Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom 14. Juli 2010
Zürich (ots)
Kuoni-CEO Peter Rothwell: Offensive in China
"Wir sind sicher, dass der chinesische Markt mit seinem enormen Potenzial für unsere Zukunft längerfristig sehr wichtig wird", sagt Kuoni-CEO Peter Rothwell im Interview mit der "Handelszeitung". Nach der Akquisition des lokalen Anbieters Et-China im 3. Quartal 2010 will der Schweizer Branchenprimus darum im Riesenreich die Marke Kuoni lancieren. "Kein westlicher Reisekonzern steigt so in China ein, wie wir dies tun", so Rothwell. Die Expansion soll für Kuoni eine ähnliche Erfolgsgeschichte werden wie jene in Indien, wo man mit Abstand Marktführer ist. CEO Rothwell: "In Indien haben wir seit unserem Markteintritt vor 14 Jahren nie Geld verloren." Kuonis Engagement in China weckt bei der hiesigen Reisebranche Erwartungen, könnte es doch der Schweiz mehr chinesische Gäste bescheren. Guglielmo L. Brentel, Präsident des Branchenverbands Hotelleriesuisse: "Dieser Markt zählt zu den wichtigsten Wachstumsmärkten des Schweizer Tourismus." Ähnlich sieht es Jürg Schmid, Direktor von Schweiz Tourismus: "Ich erachte den Markteintritt von Kuoni als sehr geschickt, weil in China der Trend auch beim Reisen hin zur Qualität geht. Wir hoffen natürlich, dass Kuoni die Chinesen vor allem in die Schweiz bringt."
Börsenguru Marc Faber: "In China kann es zum Crash kommen"
Börsenguru und Asienexperte Marc Faber sieht Anzeichen einer Blasenbildung im Reich der Mitte: "Es könnte zu einem Crash kommen, denn auch China verfolgt eine sehr expansive Geldpolitik. Die Leute haben zuletzt Gelder aufgenommen, um mit Immobilien zu spekulieren", sagt der als Untergangsprophet bekannte Schweizer gegenüber der "Handelszeitung". Solange sich die Immobilienpreise verdoppeln würden, möge dies funktionieren. Faber: "Langfristig wird dieses System aber zusammenbrechen." Dennoch glaubt Faber nicht, dass eine weltweite Rezession droht: "Ich gehe nicht davon aus, dass die Wirtschaft schrumpfen wird. Sobald sich dies nämlich abzeichnet, werden die Regierungen weitere Stützungspakete lancieren, insbesondere in diesem Jahr, in dem in Amerika Zwischenwahlen sind." Als Alternative zu einem Investment in Gold sieht Faber "Silber, Platinum oder Paladium". Denn: "In einem Umfeld, in dem Geld gedruckt wird, ist Bargeld langfristig sehr gefährlich."
Magdalena Martullo-Blocher: "Ich werde meinem Vater im Alter wohl ähnlicher"
Die Ems-Chefin sagt immer deutlicher, was in der Politik ihrer Meinung nach schief läuft. Mit ihren Auftritten erinnert sie mehr und mehr an ihren Vater Christoph Blocher. "Offenbar werde ich ihm immer ähnlicher", sagt Magdalena Martullo im Interview mit der "Handelszeitung". "Manchmal sehe ich meinen Vater etwas sagen und denke: das hätte ich jetzt auch sagen können. Dennoch sind wir verschiedene Menschen. Aber vielleicht wird man im Alter ähnlicher, vielleicht kommen dann die Gene mehr zum Vorschein", sagt sie. Aber sie hat auch objektive Gründe, um die Parallelen zu ihrem Vater zu erklären: "Es ist immer noch unumgänglich, als Unternehmer Einfluss auf die Politik zu nehmen." Und wenn sie den Doppelnamen Martullo-Blocher nicht mag, bedeute dies überhaupt nicht, dass sie sich von ihrem berühmten Vater distanzieren möchte: "Blödsinn. Ich sage einfach immer nur Martullo. Doppelnamen finde ich furchtbar zum Aussprechen." Die neuste politische Attacke reitet die Ems-Chefin gegen die Pläne der Stromkonzerne, die Preise zu erhöhen, um Mittel für Investitionen in neue Atomkraftwerke bereitzustellen: "Die Begründung ist fadenscheinig. Wenn wir bei Ems investieren, können wir ja auch nicht vorher den Kunden einen Mehrpreis verlangen. Wenn die Kraftwerke laufen, verdienen die Stromkonzerne ja dann nochmals. Übrigens sind neue AKW nicht teurer als die alten. Die Technologie hat auch hier enorme Fortschritte gemacht."
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