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Erste globale Umfrage über offene Problematik bei Asthma-Behandlung enthüllt mögliche Beeinträchtigung der Behandlungsergebnisse

Milwaukee (ots/PRNewswire)

- Nebenwirkungen von Asthma-Medikamenten und mangelnde
Kommunikation zwischen Arzt und Patient beeinträchtigen Einhaltung
der Behandlungsvorschriften
Die Ergebnisse der allerersten globalen, quantitativen Umfrage
über die offene Problematik bei der Behandlung von Asthma, die
gestern in London veröffentlicht wurden, offenbaren erhebliche
Widersprüche bei der Einschätzung von aktuellen
Asthma-Behandlungsmethoden aus der jeweiligen Sicht der Ärzte und
Patienten. Es geht um Probleme, die das Befinden der Patienten
beeinflussen können, u.a. die Nebenwirkungen von Medikamenten, die
Aufklärung der Patienten und die Verständigung zwischen Arzt und
Patient. Die Global Asthma Physician and Patient (GAPP)-Umfrage, eine
Forschungsstudie, die in 16 Ländern weltweit durchgeführt wurde,
sollte die Auswirkungen von Asthma auf globaler Ebene deutlich
machen, einer Erkrankung, die jedes Jahrzehnt um etwa 50 Prozent
zunimmt.
"Die laufende Kommunikation zwischen Arzt und Patient ist bei der
Behandlung von chronischen Erkrankungen wie Asthma von
ausschlaggebender Bedeutung, und die GAPP- Umfrage macht deutlich,
dass dieser Dialog in allen Ländern, die wir untersucht haben, noch
viel zu wünschen übrig lässt", erklärte G. Walter Canonica, MD,
University of Genova, Genua, Italien, von der World Allergy
Organization. "Ein guter Ausgangspunkt wäre der Bereich der
Nebenwirkungen, da unsere Ergebnisse hier erhebliche Diskrepanzen
zwischen Arzt und Patient aufzeigen."
Das tatsächliche Wissen der Patienten um Nebenwirkungen und die
Vermutung der Ärzte, wieviel die Patienten eigentlich wissen, klaffen
weit auseinander. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass beinahe
ein Drittel (31%) aller Patienten angibt, sich der potenziellen
Langzeitnebenwirkungen "nicht bewusst" zu sein, die mit der
Asthma-Behandlung in Form von inhalierten Kortikosteroiden (ICS)
einhergehen, während die Ärzte den Wissensstand der Patienten
hinsichtlich der Nebenwirkungen wesentlich höher einschätzten. Nur
drei Prozent unter den Ärzten glauben, dass Patienten sich der
möglichen Kurzzeitnebenwirkungen "nicht bewusst" sind, bei den
Langzeitnebenwirkungen sind es sieben Prozent.
Auftreten von Nebenwirkungen beeinträchtigt Einhaltung der
medikamentösen Vorschriften
Vierunddreissig Prozent der Patienten, die Asthma-Medikamente
eingenommen haben, meinen Kurzzeitnebenwirkungen verspürt zu haben.
Zu diesen zählen orale Candidiasis, Pharyngitis oder Heiserkeit. 19
Prozent glauben, Langzeitnebenwirkungen verspürt zu haben.
Patienten, die Nebenwirkungen verspürt haben, geben diese oft als
Begründung dafür an, dass sie sich nicht an die
Behandlungsvorschriften halten; nur 26% aller Patienten berichten,
dass sie sich zumindest die Hälfte der Zeit an die Medikation halten.
Patienten, die sich nicht an die Behandlungsvorschriften hielten,
berichten von nachhaltigeren Auswirkungen auf ihre Gesundheit und
Lebensqualität. Hierzu zählen verstärkte Symptome (69%) und häufigere
Asthmaanfälle oder Verschlimmerung der Anfälle (41%). Ärzte
überschätzten die Häufigkeit der Fälle, in denen Patienten sich an
die Behandlung hielten, ganz erheblich.
"Diese Ergebnisse enthüllen, dass es bei der Asthma-Behandlung
eindeutig bestimmte unbehandelte Probleme gibt", so Dr. Carlos E.
Baena-Cagnani, Catholic University of Cordoba, Cordoba, Argentinien,
von der World Allergy  Organization.  "Patienten, die ihre
Asthma-Medikamente nicht weisungsgemäss  einnahmen, berichten, dass
ihr Asthma ihre Gesundheit und Lebensqualität  stärker
beeinträchtigte. Konkretere Anweisungen für die Patienten und neue
Behandlungsmöglichkeiten könnten einige der Probleme in Angriff
nehmen, die in dieser Umfrage angeschnitten wurden, und
möglicherweise die Behandlungsergebnisse verbessern."
Widersprüchliche Berichte über den Zeitaufwand für die Anweisung
der Patienten
In jedem der befragten Länder machten die Patienten und Ärzte
grundlegend unterschiedliche Angaben darüber, wieviel Zeit für die
Anweisung der Patienten während eines Praxisbesuchs aufgewendet
wurde: 23% aller Patienten schätzten global, dass während ihres
Praxisbesuchs überhaupt keine Zeit darauf verwandt wird, das
Verfahren für eine erfolgreiche Asthma-Behandlung zu diskutieren;
demgegenüber waren 87% der Ärzte der Meinung, dass bei bis zu 50% der
Praxiskonsultationen genau dieses Thema mit den Asthma-Patienten
behandelt würde.
Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis ist, dass bis zu 50% aller
Patienten ihren Angaben zufolge die Kurz- oder Langzeitnebenwirkungen
nie mit ihrem Arzt besprechen; eine überwältigende Anzahl der Ärzte
behauptet jedoch, die Nebenwirkungen mit ihren Patienten zu
diskutieren.
Die GAPP-Umfrage zeigt nicht nur eindeutig offene Probleme bei der
Asthma-Behandlung, sondern enthüllt auch, dass eine direkte Beziehung
zwischen der Arzt/Patient-Kommunikation und der Einhaltung der
Behandlungsvorschriften besteht. Patienten, die häufiger mit ihrem
Arzt über die Methode einer erfolgreichen Asthma-Behandlung
diskutieren, halten sich ihren Angaben zufolge auch eher an die
Behandlungsvorschriften.
Patienten und Ärzte erkennen gleichermassen die Notwendigkeit für
verbesserte Asthma-Behandlung an
Obwohl Patienten und Ärzte die Asthma-Behandlungsmethoden
unterschiedlich einschätzen, stimmen sie doch darin überein, dass die
augenblicklich verfügbaren Asthma-Behandlungsmethoden sehr zu
wünschen übrig lassen. Während die überwältigende Mehrheit der Ärzte
(95%) glaubt, dass ICS immer noch den 'Goldstandard' zur Behandlung
von Asthma darstellen, zeigen sie sich mit den 'Nebenwirkungen' der
gegenwärtig verfügbaren ICS-Möglichkeiten überhaupt nicht zufrieden.
Ärzte würden aller Wahrscheinlichkeit nach (85%) eine neue
ICS-Behandlung verschreiben, wenn diese unbedenklicher und besser
verträglich wäre. Eine derartige neue ICS-Behandlung mit
vergleichbarer Wirkung und verbesserter Tolerierbarkeit wird
vornehmlich von einer Reihe von Patienten-Untergruppen befürwortet,
deren Leben durch Asthma besonders stark beeinträchtigt wird.
Informationen über das GAPP Survey Advisory Board (Umfragegremium)
Das GAPP Survey Advisory Board setzt sich aus den folgenden
professionellen Organisationen und Patienten-Interessengruppen
zusammen:
- World Allergy Organization
Die 'World Allergy Organization' (WAO) ist ein internationaler
Dachverband, dessen Mitglieder sich aus 80 regionalen und nationalen
Allergologie-, Asthma- und klinischen Immunologievereinen aus der
ganzen Welt zusammensetzen. Die WAO organisiert durch ihre
Zusammenarbeit mit anderen Verbänden für Mitglieder in 92 Ländern
unmittelbare Ausbildungsprogramme, Symposien und Gastvorlesungen. Die
Organisation wurde im Jahr 1951 gegründet und hat seitdem mit Erfolg
18 grosse Kongresse veranstaltet.
- American College of Allergy, Asthma & Immunology
Die Organisation 'American College of Allergy, Asthma &
Immunology' (ACAAI) ist ein amerikanischer Berufsverband mit 4.900
Allergologen/Immunologen, der im Jahr 1942 gegründet wurde. Das ACAAI
widmet  sich durch Forschungstätigkeit, Fürsprache sowie
professionelle und  öffentliche Schulung der Verbesserung der
Patientenversorgung im  allergologischen und immunologischen Bereich.
- Allergy Asthma Network/Mothers of Asthmatics
Die Organisation 'Allergy Asthma Network/Mothers of Asthmatics'
(AANMA) wurde im Jahr 1985 gegründet. AANMA ist ein gemeinnütziges
USA-Netzwerk von Familien, die sich dafür einsetzen, Allergien und
Asthma zu bezwingen anstatt zu bewältigen.
    Die mit der Umfrage betraute GAPP-Arbeitsgemeinschaft
    - Michael S. Blaiss, University of Tennessee Health Science Center,
      Memphis, TN, USA, für das American College of Allergy, Asthma &
      Immunology
    - Carlos E. Baena-Cagnani, Katholische Universität von Cordoba, Cordoba,
      Argentinien, für die World Allergy Organization
    - G. Walter Canonica, Universität von Genua DIMI, Genua, Italien, für die
      World Allergy Organization
    - Ronald Dahl, Aarhus University Hospital, Department of Respiratory
      Diseases, Aarhus, Dänemark, für die World Allergy Organization
    - Michael A. Kaliner, Institute for Asthma & Allergy, Chevy Chase, MD,
      USA, für die World Allergy Organization
    - Nancy Sander, The Allergy and Asthma Network Mothers of Asthmatics,
      Fairfax, VA, USA
    - Erkka J. Valovirta, Turku Allergie-Zentrum, Turku, Finnland, für die
      World Allergy Organization Aufbau und Methodik der Studie
Harris Interactive(R) führte die Umfrage im Auftrag des GAPP
Survey Advisory Board mittels Online-, telephonischen und
persönlichen Befragungen von 18. Mai bis 24. August 2005 durch.
Insgesamt wurden 3.459 Befragungen in 16 Ländern durchgeführt (1.726
Erwachsene, die mindestens 18 Jahre alt waren und unter Asthma litten
sowie 1.733 Allgemeinärzte oder Spezialisten, die Erwachsene
behandeln): Teilnehmer waren Australien, Belgien, Brasilien, Kanada,
Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Japan, die Niederlande,
Polen, Südafrika, Spanien, Schweiz, Grossbritannien und die USA. Pro
Land wurden etwa je 100 Patienten und Ärzte befragt, ausser in den
USA, wo es etwa 200 pro Gruppe waren. Die Ärzte hatten folgende
Kriterien zu erfüllen: sie mussten zum Zeitpunkt der Umfrage zwischen
3 und 30 Jahren praktiziert haben, mindestens drei erwachsene
Asthma-Patienten pro Woche behandeln und mindestens ein Rezept für
Asthmamedizin pro Woche ausstellen. Zu den Allgemeinärzten zählen
Hausärzte, praktische Ärzte, Internisten und Spezialisten,
einschliesslich Allergologen, Pneumologen und Atemwegspezialisten.
Die US-Daten wurden als einzige gewichtet. Die ärztlichen Daten
wurden nach Fachgebiet des Arztes, Geschlecht und Anzahl der
Praxisjahre gewichtet, um die Charakteristika von Ärzten in der
Stammdatei von Ärzten der American Medical Association zu
reflektieren. Die Patientendaten wurden nach Geschlecht,
Bildungsstand, Alter, Familienstand, Einkommen und Herkunft
gewichtet, um die Charakteristika erwachsener Asthma-Patienten des
National Health Interview zu reflektieren. Die Daten der anderen
befragten Länder wurden nicht gewichtet.
Die GAPP-Umfrage wurde von dem Unternehmen ALTANA Pharmaceuticals
gesponsert.
Informationen zu Asthma
Asthma ist eine chronische Lungenerkrankung, die durch eine
Entzündung der Atemwege hervorgerufen wird und auf bestimmte
Reizstoffe mit der Blockierung der Atemwege reagiert. Allergien sind
für über 50 Prozent aller Asthmafälle bei Erwachsenen verantwortlich.
Atopische Individuen - Patienten, die eine persönlich oder familiär
bedingte Veranlagung zur Sensibilisierung und Produktion von
IgE-Antikörpern auf Allergene haben - leiden häufig unter mehr als
einer allergischen Erkrankung. Allergische Rhinitis, allergische
Konjunktivitis und atopisches Ekzem kommen oft gleichzeitig mit
allergischem Asthma vor. Dieses äussert sich durch eine Vielzahl von
Symptomen, u.a. pfeifende Atmung, Husten und Verengung der Atemwege,
was Atemnot verursacht und lebensgefährlich werden kann. Laut Angaben
der Global Initiative for Asthma (GINA) leiden weltweit über 300
Millionen Menschen an Asthma. Die Todesfälle belaufen sich jährlich
weltweit auf über 180.000.
Unternehmensprofil Harris Interactive(R)
Harris Interactive Inc. (www.harrisinteractive.com), mit
Firmensitz in Rochester, New York, ist das dreizehntgrösste und am
schnellsten wachsende Marktforschungsunternehmen der Welt. Das
Unternehmen ist weithin für 'The Harris Poll(R)' und seine
bahnbrechende Führungsrolle in der Online-Marktforschungsbranche
bekannt. Durch die Kombination von wissenschaftlich fundierter
innovativer Forschung und der Kunst strategischer Beratung vermittelt
das Unternehmen Kenntnisse, die zu messbaren und bleibenden Wertungen
führen. Es hat sich damit bei seinen Kunden seit langem den Ruf
erworben, Einsichten zu vermitteln, die souveräne
Geschäftsentscheidungen möglich machen.
Harris Interactive betreut durch seine Geschäftsstellen in den
USA, Europa (www.harrisinteractive.com/europe) und Asien, seine
hundertprozentige Tochtergesellschaft Novatris in Paris, Frankreich
(www.novatris.com) und ein unabhängiges globales Netzwerk
angeschlossener Marktforschungsunternehmen Kunden in aller Welt.

Pressekontakt:

Rachel Pell für die World Allergy Organization, +1-646-935-4137,
rachel.pell@ketchum.com