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Keine pauschale Falle: DRGs in der Schweiz
Geplantes Schweizer Fallpauschalensystem ist Thema der 3. IIR-Konferenz "SwissDRG" (01. bis 02. Juli 2008, Radisson SAS Hotel Basel)

Frankfurt am Main (ots)

Vor zweieinhalb Jahren fiel in der
Schweiz die Entscheidung für ein Klinik-Abrechnungssystem auf Basis 
des deutschen Fallpauschalenmodells (DRG - Diagnosis Related Groups):
Die sogenannten SwissDRGs sollen per Gesetz bis spätestens 2012 
flächendeckend eingeführt sein. ( Quelle: www.swissdrg.org ) In 
Deutschland ist das Modell unterdessen in Misskredit geraten: Das 
System habe sich "in kurzer Zeit zu einem monströsen Dickicht 
entwickelt", resümierte das TV-Magazin Plusminus am 25. März 2008. 
Die Absicht, mit dem System den Anstieg der Kosten im 
Gesundheitswesen zu stoppen, sei misslungen, sagte der 
Medizincontroller Hügo Kuypers in der Sendung. Viele Ärzte fühlten 
sich durch den wirtschaftlichen Druck und den bürokratischen Aufwand 
in der Arbeit mit den Patienten beeinträchtigt. Der Wettbewerb unter 
den Kliniken sei indes durch die Einführung des neuen Systems weiter 
gewachsen. Derzeit untersucht der Niedersächsische Verein zur 
Förderung der Qualität im Gesundheitswesen e.V. in einer Studie unter
20 Kliniken die tatsächlichen Effekte der DRG-Einführung. Erste 
Ergebnisse deuteten laut Dr. Brigitte Sens, Leiterin des bei dem 
Projekt federführenden Zentrums für Qualität und Management im 
Gesundheitswesen, darauf hin, dass die "vielfach beschworene 
Ökonomisierung zum Nachteil für die Patientenversorgung zumindest 
jetzt noch nicht nachweisbar ist." ( www.qualitätsinitiative.de , 
27.11.2007 )
Von kritischen Stimmen sollten sich die Schweizer Spitäler nicht 
beirren lassen, wie der Krankenhausmanagementexperte Dr. Leo Boos aus
Zürich betont: "Für Spitäler bietet die Umstellung auf 
diagnosebasierte Fallpauschalen eine große Chance, ihre Kosten und 
Qualität intern und extern transparent darzustellen und so ihre 
Organisation zu optimieren", sagte Boos gegenüber dem 
Konferenzveranstalter IIR Deutschland. Es sei jedoch ein Irrglaube, 
Fallpauschalen würden automatisch zu Verbesserungen der Prozesse 
führen. "Wer mit der Reorganisation bis zum Zeitpunkt der Einführung 
von SwissDRG wartet, wird sich große Nachteile einhandeln." Zu lange 
Aufenthaltsdauern könnten zu Verlusten führen und die Existenz eines 
Spitals bedrohen.
Unter dem Vorsitz von Dr. Leo Boos kommen am 1. und 2. Juli 2008 
in Basel Vertreter aus Politik und Praxis zusammen, um Strategien für
die Umstellung auf das DRG-System zu diskutieren: Die "3. 
IIR-Konferenz SwissDRG" ( http://www.iir.de/swiss-drg/ots ) 
thematisiert die künftige Spitalfinanzierung, die neuen 
Aufgabenprofile unter DRG-Bedingungen und nötige 
Prozessveränderungen. Um für optimalen Erfahrungsaustausch zu sorgen,
wurden sowohl Schweizer als auch deutsche Referenten geladen.
Dr. Peter Indra, Vizedirektor im Bundesamt für Gesundheit (BAG), 
erläutert den aktuellen Stand der System-Einführung und zeigt die 
Konsequenzen für das Schweizer Gesundheitswesen auf.
Die SwissDRG AG, ein eigens für das DRG-Modell gegründetes 
gemeinnütziges Expertenbüro, soll die gesamtschweizerische 
Tarifstruktur erarbeiten, weiterentwickeln und an das neue 
Abgeltungssystem anpassen. Die operative Verantwortung obliegt dem 
Kompetenzzentrum Case Mix Office (CMO). (Quelle: www.swissdrg.org). 
CMO-Geschäftsführer Simon Hölzer wird die Aufgaben der SwissDRG AG 
vorstellen und erläutern, mit welchen Stolpersteinen Schweizer 
Spitäler bei der Einführung rechnen müssen. Ein Update zum deutschen 
CMO-Pendant, dem Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK)
präsentiert dessen Geschäftsführer Dr. Frank Heimig.
Vertreter von Spitälern, Rehakliniken und Krankenversicherer, 
unter ihnen der Sanitas-CEO Otto Bitterli, äußern 
Handlungsempfehlungen zur Vorbereitung auf den Systemwechsel. Der 
Schweizer Gesundheitsökonom Dr. Willy Oggier zeigt, was die Schweiz 
von Deutschland lernen kann, weist aber auch auf Gefahren der 
vorschnellen Analogiebildung hin.
Auch die Themen Qualitätsmanagement unter DRG-Bedingungen, 
Integrierte Versorgung, OP- und Entlassungsmanagement und der Aufbau 
einer Kostenträgerrechnung werden diskutiert.
Das Programm ist im Internet abrufbar unter: 
www.iir.de/swissdrg/ots
Pressekontakt:

Pressekontakt:

Romy König
Pressereferentin
IIR Deutschland GmbH - ein Unternehmen der Informa Group
Westhafenplatz 1
60327 Frankfurt am Main
Tel.: ++49 (0)69 / 244 327 - 3391
Fax: ++ 49 (0)69 / 244 327 - 4391
E-Mail: romy.koenig@informa.com

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