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Weltweit neue Therapie gegen Harninkontinenz in der Schweiz

Innsbruck/Bern (ots)

Einfache Methode ermöglicht dauerhafte Heilung
Blasenschwäche ist eine Volkskrankheit.
Weltweit leiden 200 Millionen Menschen an Harninkontinenz. In der
Schweiz wird die Anzahl der Betroffenen auf eine halbe Million
geschätzt. Zusätzlich zu bisher eingesetzten Behandlungs- und
Versorgungsmethoden gibt es nun am Urologiezentrum Bern unter der
Leitung von PD Dr. med. Johannes Eberle eine weltweit neue Therapie.
Sie wirkt gegen die häufigste Form der Blasenschwäche, gegen die so
genannte "Belastungs- und Stressinkontinenz".
Beim Lachen, beim Niesen oder bei sportlicher Betätigung leiden
Betroffene dabei unter einem plötzlichen Urinabgang. Die Behandlung
basiert auf umfangreichen Forschungen einer österreichischen
Wissenschaftlergruppe seit 1998 und wird dort seit drei Jahren
durchgeführt. Erstmals steht sie nun in Bern zur Verfügung. Die neue
Methode setzt direkt an der Ursache der Belastungs- und
Stressinkontinenz an, am geschwächten Schließmuskel der Harnblase.
Den Erkrankten werden unter Narkose körpereigene Muskelbildungszellen
(Myoblasten) implantiert. Diese Zellen wirken als "Muntermacher" auf
den geschwächten Harnblasenmuskel und bringen ihn dauerhaft wieder
zum Arbeiten.
Verwendet werden Myoblasten aus dem Oberarm des jeweiligen
Patienten. Diese körpereigenen Muskelbildungszellen werden im  Labor
kultiviert und dem Erkrankten in die Harnblasenmuskulatur injiziert.
Dort bilden Sie - so wie beim Harnblasenmuskel aufgrund der hohen
Kraftentfaltung nötig - quergestreifte Fasern aus und können auf
Dauer den geschwächten Schließmuskel "reparieren". Der Eingriff
dauert eine halbe Stunde. Die Patientinnen und Patienten können
bereits am nächsten Tag das Krankenhaus wieder verlassen. Sie müssen
allerdings nach der Behandlung gemeinsam mit Ihrem Arzt und einem
Physiotherapeuten ein spezielles Beckenbodentraining absolvieren,
damit sich die neuen Zellen mit der vorhandenen Muskulatur
erfolgreich verbinden können.
Entwickelt wurde die weltweit neue Therapie von einem Forscherteam
mit Sitz in Innsbruck (Österreich). Die Methode wurde patentiert und
führte zur Gründung des Universitäts-Spinn-Off-Unternehmens
"Innovacell". Auf Basis laufender Kooperationen mit Kliniken in
Österreich, Süddeutschland und der Schweiz ermöglicht sie erstmals
eine einfache und wirksame Behandlung der "Belastungs- und
Stressinkontinenz". Das ist eine weit verbreitete Erkrankung. In
Europa leidet daran jede vierte Frau und jeder zehnte Mann ab 55
Jahren.
Die Methode wurde mit international renommierten Medizinpreisen
ausgezeichnet, unter anderem 2004 mit dem "Jack Lapides Prize". Über
150 Patienten wurden bisher insgesamt erfolgreich behandelt. Erst
seit Kurzem steht diese neue Behandlung am Urologiezentrum Bern zur
Verfügung.

Rückfragehinweis:

SciNews Mag. Gabriele Rampl
Tel.: 0043(0)650/27 63 351
E-Mail: office@scinews.at

Urologiezentrum Bern
PD Dr. med. Johannes Eberle
Tel: 0041 (0) 31/335 33 33
E-Mail: Johannes.Eberle@hirslanden.ch