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Media Service: Atomkraftwerke: Betreiber haben die umstrittene Zinssenkung selber verursacht

Zürich (ots)

Die Betreiber der Atomkraftwerke reagierten mit Unverständnis auf den Entscheid des Bundesrates, die kalkulatorische Realrendite der Rücklagenfonds zu senken. Dieser hat zur Folge, dass die Kraftwerkbesitzer mehr Geld für Entsorgung und Stilllegung in die Fonds einzahlen müssen. Die Zinssenkung sei «unbegründet», schrieb unter anderem der Lobbyverband Nuklearforum. Recherchen der «Handelszeitung» zeigen aber, dass die Kraftwerksbetreiber die Zinssenkung selbst mit einer Änderung der Anlagestrategie ausgelöst hatten. Im Dezember 2018 beschlossen sie, die Fonds-Gelder mit deutlich tieferen Risiken anzulegen, wie unter anderem den Fonds-Geschäftsberichten zu entnehmen ist. So wurde etwa der Aktienanteil der Fonds um einen Viertel reduziert. Dies, so hält der Bundesrat in seinen Berichten fest, führe zu einem tieferen Renditepotenzial. «Deshalb», so der Bund, sei die Renditeannahme auf 2,1 Prozent gesenkt worden. Die Strategieänderung dürfte auf Wunsch der grossen Stromkonzerne vorgenommen worden sein. «Bei der letzten Überprüfung wurde eine auf die Risikofähigkeit der Betreiber abgestimmte Anlagestrategie mit tieferer Volatilität definiert», schreibt die Geschäftsführung der Fonds auf Anfrage. Allerdings herrscht diesbezüglich keine Einigkeit. Mühleberg-Betreiberin BWK wehrt sich vor Gericht gegen die Strategieänderung. Bisher erfolgreich.

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