Tous Actualités
Suivre
Abonner Handelszeitung

Handelszeitung

Media Service: Bankgeheimnisverletzung im Fall Vincenz: Staatsanwaltschaft klärt nicht ab

Zürich (ots)

Ab 2016 veröffentlichte der Finanzblog «Inside Paradeplatz» Informationen über private Finanztransaktionen von Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz und seinem Geschäftspartner Beat Stocker. Wie Recherchen in der neusten Ausgabe der «Handelszeitung» zeigen, liess die betroffene Bank Julius Bär die mutmassliche Bankgeheimnisverletzung untersuchen und machte drei mögliche Tatverdächtige aus, darunter ein Ex-Kadermann der Bank.

Da die Verletzung des Bankgeheimnisses ein Offizialdelikt ist, müsste die verfahrensführende Zürcher Staatsanwaltschaft aktiv werden. Deren Sprecher Erich Wenzinger schreibt auf Anfrage: Im Rahmen der umfangreichen Ermittlungen sei auch der «von Ihnen angesprochene Informationsfluss» ein «Thema»: «Da im vorliegenden Fall aber weder ein konkreter Tatverdacht zutage getreten ist und bislang auch keine Strafanzeige eingegangen ist, wurde keine Untersuchung eingeleitet.»

Die Baselbieter Strafrichterin Monika Roth sieht in der Antwort der Zürcher Staatsanwaltschaft eine «reine Schutzbehauptung»: Mit der Publikation der detaillierten Finanztransaktionen liege ein konkreter, hinreichender Anfangsverdacht für ein Verfahren gegen Unbekannt vor. «Zumal die betroffene Bank ja den Sachverhalt einer möglichen Geheimnisverletzung selbst untersucht und offenbar mehrere Tatverdächtige ermittelt hat.» Im Gegensatz zum Finanzinstitut könnten die Zürcher Strafverfolger auf Zwangsmassnahmen wie Hausdurchsuchungen zurückgreifen. «Mir ist es ein Rätsel, weshalb die Staatsanwaltschaft die Umstände nicht abklärt», sagt Richterin und Rechtsanwältin Roth.

Kontakt:

Nähere Auskunft erhalten Sie unter Tel: 058 269 22 90 oder per
e-mail: newsdesk@ringieraxelspringer.ch

Plus de actualités: Handelszeitung
Plus de actualités: Handelszeitung
  • 13.11.2019 – 16:00

    Media Service: Telegram: Die Messenger-App prüft Ansiedlung in der Schweiz

    Zürich (ots) - Die Messenger-App Telegram mit seinen mehr als 300 Millionen Nutzern prüft, sich in der Schweiz niederzulassen. Das zeigen Recherchen der «Handelszeitung». Mit kantonalen Wirtschaftsförderern ist man im Gespräch über Arbeitsbewilligungen, in Zug werden Räumlichkeiten inspiziert und mit der Finanzmarktaufsicht Finma gab es Sondierungsgespräche, ...

  • 06.11.2019 – 16:00

    Media Service: So viel verdienen Marketing-Angestellte in der Schweiz

    Zürich (ots) - Ein Leiter Marktforschung kann auf Senior-Stufe im Durchschnitt 207'000 Franken erreichen, so die Lohndaten der Compensation-Beratungsfirma Kienbaum für das Jahr 2019. Im Berufsbild des Leiters Produktmanagement schaffen es nur Senior-Manager mit Arbeitsplatz in einem Konzern mit mehr als 1000 Mitarbeitenden über 200'000 Franken. Besser sieht es für ...