich"

Leipzig (ots)

Studiendauer von mehreren Bedingungen abhängig 
   HIS-Studie zeigt: Neue Studienstrukturen allein gewährleisten noch
   keine kürzeren Studienzeiten
Die Einführung gestufter Studiengänge in Deutschland wird nicht
automatisch zu einer Verkürzung der Studienzeiten führen. Vielmehr
ist die Frage, ob die vorgesehenen Studienzeiten eingehalten werden,
von einer Vielzahl weiterer Bedingungen abhängig, zu denen vor allem
die stärkere Strukturierung des Studiums gehört. Zu diesem Ergebnis
kommt eine soeben von der HIS Hochschul-Informations-System GmbH
vorgelegte internationale Vergleichsuntersuchung, die mittels
Expertenbefragung in 5 Ländern durchgeführt wurde.
Die darin aufgearbeiteten internationalen Erfahrungen zeigen, dass
eine hohe Verbindlichkeit des Studiums für die Einhaltung von
Regelstudienzeiten unumgänglich ist. Die Studiengänge bedürfen einer
klaren Gliederung und zeitlicher Vorgaben.
Mit einer durchgängigen Strukturierung des Studiums kann vor allem
dann eine Begrenzung der Studiendauer erreicht werden, wenn sie durch
breite Teilzeitstudienangebote ergänzt wird. Alle untersuchten
Länder, in denen die vorgesehene Studiendauer eingehalten wird,
weisen einen beträchtlichen Anteil an Teilzeitstudien auf.
Das Risiko einer Studienzeitverlängerung durch Erwerbstätigkeit
neben dem Studium kann mit Hilfe eines unterstützenden
Studienfinanzierungssystems eingeschränkt werden. Alle analysierten
Ländern verfügen über solche Fördermaßnahmen, die sich besonders dann
für die Einhaltung vorgegebener Studienzeiten als wirksam erweisen,
wenn die finanzielle Unterstützung mit dem Studienfortschritt
verknüpft wird.
Die Auswirkungen von Studiengebühren auf die Einhaltung der
Studienzeit werden als ambivalent beurteilt. Auf der einen Seite
verstärken sie das studentische Bemühen, schnell den Studienabschluss
zu erlangen, auf der anderen Seite ergibt sich dadurch für mehr
Studierende die Notwendigkeit, erwerbstätig zu sein.
Für die Begrenzung der Studiendauer messen die befragten Experten
auch fachspezifischen Zugangsbedingungen bei der Aufnahme eines
Hochschulstudiums Bedeutung zu. Eher indirekt dagegen werden die
Studienzeiten über eine öffentliche Hochschulfinanzierung
beeinflusst, die sich nur auf jene Studierende bezieht, die innerhalb
der Regelstudiendauer studieren.

Pressekontakt:

Dr. Ulrich Heublein,
HIS-Außenstelle Leipzig,
Tel.: 0341-9730342,
E-Mail: heublein@his.de