Media Service: Heute in der Handelszeitung vom Mittwoch, 7. Juni 2006: Themen siehe Lead im Text.
Zürich (ots)
1. Börsengänge: Das Klima für den Sprung an die Schweizer Börse verschlechtert sich. Erste Kandidaten verschieben nun ihren Börsengang. Biotechfirma Mondobiotech kommt später Im Zuge der Turbulenzen verschlechtern sich die Aussichten für Börsenkandidaten: «Nach der Korrektur an den Aktienmärkten ist das Umfeld für Börsengänge in der Schweiz sicher anspruchsvoller geworden», sagt Martin Kesselring, Leiter Investment Banking Schweiz bei der UBS. Tatsächlich könnte die derzeitige Entwicklung am Aktienmarkt für künftige Publikumsöffnungen zum Zünglein an der Waage werden. Eine Reihe von angekündigten Initial Public Offerings (IPO) hängt derzeit in der Schwebe. Bestes Beispiel ist der Versicherer Winterthur, der ab Mitte 2006 börsenreif sein soll. Nun sind von einem Verkauf bis zu einem weiteren Verbleiben bei der Credit Suisse alle Varianten möglich. Dabei ist die CS nicht die einzige Firma, die zögert: Die Beteiligungsgesellschaft HBM Bioventures will ebenfalls die richtigen IPO-Bedingungen abwarten, genauso wie das Flugzeugwartungs-Unternehmen SR Technics: «Wir starten noch in diesem Jahr, sofern die Marktbedingungen günstig sind», heisst es dort. Den Gang an die Swiss Exchange gar verschieben müssen Mondobiotech und Smart Telecom.
2. Sulzer-CEO Ulf Berg im Interview: Der Sulzer-Chef will die mittelfristigen Margenziele teilweise schon 2006 erreichen. Er fasst eine Erweiterung der Produktemärkte durch Zukäufe ins Auge. Der Technologiekonzern Sulzer wird die ausgezeichnete Auftragslage dieses Geschäftsjahrs in Umsatz- und Gewinnwachstum entsprechend umsetzen. Sulzer-CEO Ulf Berg kündigt im Interview mit der «Handelszeitung» an, die für 2008 gesetzten Margenziele für die Bereiche Sulzer Pumps und Chemtech «sicher schon in diesem Jahr» zu erreichen. Die Endmärkte von Sulzer seien «fast ausnahmslos in guter Verfassung», so Berg weiter. Um den Produkteabsatz von Sulzer Metco in der stagnierenden Automobilindustrie anzukurbeln, wurde mit dem Aufbau von Standorten in Asien begonnen. Die angekündigten Akquisitionspläne hofft Berg in den nächsten sechs Monaten realisieren zu können. Neben den Bereichen Pumps und Chemtech ist auch die Stärkung bei Teilen von Metco möglich. Zur Ausdehnung der geografischen Präsenz seien auch Zukäufe für Turbo Services denkbar. Daneben sind auch Überlegungen fortgeschritten, die Konzernaktivitäten auf weitere Endmärkte auszuweiten. «Wir schauen weitere Bereiche an, in denen wir uns gut positionieren können», sagt Berg. Eine fünfte Division könne sich Sulzer vielleicht leisten, sobald alle Divisionen die Hausaufgaben gemacht hätten. «Sollten wir sehr stark wachsen, wäre aus Transparenz- und Managementgründen die Aufteilung des Konzerns in fünf Divisionen denkbar», sagt der 56-jährige Däne. Den Rückschlag der Sulzer-Aktie sieht er gelassen: «Der Kurs ist immer noch höher als zu Jahresbeginn».
3. SWX Group-Präsident Peter Gomez: «Wir haben keinen Grund zur Hektik» (grosses Interview) - neues Übernahmeangebot von der Deutschen Börse möglich Der neue Präsident der Schweizer Börse hält ein neues Übernahmeangebot der Deutschen Börse an die SWX Group für möglich. Eine Antwort erhalten die Deutschen vom ehemaligen Rektor der Universität St. Gallen nicht vor Spätherbst nach der Strategiebeurteilung der SWX.
4.Adecco: Rassismusklage in Frankreich abgewiesen Eine der unzähligen Klagen gegen Adecco, die den Konzern zumindest an der Börse destabilisieren, ist in Frankreich laut Recherchen der "Handelszeitung" abgewiesen worden. Konkret handelt es sich um eine Rassismusklage aufgrund eines Rekrutierungsmemos, das Adecco im Jahr 2000 im Auftrag von LOréal gemacht hat. Gesucht wurden darin «Animateurinnen zwischen 18 und 22 Jahren, mit Kleidergrösse 38 bis 42 und BBR.» Letztere Abkürzung steht für «bleu-blanc-rouge», eine Referenz auf die französische Flagge. Gemäss der klagenden französischen Organisation handelt es sich beim Beschrieb BBR um ein ethnisches Profilkriterium, bei dem nicht-weisse Kandidatinnen diskriminiert würden.Das zuständige Pariser Strafgericht hat nun vor Pfingsten bestätigt, dass die Rekrutierung nicht rassistisch gewesen sei, wie Adecco-Sprecher Axel Schafmeister gegenüber der «Handelszeitung» bestätigt. Ein Adecco-Angestellter hatte zuvor geltend gemacht, dass BBR sich nur auf korrekte französische Sprachkenntnisse beziehe.
5. Unaxis: Kernaktionärin Victory will den Schleier lüften Nach den zahlreichen Negativschlagzeilen sind bei der Unaxis-Besitzerin Victory laut Recherchen der «Handelszeitung» wichtige Neuerungen geplant. Zuverlässige Quellen bestätigen, dass Victory von einem Finanzinstitut bewertet wird. Anschliessend will Victory seine Transparenz im Sinne der Corporate-Governance-Richtlinien erhöhen. Damit schwenkt Victory auf den Kurs von Unaxis-CEO Thomas Limberger ein, der aus Unaxis ein Musterbeispiel für Corporate Governance machen will.
6. David Dean, CEO von Bossard: «Im Moment wenig dunkle Wolken» - Bosshard zuversichtlich, Rekordergerbnis zu übertreffen. Der Chef des weltweit tätigen Schraubenhändlers in Zug hat Sorgen mit dem amerikanischen Markt. Erfreulich entwickeln sich dafür die Geschäfte in Asien. CEO David Dean ist im "Handelszeitung"-Interview zuversichtlich, 2006 das Rekorderergebnis vom Vorjahr zu übertreffen.
7. Prime Forestry Group: Den Investoren droht Totalverlust Die Gläubiger haben nach der Eröffnung des Konkurses gegen die Firma schlechte Karten. Zudem haben auch die Plantagen in Panama Geldsorgen.
8. Swisscanto Gerard Fischer: "Anleger nehmen Teil der Gewinne mit" - (Interview) Der CEO der Swisscanto-Gruppe und Präsident des Anlagefondsverbandes sieht mehr Transparenz bei den Fondsgebühren und will den Fondsstandort mit mehr Flexibilität bei den Produkten aufwerten.
Nähere Auskunft erteilt gerne Martin Spieler, Chefredaktor Handelzeitung, Zürich