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Media Service: Heute in der Handelszeitung vom Mittwoch, 17. Dezember 2008

Zürich (ots)

SGS-Chef Chris Kirk: "Wachsen nächstes Jahr
profitabel weiter"
Der Chef des weltgrössten Warenprüfkonzerns SGS, Chris Kirk, will 
dieses Jahr mindestens 10% wachsen und versprüht für 2009 Optimismus.
"Ich sehe keinen Grund, wieso SGS nächstes Jahr nicht profitabel 
weiterwachsen soll", sagt er im "Handelszeitung"-Interview. 
Gesetzlich vorgeschriebene Inspektionen und Warenkontrollen würden 
auch in einer Rezession gebraucht. So verdiente SGS mehrere Millionen
zusätzlich mit Testaufträgen nach dem Milchpulver-Skandal in China. 
Kirk erwartet für 2009, dass SGS grössere Übernahmen abschliessen 
könne als dieses Jahr, als total 13 Übernahmen für knapp 200 Mio Fr. 
getätigt wurden.
Geberit-CEO Albert Baehny: "Schuldenfrei und schlank in die Krise"
Albert Baehny, Chef des Sanitärtechnikers Geberit, bereitet die 
Anlegergemeinde auf ein spürbar schwächeres 2009 vor: «Die 
Bauaktivitäten werden 2009 überall schwächer sein als noch in diesem 
Jahr», sagt Baehny im Interview mit der "Handelszeitung". Die 
Rezession werde an Geberit nicht spurlos vorüberziehen: "Betrachtet 
man unsere Resultate nach den ersten neun Monaten, könnte man 
tatsächlich denken, dass Geberit immun ist", sagt Baehny. "Aber das 
ist nicht der Fall. Keine Firma kann sich dem Abschwung gänzlich 
entziehen." Die Konzernführung werde deshalb in den kommenden Wochen 
ein Worst-Case-Szenario ausarbeiten. Grössere Anpassungen hält Baehny
aber noch nicht für nötig: "Wir gehen schlank und schuldenfrei in die
Krise", betont er. Auch deshalb hält Baehny am Investitionsprogramm 
für 2009 - 130 bis 150 Mio Fr. - fest. Ebenso bestätigt er die 
mittelfristigen Finanzziele, 4 bis 6% Umsatzwachstum und eine 
Ebitda-Marge von 23 bis 25% pro Jahr.
Ruag-CEO Toni Wicki: Der schwache Dollar hat Ruag 2008 schwer 
zugesetzt
Der Technologiekonzern und Hauptlieferant der Schweizer Armee, Ruag, 
will seine Aktivitäten im Dollar-Raum erhöhen. "Wir versuchen, 
Devisenschwankungen künftig stärker über eine natürliche 
Währungsabsicherung aufzufangen", bestätigt Ruag-CEO Toni Wicki im 
Interview mit der "Handelszeitung". In China könnte Ruag in Dollar 
einkaufen und so Währungsverluste, die durch Einkauf und Produktion 
im Franken- und Euro-Raum anfallen, reduzieren. Der schwache Dollar 
hat Ruag auch 2008 schwer zugesetzt. "Geschäfte, die in Dollar 
abgewickelt worden sind, haben 2008 nicht brilliert", sagt Wicki. Die
Währungsverluste hätten Fortschritte bei der Effizienz weitgehend 
zunichte gemacht, sodass die Jahresergebnisse 2008 in etwa auf das 
Niveau des Vorjahres zu liegen kämen.
BCV-Chef Pascal Keiner: "Erwarten einen Gewinn im 2. Halbjahr 
2008"
Pascal Kiener, CEO der Banque Cantonale Vaudoise (BCV), erwartet 
einen Gewinn im 2. Halbjahr 2008. Das gilt auch für den Handel: "Für 
das ganze 2. Semester erwarte ich im Handel einen positiven 
Geschäftsverlauf", so Kiener im Interview. Die neue Strategie sei 
nach Plan unterwegs: Inzwischen seien im Private Banking "zwischen 
fünf und zehn" neue Stellen besetzt worden. Eine Pause legt die BCV 
bei der Suche nach einer neuen IT-Lösung ein. "Die Analyse können wir
wohl im Laufe des nächsten Jahres aufnehmen."
"Handelszeitung"-Umfrage: Kurzarbeit nimmt massiv zu
Fast täglich melden neue Firmen Kurzarbeit an: In Bern reichten 134 
Unternehmen für rund 2800 Beschäftigte entsprechende Gesuche ein. In 
Zürich warten 60 Betriebe auf grünes Licht für Kurzarbeit, im Aargau 
60 und im Thurgau 40. Das zeigt eine Umfrage der "Handelszeitung". In
den kantonalen Arbeitsämtern hat sich die Lage in den vergangenen 
Wochen zugespitzt. Gesamtschweizerisch dürften nach den 
Weihnachtsferien über 20 000 Angestellte kurzarbeiten. «Wir haben so 
etwas noch nie erlebt», heisst es beim aargauischen Amt für 
Wirtschaft und Arbeit über den rasanten Anstieg der Gesuche. Weil 
gleichzeitig mit der Zahl der Kurzarbeiter auch die Arbeitslosenquote
zunimmt, stösst die Arbeitslosenversicherung an ihre finanziellen 
Grenzen. Das setzt den Bundesrat unter Zugzwang: Serge Gaillard vom 
Staatssekretariat für Wirtschaft erwartet, dass der Beitragssatz 
schon 2010 von 2 auf 2,3% steigt.
Derivate-Industrie: Anbieter bald ohne Risiko?
Der Schweizerische Verband für Strukturierte Produkte (SVSP) und die 
Schweizer Börse planen ein zentrales Clearingsystem. Das haben 
Recherchen der "Handelszeitung" ergeben. Dabei hinterlegen die 
Emittenten von strukturierten Produkten beim Clearinghouse 
Sicherheiten, womit das Gegenparteienrisiko de facto vom Tisch ist. 
Urs Wieland, Head Risk Management bei der SIX x-clear - der 
Clearingfirma der SIX Group - bestätigt, dass eine entsprechende 
Anfrage vom Verband bei der SIX x-clear vorliegt.
EFG-CEO Lawrence Howell: "Erhebliche Neugeldzuflüsse"
EFG International ist in diesem Jahr bei der Einstellung von neuen 
Kundenberatern weiterhin auf Rekordkurs. "Wir hatten erhebliche 
Neugeldzuflüsse seit Ende Oktober", sagt Lawrence Howell, CEO EFG 
International, gegenüber der "Handelszeitung". Für die Märkte ist er 
nicht so pessimistisch wie viele andere: "Die Lage an den 
Finanzmärkten dürfte sich im nächsten Jahr verbessern. Wir finden es 
nach wie vor gerechtfertigt, zu expandieren und neue Kundenberater 
einzustellen." Zu den jüngsten Insider-Verkäufen sagt Howell: 
"VR-Präsident Jean-Pierre Cuoni geht auf die Pensionierung zu und 
verkauft deshalb graduell. Ich selbst habe Titel verkauft, um damit 
meine Steuern zu bezahlen."
Glasfaser: Streit um Schweizer Marktposition
Kaum eine Präsentation, bei der die Swisscom nicht betont, dass "die 
Schweiz im Glasfaserausbau weltweit zur Spitzengruppe" gehöre. Doch 
es gibt auch andere Statistiken, wie die "Handelszeitung" schreibt : 
Eine Erhebung der OECD zeigt, dass die Schweiz bei der Anzahl reiner 
Glasfaseranschlüsse im Verhältnis zu allen Breitband-Abonnenten weit 
hinten rangiert. Zehnmal kleiner ist die Glasfaserdichte in der 
Schweiz im Vergleich zum Schnitt der OECD-Länder. Die Schweiz steht 
nur gut da, wenn auch so genanntes Fiber to the node oder zu deutsch 
Glasfaser bis ins Quartier mit eingerechnet wird. Denn die Swisscom 
deckt rund 75% der Anschlüsse mit dem sogenannten VDSL ab. Für 
Sunrise ist die Glasfaser-Rechnung inklusive VDSL jedoch eine 
Mogelpackung. "Richtig schnell wird eine Leitung erst, wenn die 
Glasfaser bis in die Haushalte geht und nicht nur bis ins Quartier", 
sagt Kommunikationschef Dominique Reber der HZ. So rosig, wie 
Swisscom die Situation in der Schweiz darstelle, sei sie nicht.
Manor-Chef Bertrand Jungo: "Bei Geschenken wird nicht gespart"
Trotz Finanzkrise läuft das Weihnachtsgeschäft im Warenhaus bestens, 
wie Manor-Chef Bertrand Jungo im Interview erklärt. Ein Viertel des 
Jahresumsatzes erzielt Manor im Weihnachtsgeschäft. "Im zweiten 
Semester 2008 haben wir signifikant Marktanteile gewinnen können", 
sagt Jungo. Für nächstes Jahr plant er keine Eröffnungen neuer 
Warenhäuser. Erst 2010 steht in Liestal wieder eine Neueröffnung an.
Generali und Mobiliar: "Die Konservativen trumpfen mit Wachstum 
auf"
Die beiden Versicherer freuen sich über gute Zuwachsraten im 
laufenden Jahr. "Die Neukundengewinnung ist bei unserer Gesellschaft 
weiterhin auf hohem Niveau", sagt Alfred Leu, CEO Generali Schweiz, 
gegenüber der "Handelszeitung". Das bestätigt auch der Mobiliar-Chef 
für sein Unternehmen und räumt ein, dass die Mobiliar derzeit gar 
deutlich über dem Markt wachse. Zunehmende Nachfrage erwarten die 
beiden Versicherungskonzerne künftig vor allem bei den 
Lebensversicherungen. "Ich rechne damit, dass in der kurz- und 
mittelfristigen Zukunft die Akquisition von Kunden im 
Lebensversicherungsbereich eher vereinfacht wird. So dürften Kunden 
komplexe Produkte, die sie nicht verstehen, eher meiden", sagt Alfred
Leu von Generali. Trotz der positiven Aussichten dürfte sich aber das
kommende Jahr für die Lebenssparte schwierig gestalten. So würden 
gemäss Urs Berger, CEO Mobiliar, vor allem die Prämien im Kollektiv-,
Unfall- und Krankentaggeldgeschäft unter Druck geraten. "Die 
Einnahmen stehen in Abhängigkeit zur Lohnsumme. Entsprechend müssen 
wir aufgrund eines zunehmenden Stellenabbaus und geringerer 
Lohnerhöhungen mit Einbussen in diesem Segment rechnen", so Berger.
Messen 2009: Firmen halten an ihren Auftritten fest
Die Messe Schweiz spürt zwar eine Verunsicherung, doch die 
Finanzkrise hat sich bisher noch nicht im Messegeschäft 
niedergeschlagen. Die geplanten Veranstaltungen werden stattfinden. 
Bei den Flächenbelegungen und Ausstellerzahlen seien bis jetzt keine 
Einbrüche festzustellen. Denn für Unternehmen ist es wichtig, gerade 
jetzt am Markt präsent zu sein, um Image und Kontakte zu pflegen.
Der Uhrenmeister aus Nyon: Das zentrale Marketinginstrument der 
Uhrenmanufaktur
Hublot ist ihr Chef, "Monsieur Hublot". Der begnadete Kommunikator 
beherrscht neben den Marketinginstrumenten auch das Geschäft. Selbst 
seinen Konkurrenten dürfte es schwer fallen, sich Jean-Claude Bivers 
Charme zu entziehen, gelingt es ihm doch, Professionalität, 
Bauernschläue und entwaffnende Herzlichkeit zu einem ansprechenden 
Ganzen zu vereinen. "Monsieur Hublot" (wie ihn seine Geschäftspartner
nennen) ist ein Getriebener, beseelt von der Vision, die Produkte 
seiner Uhrenmanufaktur noch besser, noch attraktiver, noch begehrter 
zu machen. Dass er nicht nur in Sachen Marketing, sondern generell im
Management gewieft ist, zeigt schon die Tatsache, dass Hublot heute 
in einem Monat so viel verkauft wie vor fünf Jahren in einem ganzen 
Jahr.
Kinder und Karriere: Mütter sind die besseren Managerinnen
Auf Chefposten trifft man kaum Frauen, geschweige denn Mütter; dabei 
bringen diese noch zusätzliche Qualitäten mit. Die 
Swisscom-Verwaltungsrätin Catherine Mühlemann gehört zur seltenen 
Spezies von Frauen, die einen Topjob haben und gleichzeitig 
Erziehungsaufgaben wahrnehmen. "Rein zahlenmässig müsste es viel mehr
Frauen und Mütter in Führungspositionen geben", hält Kathrin Arioli 
fest, Leiterin des Büros für Gleichstellung von Mann und Frau in 
Zürich, der "Handelszeitung". Tatsächlich sind europaweit 55% der 
Studienabgänger weiblich, doch der Frauenanteil im oberen Kader 
stagniert auf tiefem Niveau, in Führungsgremien börsenkotierter 
Unternehmen beträgt er gar weniger als 5%. Unter diesen sind die 
Mütter statistisch kaum mehr zu erfassen. Warum? "Angesichts der 
möglichst permanenten Verfügbarkeit, die besonders von 
Führungskräften heute verlangt wird, ist es zunehmend schwieriger für
betreuende Mütter und Väter, Karriere und Kinder zu kombinieren", 
sagt Arioli. Der Effizienzdruck sei heute riesig, daher ziehe man 
stets verfügbare Mitarbeitende jenen vor, die auch anderweitigen 
Verpflichtungen nachgehen. Das hat auch Catherine Mühlemann erlebt. 
Als langjährige Chefin von MTV Central Europe hat sie aber gleich 
selber die Initiative für Frauen ergriffen: Sie ermutigte zahlreiche 
Frauen im Betrieb zur Karriere und richtete einen eigenen 
Betriebskindergarten ein, "das Schönste, was mir passiert ist, die 
Feedbacks von Frauen waren toll".
Special Champagner: Die besten Cuvées gegen den Krisenfrust
Des Schweizers Liebe zum Luxusgetränk ist ungebrochen: Genossen wird 
Champagner immer öfter. Und die Konsumenten greifen - der Rezession 
zum Trotz - immer tiefer in die Tasche. Die Schweiz zählt denn auch 
zu den wichtigsten Abnehmern des Edelprodukts aus Frankreich. Über 6 
Mio Flaschen werden jährlich importiert. Weil Champagner Lebensfreude
und unvergessliche Momente verspricht. Die "Handelszeitung" lädt 
zusammen mit den zehn besten Küchenchefs aus der Champagne auf 24 
Seiten zu einer kulinarischen Traumreise.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung" Zürich. Tel: 043 444 59 00

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