Flensburger Erfolgscoach auf Fußball-Mission im südlichen Afrika
Flensburg/Windhoek (ots)
Das WM-Fieber, das in Deutschland zum weltweiten beachteten Phänomen wurde, schlägt nun, knapp vier Jahre vor der nächsten WM, im südlichen Afrika auf. Helmuth Scharnowski, gebürtiger Flensburger und Wahl-Namibier sowie Vereinspräsident und Coach des dortigen Ligaersten CIVICS sieht seine Zeit gekommen: "Wir wollen sehr eng mit Südafrika zusammenarbeiten. Schließlich ist es das Bruderland Namibias, es wird die gleiche Sprache gesprochen,und ohnehin ist Fußball mittlerweile die Lingua franca" sagte er in einem Interview mit dem Flensburger Tageblatt vom heutigen Montag über die engen historischen, wirtschaftlichen und politischen und nicht zuletzt sportlichen Verbindung zum WM-2010-Austragungsort Südafrika. Ziel sei es, am bevorstehenden Fußballboom rund um das Kap der Guten Hoffnung zu partizipieren, Namibia beispielsweise als Vorbereitungsort für die teilnehmenden Nationalmannschaften attraktiv zu machen. Das ist wohl auch im Sinne der Fifa: Im Zuge der WM 2010 will man in allen Staaten Afrikas eine Vereins-Profiliga einführen. Und Vorbild dazu könnte sein Verein sein.
Scharnowski übernahm 2001 die CIVICS als Vereinspräsident und Chefcoach. "(Der) Club aus dem schwierigsten Stadtteil Windhoeks..., wo Messer, Drogen und Alkohol zum Alltag gehören." Eine bessere Strassenmannschaft seien die CIVICS gewesen. Zwar in der Premier League vertreten, doch niemand wollte den Verein wegen des sozial brenzligen Umfelds übernehmen. Bis Scharnowski kam.
Erste Erfahrungen als Coach hatte er in den achtziger Jahren gesammelt: Scharnowski brachte die TSG Scheersberg von der Kreisliga bis in die Landesliga. "Damals haben wir alle Teams in Angeln dominiert", sagt er grinsend. "Sogar Flensburg 08 und der TSB haben vor uns gezittert." Bei den CIVIS in Windhoek hat er ein festes Gehalt für die Spieler (Altersschnitt 22, 3 Jahre) eingeführt von etwa 150 Euro pro Monat - "das entspricht einem Arbeiterlohn". Und einen großen Schritt hin in Richtung Professionalität. Sportlich führte Scharnowski, dessen ungewöhnliches Motivationstraining sehr an die Methoden Klinsmanns erinnern, bereits 2002 ein Kompetenzteam von Fitness,-Technik- Torwartcoach ein - mit Erfolg.
Innerhalb von sechs Jahren ist es ihm so gelungen, aus dem heruntergekommenen Vorstadtverein die Nummer Eins der Liga in Namibia zu machen, 2005 und 2006 gewannen die CIVICS souverän die Landesmeisterschaften, in der ersten Runde zur Champions League wurde der angolanische Meister Sagrada Esperanza ausgeschaltet, die CIVICS scheiterten im April in der letzten Runde an den Meistern von Asec Mimosa aus der Elfenbeinküste. Dessen Präsident, Roger Quégnin, zeigte sich nach dem denkbar knappen 1:0 nachhaltig beeindruckt vom Gegner: "Vor allem die Arbeit von Helmuth Scharnowski hat mich persönlich beeindruckt." Solch ein Mann an der Spitze eines Sportclubs sei in Afrika nur selten zu finden. "Seine Ideen, den afrikanischen Fußball voranzutreiben, sind der richtige Weg", sagte Quégnin weiter.
Die CIVICS-Mania so Scharnowski, sei das namibische Pendant zum St.-Pauli-Fanomen, "alle wollen jetzt das sympathische Team spielen sehen," sagt Scharnowski und verweist stolz auf überquellende Ordner mit Presseartikeln aus dem ganzen südlichen Afrika. Und nun interessierten sich auch deutsche und europäische Vereine für seine starken Spieler. So ist Colin Benjamin schon beim HSV gelandet. Ganz besonders aber schwärmt Scharnwoski von Heinrich Isaacks, einen 21-jährigen, den Schwarowki als "wirklich modernen Ausnahmestürmer, ein Goalgetter und künftiger Weltklassekicker" bezeichnet.
Die nächsten Jahre bis zur WM will Helmuth Scharnowski, der selbst ständig zwischen Namibia und Deutschland pendelt, damit verbringen, seinen und die anderen nambischen Clubs mit Hilfe eines umfangreichen Sponsorenprogramms, das die namibische Regierung aufgelegt hat, auf Vordermann zu bringen. Es gebe bereits erste, vielversprechende Kontakte zu deutschen aber auch zu internationalen Firmen, die sich im ehemaligen Deutsch Südwest engagieren wollen - als Entwicklungshelfer in Sachen Profifußball.
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