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1000 Weinbergpfirsiche für Schweizer Winzer

Arbaz (ots)

Die Geschichte des europäischen Weinbaus war lange
untrennbar mit dem Weinbergpfirsich verbunden. Im Frühjahr duftete 
seine rosa Blüte über den noch schlummernden Reben, im Sommer 
verführte seine herrlich saftige Frucht, im Frühherbst bot er 
singenden Zugvögeln Rast. Doch in den letzten 40 Jahren ist dieser 
traditionsreiche Baum beinahe gänzlich aus den Weinbergen 
verschwunden. Zur Rettung dieses Kulturerbes und zur Förderung der 
Biodiversität spenden ProSpecieRara und das Delinat-Institut den 
Schweizer Winzern 1'000 Pflänzlinge des Weinbergpfirsich.
Die Geschichte des Pfirsichs als Nutz- und Kulturpflanze reicht 
rund 4000 Jahre zurück: die frühsten Anbauversuche konnten in seinem 
Ursprungsland China für die Zeit um 2000 v.u.Z. dokumentiert werden. 
Später gelangte er westwärts in den vorderasiatischen Raum in das 
Gebiet des heutigen Iran und Irak und Kleinasien, wo optimale 
klimatische Bedingungen für den Anbau herrschen. Von hier aus wurde 
er dann durch die Römer nach Süd- und Mitteleuropa gebracht. Im 
Mittelmeerraum, wo ebenfalls gute Wachstumsbedingungen gegeben sind, 
wird er bereits seit mehr als tausend Jahren angebaut.
Der Pfirsich (Prunus persica) gehört zu den Rosengewächsen und in 
die engere Verwandtschaft von Aprikose, Mandel, Pflaume und Kirsche. 
Die Bäume werden ohne Schnitt bis zu 8 m hoch; sie entfalten bereits 
im April ihre üppige rosa Blütenpracht, welche mit süss-blumigem Duft
zahlreiche Bestäuber wie Bienen anlockt.
Im Laufe der Zeit sind - wie bei allen alten Nutzpflanzen - durch 
menschliche Auslese zahlreiche Kultursorten geschaffen worden. Dabei 
wurden in fast allen Weinbauregionen Europas kleinfruchtige Sämlinge 
selektioniert und weitervermehrt, da diese besonders gut an die 
Bedingungen im Rebberg angepasst waren. So entstanden zeitgleich 
verschiedene Sorten des Weinbergpfirsichs, der aber im Laufe der 
exzessiven Rationalisierung der Landwirtschaft im 20.Jh. fast überall
wieder aus den Weinbergen verschwand.
Als wärmebedürftige Pflanzen fühlen sie sich am Fuss von 
Südhängen, an Trockenmauern oder auch Hauswänden wohl. Die Struktur 
der Wurzeln und der Nährstoffbedarf machen ihn zu einer optimalen 
Begleitpflanze von Rebkulturen, ernsthafte Konkurrenz tritt bei 
angemessenem Pflanzabstand kaum auf. Er verlangt besonders in der 
Jugend ein gutes Nährstoffangebot und sollte nicht in übermässig 
schwere Lehmböden oder zu leichte Sand- oder Kiesböden gesetzt 
werden. Die Pflanzen müssen diszipliniert zurück geschnitten werden, 
wenn man einen vernünftigen Ertrag erzielen will. Selbstbefruchtung 
funktioniert ohne Probleme und bringt sogar tendenziell bessere 
Erträge.Die Früchte zeichnen sich durch ein intensives Aroma, sehr 
saftiges Fleisch und geringeren Zuckergehalt aus. Sie eignen sich zum
Frischverzehr, aber ganz besonders für Marmelade oder zur Herstellung
von Obstbränden. Der Blutpfirsich ist eine Variante der 
Weinbergpfirsiche mit besonders intensiv gefärbtem Fruchtfleisch von 
rotvioletter Farbe.
Doch Weinbergpfirsiche sind nicht nur wegen ihrer Frucht und 
Schönheit erhaltenswert. Sie sind ein wichtiges Element zur Förderung
der Biodiversität im Weinberg und tragen damit zur Harmonisierung des
Ökosystems und gesünderen Trauben bei. Zudem eignen sich 
Weinbergpfirsiche als Wurzelgrundlage zahlreicher anderer Obstbäume, 
die an den Rändern oder sogar Mitten in den Weinbergen die 
vorherrschende Monokultur auflockern können.
Zur Förderung der ökologischen Vielfalt und zur Rettung dieser 
alten Baumart wollen ProSpecieRara und das Delinat-Institut bis zum 
Jahre 2013 über 1000 Jungpflanzen des Weinbergpfirsich an Schweizer 
Winzer übergeben, damit schon bald zumindest auf jedem 5ten Hektar 
Rebland wieder ein Pfirsichbaum wächst. Zur Anzucht jener 
Jungpflanzen rufen wir die Bevölkerung auf, uns Pfirsichkerne von 
Weinberg- und Blutpfirsichen zu spenden.
Helfen Sie mit!
Besitzen Sie oder kennen Sie in Ihrer Umgebung einen Weinberg- 
oder Blutpfirsich? Dann helfen Sie mit und senden Sie einige saubere 
und trockene Pfirsichkerne mit Angabe des Herkunftsorts an diese 
Adresse:
Fondation Delinat-Institut
Ancienne Église 9
1974 Arbaz
Telefon 027/398'51'14
Weitere Informationen auf Internet:
www.delinat-institut.org
www.prospecierara.ch
Diese Texte stehen als Word-File zum Download bereit: 
www.delinat-institut.org/presse
Diese Bilder steht unter www.delinat-institut.org/presse zum 
Download bereit.

Kontakt:

Fondation Delinat Institut
Ancienne Église 9
1974 Arbaz
Tél.: +41/27/398'51'14