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Studienergebnisse im Journal of Clinical Oncology' beweisen hohe Wirksamkeit von FluCam beim rezidivierten/refraktären B-Zell-Typ der Chronisch Lymphatischen Leukämie (CLL)

Köln, Deutschland (ots/PRNewswire)

- Studie beweist Gesamtansprechrate von 83 Prozent bei Behandlung
mit FluCam
Laut einer Studie, die in der Oktober-Ausgabe des Journal of
Clinical Oncology' erschien, ist eine Kombinationstherapie mit
MabCampath (Alemtuzumab) und Fludara (Fludarabin-Phosphat) (FluCam)
bei Patienten mit B-CLL, die auf frühere Behandlungen nicht
angesprochen hatten, mit einer Gesamtansprechrate (ORR) von 83
Prozent wirksam. Die kürzlich entwickelte FluCam-Kombinationstherapie
ist gut verträglich und durchführbar. Basierend auf diesen
vielversprechenden Ergebnissen wurde ein prospektiver, randomisierter
Phase-III-Versuch als Second-Line-Therapie für B-CLL-Patienten
initiiert, bei dem FluCam mit dem Einzelwirkstoff Fludarabin
verglichen wird.
"Die Kombination von Fludara und Campath verstärkt die Wirkung der
Monotherapie, indem die Krankheit sowohl im Blut wie auch im
Knochenmark bekämpft wird und gleichzeitig massive Lymphknoten
reduziert werden", so Andreas Engert, M.D., Professor für Innere
Medizin am Klinikum der Universität zu Köln in Deutschland. "Die
Behandlung mit FluCam bewirkt hohe und langfristige Ansprechraten bei
Patienten, denen früher keine anderen Behandlungsmöglichkeiten zur
Verfügung standen. Obwohl die Überlebensraten bei dieser Studie
gegenüber historischen Kontrollen bei einer ähnlichen
Patientenpopulation eine erhebliche Verbesserung aufzeigen, müssen
diese noch durch randomisierte, kontrollierte Versuche bestätigt
werden."
Bei dieser Phase-II-Studie wurden insgesamt 36 Patienten
behandelt. Die ORR betrug 83 Prozent, wobei 11 Patienten vollständig
(CR = complete response) und 19 partiell (PR = partial response)
ansprachen. Die mittlere Überlebensrate (OS = overall survival) lag
für alle Patienten bei 35,6 Monaten. Bei den 11 Patienten, die eine
vollständige Remission erreichten, wurde die mittlere Überlebensrate
nicht erreicht.
Purin-Analoge, insbesondere Fludara, zeigten eine besondere
Wirkung bei der Behandlung von CLL und erreichten als
Einzelwirkstoffe eine Gesamtansprechrate von 50 - 60 Prozent bei
früher behandelten Patienten. Diese Analyse bewies, dass eine
Kombinationstherapie die Wirksamkeit erheblich steigern konnte, und
dass die FluCam-Kombination sogar bei den Patienten anschlug, die
gegenüber Fludarabin behandlungsresistent waren.
Einzelheiten zur Studie
Die Patienten erhielten eine kurzphasige Eskalationstherapie mit
10mg bis 30mg MabCampath an aufeinanderfolgenden Tagen, gefolgt von
einer FluCam-Behandlung. Diese bestand aus 30 mg/m2/Tag IV Fludarabin
über einen Zeitraum von 15 - 30 Minuten (an den Tagen 1 - 3),
unmittelbar gefolgt von 30 mg IV Alemtuzumab über einen Zeitraum von
2 Stunden (an den Tagen 1 - 3). Diese Kombination wurde nach 28 Tagen
für bis zu sechs Zyklen wiederholt.
Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 61,47 Jahre
(Altersgruppe von 38 -80 Jahre). 75 Prozent der Patienten waren
männlich, 78 Prozent befanden sich im Binet-Stadium C der Krankheit,
und die mittlere Anzahl vorausgegangener Behandlungen belief sich auf
zwei (Skala von 1 - 8). Die ORR betrug 83 Prozent, wobei 30 Prozent
der Patienten vollständig (CR) und 53 Prozent partiell (PR)
ansprachen. 22 Patienten (62 Prozent) hatten bei einer
vorausgegangenen Behandlung Fludarabin entweder als Einzelwirkstoff
oder in Kombination mit anderen zytotoxischen Mitteln oder Rituximab
erhalten. Bei neun (41 Prozent) von diesen 22 Patienten war die
Behandlung mit Fludarabin fehlgeschlagen, aber sechs von ihnen
sprachen auf FluCam an. Eine CMV (Zytomegalovirus)-Reaktivierung trat
nur bei zwei Patienten auf, obwohl 80 Prozent zu Beginn der Studie
CMV-Immunoglobulin G-positiv waren. Es ist insbesondere anzumerken,
dass sieben Patienten zu Beginn des Versuchs aktive autoimmune
hemolytische Anämie (AIHA) und/oder autoimmune Thrombozytopenie
(AITP) hatten und erfolgreich mit FluCam behandelt wurden. Mehr noch,
neun andere Patienten mit transfusionsabhängiger Thrombozytopenie
und/oder Anämie in Folge von Infiltration des Knochenmarks vor der
Behandlung wurden erfolgreich behandelt und benötigten keine
Transfusionen nach beendigter Therapie.
Informationen zu CLL (Chronisch Lympathische Leukämie)
CLL ist die am weitesten verbreitete Form der Leukämie bei
Erwachsenen und betrifft jährlich ca. 120.000 Menschen in den USA und
Europa. Die Krankheit wird am häufigsten bei Leuten im Alter von 50
Jahren oder darüber diagnostiziert. CLL manifestiert sich durch die
Anhäufung von funktionsunfähigen, unreifen weissen Blutkörperchen
(Lymphozyten) im Knochenmark, dem Blut, Lymphgewebe und anderen
Organen. Es gibt im Blut zwei Arten von Lymphozyten, B-Zellen und
T-Zellen. Bei etwa 95 Prozent aller CLL-Fälle sind krebsartige
B-Zellen im Spiel. Diese B-Zellen haben eine überdurchschnittliche
Lebensdauer und fangen an, sich aufzubauen und die normalen, gesunden
Blutkörperchen zu "verdrängen". Die Anhäufung von unreifen Zellen im
Knochenmark verhindert die Erzeugung von gesunden Zellen und kann
sich als tödlich erweisen. Zu den Symptomen zählen u.a. Erschöpfung,
Knochenschmerzen, nächtliche Schweissausbrüche, Appetitlosigkeit und
Gewichtsverlust; wenn das Knochenmark betroffen ist, kann aber auch
eine Schwächung des Immunsystems erfolgen, was für den Patienten ein
höheres Infektionsrisiko bedeutet.
Informationen zu MabCampath(R) (Alemtuzumab)
MabCampath, das in den USA auch unter dem Namen Campath(R) auf dem
Markt ist, ist der erste und einzige humanisierte monoklonale
Antikörper, der für CLL zugelassen wurde, und das erste Medikament,
das sich bei CLL-Patienten als wirksam erwiesen hat, bei denen weder
alkylierende Wirkstoffe noch eine Behandlung mit Fludara
(Fludarabin-Phosphat) angeschlagen hatten. Keine andere
Behandlungsmethode zeigte bei dieser Patientengruppe eine
vergleichbare Wirksamkeit. MabCampath/Campath verfügt im Vergleich zu
herkömmlichen Behandlungsmethoden über eine vollkommen andere
Wirkungsweise, da es gezielt die CD52-Antigene auf den malignen
Lymphozyten angreift. Dadurch werden Prozesse ausgelöst, die zur
Lysis führen, also dem Tod der malignen Zellen. DieseVorgänge
bewirken das Verschwinden der malignen Lymphozyten aus dem
Knochenmark, dem Blut und anderen betroffenen Organen, was wiederum
eine erhöhte Lebenserwartung nach sich ziehen kann.
Bei der Verabreichung von MabCampath auftretende Nebenwirkungen
sind gefahrlos in den Griff zu bekommen, wenn eventuelle
opportunistische Infektionen genau beobachtet und prophylaktisch
behandelt werden. Diese Nebenwirkungen sind vorhersehbar,
kontrollierbar und reversibel. Darüberhinaus können Patienten wieder
eigene gesunde Blutkörperchen bilden, da MabCampath die Stammzellen
im Knochenmark nicht angreift.
Informationen zu Fludara(R) (Fludarabin-Phosphat)
Fludara (Fludarabin-Phosphat) ist als First-Line- und
Second-Line-Therapie in Europa für die Behandlung von B-CLL
zugelassen. Es wird auch als mögliche Behandlungsmethode für eine
Vielzahl von Krebserkrankungen untersucht und erhielt 2001 von der
Kanadischen Gesundheitbehörde "Health Canada" die Anwendungszulassung
zur Behandlung von Non-Hodgkin-Lymphom mit niedrigem Malignitätsgrad.
In der Zwischenzeit sind weitere Länder diesem Beispiel gefolgt.
Fludara ist ein zytotoxischer, chemotherapeutischer Wirkstoff, der
sowohl maligne wie auch benigne weisse Blutkörperchen abtötet. Anders
als alkalierende, zytotoxische Chemotherapie-Behandlungen, die ein
toxisches Umfeld im Blut erzeugen, um die malignen Zellen abzutöten,
verkürzt Fludara, ein Purin-Nukleosid-Analogon, die Lebensdauer
bestehender Leukämiezellen und greift in den Prozess neuer
DNA-Bildung ein, wodurch das Wachstum von Leukämiezellen verhindert
wird.

Pressekontakt:

Univ.-Prof. Dr. Andreas Engert, Leitender Oberarzt,, Telefon:
+49-221-478-5966/5933, Telefax: +49-221-478-3778, E-Mail:
a.engert@uni-koeln.de