Höherer Anstieg der Krankenkassenprämien für das Versicherungsmodell «Managed Care» als für das traditionelle Modell
Lausanne (ots)
Heute wird im Parlament über die Zukunft des Revisionsprojekts der Versorgungsnetze debattiert, zu dem der Nationalrat sich äussern muss. Das Vergleichsportal bonus.ch hat die unterschiedliche Entwicklung der Krankenkassenprämien 2012* bezüglich dem Grundmodell (traditionelles Modell) und den Alternativmodellen (Hausarzt, Versorgungsnetz, Telemedizin) analysiert. Die Analyse hebt folgende Tendenzen hervor:
Für die jungen Erwachsenen (19-25 Jahre) und Erwachsenen (26 Jahre und älter) werden die Krankenkassenprämien für die Alternativmodelle durchschnittlich** um 3.4% erhöht gegenüber 3.2% für das (traditionelle) Grundmodell. Für Kinder (0-18 Jahre) ist der Unterschied mit einer Erhöhung von 2.2% gegenüber 1.3% noch ausgeprägter.
In der Deutschschweiz sind die Kantone Uri, Basel, Solothurn, Glarus, Graubünden, St. Gallen und Appenzell-Ausserrhoden mit einem Anstieg von über 0.5% im Vergleich zum Grundmodell am stärksten betroffen. In der Romandie verzeichnet Genf den höchsten Unterschied (+1.3%), gefolgt von dem Kanton Jura (+0.9%). Bei den Kantonen Aargau, Waadt, Bern und Tessin kann man dagegen einen Prämienanstieg von weniger als 0.5% zugunsten der Alternativmodelle feststellen.
Seit einigen Jahren bieten die Versicherer immer mehr Sparmodelle vom Typ «Hausarzt», Versorgungsnetz, «HMO» und «Telemedizin» an. Nimmt man gewisse Beschränkungen in Kauf wie z.B. den Verlust der freien Arztwahl, senken die Versicherungen die Prämien bis zu 25%.
Obwohl für 2012 die durchschnittliche Prämie der Alternativmodelle für junge Erwachsene (CHF 241.20.-) 12% günstiger bleibt als die Prämie des Grundmodells (CHF 274.20.-), kann es passieren, dass die Versicherungsnehmer nicht mehr von diesen alternativen Sparmodellen überzeugt sein werden, sofern ihre Prämien genauso, wenn nicht sogar mehr ansteigen wie die Prämien des Grundmodells.
Das Niveau der Prämienerhöhung für 2012 für die Alternativmodelle zeigt ganz klar, dass der viel gerühmte Einsparungsaspekt bei den Gesundheitskosten bei diesen Versicherungsmodellen noch nicht in voller Höhe festzustellen ist.
Falls das Revisionsprojekt der Versorgungsnetze angenommen werden sollte, würden die Versicherungsnehmer, die das Grundmodell beibehalten möchten, da sie nicht von den Alternativmodellen überzeugt sind, nur äusserst ungern akzeptieren, einen höheren Beitrag zu zahlen. Dazu muss man sich auch in Erinnerung rufen, dass die Schweizer Versicherungsnehmer bereits Beiträge zahlen müssen, die weltweit zu den höchsten Prämien gehören.
In seiner Rubrik «Krankenversicherung» stellt bonus.ch den Konsumenten Informationen über die verschiedenen Modellarten und einen kostenlosen, neutralen Vergleicher zur Verfügung, der schon jetzt die ersten provisorischen Prämien der verschiedenen Krankenkassen anzeigt.
Prämienerhöhungstabelle:
http://www.bonus.ch/RDP-20110922_DE.pdf
*Provisorische Krankenkassenprämien, die von Krankenversicherungen übermittelt wurden, die ungefähr 75% der Versicherungsnehmer repräsentieren.
** Brutto Anstiegsprozentsatz, ohne Gewichtung im Bezug auf die Anzahl der Versicherungsnehmer jeder Krankenkasse und ohne Berücksichtigung der Altersstufen, Franchisen und Prämienregionen.
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