Kunststoff Verband Schweiz (KVS/ASP)
Der Kunststoff Verband Schweiz (KVS) baut sein Engagement für nachhaltige Wiederverwertung weltweit aus
Un document
Bern (ots)
- Hinweis: Die Einladung zur Medienkonferenz am 23. September 2009, 09.30 Uhr kann kostenlos im pdf-Format unter: http://presseportal.ch/de/pm/100016735 heruntergeladen werden -
Der Verband lanciert den "Fonds für nachhaltige Kunststoff-Wiederverwertung"
Mit Unterstützung des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), dem Staatsekretariat für Wirtschaft (Seco), der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) sowie der Aussenwirtschafts-Organisation OSEC und der indisch-schweizerischen Handelskammer (SICC) lanciert der Kunststoff Verband Schweiz (KVS) den "Fonds für nachhaltige Kunststoff-Wiederverwertung". Der Fonds ermöglicht unter anderem über Public Private Partnership nachhaltige Wiederverwertungs-Projekte in Schwellen- und Entwicklungsländern.
Heute lancierte der Kunststoff Verband Schweiz (KVS) im Hotel Bellevue Palace in Bern den "Fonds für nachhaltige Kunststoff-Wiederverwertung". Längst nicht in allen Ländern wird Kunststoff so nachhaltig wieder verwertet, wie dies in der Schweiz der Fall ist. In Schwellen- und Entwicklungsländern - etwa in Indien, Indonesien oder in Kolumbien - stellt missbräuchlich entsorgter Kunststoff ein grosses und wachsendes Problem für die Umwelt dar. So wird etwa das so genannte "North Pacific Gyre", ein tausende von Kilometern grosser Plastikmüllteppich im Nordpazifik (im neuen Dokumentarfilm "Plastic Planet"* wird darüber berichtet), immer stärker zum negativen Symbol einer Industrie, deren Rohstoff vielerorts unsachgemäss entsorgt wird. Die Branche hat das Problem erkannt. Der KVS sieht im neuen Engagement eine Herausforderung und eine Chance.
"In der Schweiz verursacht Kunststoff keine Umweltprobleme. Die Schweiz verfügt über ein grosses Know-how in Sachen Wiederverwertung und Abfallentsorgung", betonte Hans-Peter Fahrni, Chef Abteilung Abfall und Rohstoffe im Bundesamt für Umwelt (BAFU) an der Medienkonferenz. Industrie und Behörden haben in der Schweiz ein hochentwickeltes Wiederverwertungs-System aufgebaut. Die Wiederverwertungsrate von Kunststoff beträgt in der Schweiz 99 Prozent. Rund 20 Prozent der Kunststoffabfälle werden stofflich verwertet, der Rest wird zur Energieerzeugung in modernen Anlagen verbrannt (thermisch verwertet). Hans Prihoda, Bundesinnungsmeister der Kunststoffverarbeiter in Österreich, schildert in Bern den vergleichbaren Erfolg des österreichischen Recycling-Systems.
Was in anderen, nicht-europäischen Ländern geschieht, beobachten die Verantwortlichen des KVS jedoch mit Sorge. Mit der Lancierung des "Fonds für nachhaltige Kunststoff-Verwertung" baut der KVS sein Engagement für eine nachhaltige Verwertung von Kunststoff aus. "Von unserem Wissen und unserer Erfahrung sollen andere profitieren" kündigt Doris Fiala, Präsidentin des KVS, vor den Medien an. "Wir streben einen nachhaltigen Know-how-Transfer an". Dieses internationale Engagement soll lokalen Behörden und Unternehmen helfen, Kunststoff der Wiederverwertung zu zu führen - statt zu zu lassen, dass sich das gravierende Littering-Problem verschärfen kann.
Public Private Partnership
Der KVS strebt Kooperationen auf der Basis von Public Private Partnership-Lösungen an. Bei deren Umsetzung wird das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) Unterstützung leisten. Das Seco unterstützt seit Jahren Programme zur Einführung von modernen Abfallmanagementmethoden und Behandlung von Abfällen in Entwicklungsländern. Erst durch die sachgerechte Trennung können die unproblematischen Kunststoffe weiter verwertet werden. Hans-Peter Egler, Ressortleiter Handelsförderung sagt dazu: "Das Schweizer Know-how kann zur Erkennung der schadstoffhaltigen Kunststoffe und Aufbereitung wiederverwertbarer Kunststoffteile einen wichtigen Entwicklungs- und Umweltbeitrag leisten. Wir sind überzeugt, dass Seco-Projekte eine gute Basis für sinnvolle Synergien mit der begrüssenswerten Initiative des Kunststoff Verbandes bilden."Mit Unterstützung des Bundesamtes für Umwelt BAFU (Projektdefinition) erstellt der KVS als Grundlage Informationsmaterial für Kampagnen und konzipiert Schulungen für betroffenen Regionen. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA prüft mit dem KVS, wo ein Projekt in Schwellen- und Entwicklungsländern entwicklungsrelevant wäre und Sinn machen könnte. Daniel Küng, CEO der Exportförderungs-Organisation OSEC, betont, wie wichtig dabei Kontakte vor Ort sind: "Wir ermöglichen dem KVS mit unserem Netzwerk, in den entsprechenden Ländern gute Kontakte zu Firmen- und Behördenvertretern knüpfen zu können". Im Fokus stehen zu Beginn Projekte in Indien. Über die Schweizerisch-Indische Handelskammer SICC laufen darum weitere Kontakte. Chairman Franz Probst verweist auf die Organisation der SICC in Indien sowie auf die indischen Partnerorganisationen: "Wir unterstützen den KVS in seinen Bemühungen, vor Ort zu evaluieren, wo das Engagement am meisten Wirkung entfalten kann".
... und Corporate Social Responsibility (CSR):
Studien belegen: Unternehmen und Branchen, die in Corporate Social Responsibility (CSR) Projekte investieren, sind erfolgreicher. Diesem Grundsatz lebt der KVS nach. Im Zentrum steht dabei immer die Frage, wie eine Branche mit ihrer Technologie Zugänge zu Bildung, Wissen und damit auch wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wertschöpfung leisten kann. Verstärkt geht es dabei heute um Fragen des Umweltschutzes und des Klimawandels. "Hier haken wir ein", sagt Dr. Ernesto Engel, Geschäftsführer des Kunststoff Verband Schweiz. "Wir äufnen Mittel, damit unsere Branche ihr Wissen und ihre Erfahrung über nachhaltigen Umgang mit ihren Produkten weiter geben und so der Umwelt helfen kann".
Der Fonds wird durch Spenden und Kapitalerträge natürlicher und juristischer Personen geäufnet. Ihren Beitrag für bessere Kunststoff-Wiederverwertungsmassnahmen können Unternehmen und Verbände ab sofort auf Konto Fonds NKW, Aargauische Kantonalbank, 5001 Aarau (IBAN CH62 0076 1016 1243 4820 9) einbezahlen.
* Der Kino-Dokumentarfilm Plastic Planet läuft am 18. September in den Kinos Österreichs an. In seinem neuen Film stellt Regisseur Werner Boote Plastik als mögliche globale Bedrohung dar. Er wirft wichtige Fragen auf: Wer ist verantwortlich für die Müllberge in Wüsten und Meeren? Wer gewinnt dabei? Wer verliert? Was ist zu tun? In der österreichisch-deutschen Koproduktion thematisiert Boote die Verschmutzung von Meeren und Wüsten, und er lässt Fachleute über von Kunststoff verursachte mögliche gesundheitliche Auswirkungen referieren.
Die Kunststoff-Industrie bemüht sich, den Menschen die Vorteile von Recycling deutlich zu machen. Dies tut der KVS seit jeher in enger Kooperation mit den Behörden - verstärkt nun durch den neuen Fonds. "Es muss für uns in der Schweiz eine Pflicht und eine Selbstverständlichkeit sein, verantwortungsbewusst und engagiert mit jenen Ländern und Partnerorganisationen zusammen zu arbeiten, die bei der Lösungssuche im Gegensatz zu uns erst ganz am Anfang stehen", sagt KVS-Geschäftsführer Ernesto Engel.
Kontakt:
Dr. Ernesto Engel
Geschäftsführer KVS
Schachenallee 29 C
5000 Aarau
Tel.: +41/62/834'00'60
Mobile: +41/79/215'28'64
Nationalrätin Doris Fiala
Präsidentin KVS
Mobile: +41/79/611'84'17