SAKK - Swiss Group for Clinical Cancer Research
ASCO-Programm: Molekulare Marker verbessern Behandlung von Darmkrebs
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Bern/Chicago (ots)
- Hinweis: Die Langfassung dieser Medienmitteilung kann ab Sonntag, 06.06.2010, 16.30 Uhr kostenlos im pdf-Format unter http://presseportal.ch/de/pm/100017912 heruntergeladen werden -
Forscher der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK), der European Organisation for Research and Treatment of Cancer (EORTC) und vom Swiss Institute for Bioinformatics (SIB) haben molekulare Marker und andere Indikatoren untersucht, die Ärzten in Zukunft helfen könnten, Darmkrebspatienten nach einem Rückfall gezielter zu behandeln. Die Resultate dieser Studie wurden heute an der weltweit grössten Onkologiekonferenz veröffentlicht.
Der Nachweis gewisser Marker könnte Onkologen in Zukunft helfen, die Überlebenschancen von Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs besser einzuschätzen und damit die für sie beste Behandlung zu wählen, sagt Projektleiter Dr. Arnaud Roth vom Universitätsspital HUG in Genf. Ausserdem hängen die Überlebenschancen eines Patienten gemäss Dr. Roth von der Stelle ab, wo der Tumor entsteht. Dr. Roth präsentierte diese Forschungsergebnisse heute am jährlich stattfindenden Treffen der American Society of Clinical Oncology (ASCO), welches vom 4. bis 8. Juni in Chicago stattfindet.
Onkologen sollen bei Darmkrebspatienten, die nach vorerst erfolgreicher Operation und adjuvanter Chemotherapie einen Rückfall erleiden, eine bestimmte Genveränderung überprüfen, welche in der Zellteilung eine entscheidende Rolle spielt. Patienten mit einem Kolonkarzinom, welche die Mutation im BRAF-Gen aufweisen, leben gemäss der Studie durchschnittlich noch 7.5 Monate nach dem Rückfall, verglichen mit 25.2 Monaten bei Patienten ohne diese Genmutation. Die Studie zeigte auch, dass aufgrund der Tumorlage auf die Überlebenschancen der Patienten geschlossen werden kann. Diese Ergebnisse sind bemerkenswert, da in früheren Stadien der Erkrankung weder die Lage des Tumors noch die BRAF-Mutation einen prognostischen Wert bezüglich der Zeit bis zum Rückfall der Patienten aufzuweisen scheint. Die BRAF-Mutation ist aber bereits ein bestätigter Marker für das Überleben nach einer Operation.
Die Resultate wurden auch für das zweitägige Best-of-ASCO-Programm ausgewählt, welches die für die Krebstherapie wichtigsten Forschungsergebnisse der Konferenz zusammenfasst. Am 24. Juni werden die relevantesten Resultate vom ASCO-Treffen zudem am Swiss POST-ASCO in Bern vorgestellt. Dr. Roths Studie wurde von der SAKK, der EORTC und dem SIB gemeinsam durchgeführt und von Pfizer Oncology finanziell unterstützt. Diese Art von Studie fällt unter den Begriff Translational Research oder Bench-to-Bedside-Forschung, bei der Ergebnisse aus der Grundlagenforschung einen direkten Einfluss auf die Praxis haben.
Kontakt:
Dr. med. Arnaud Roth
Projektleiter Translational Subprojekt
der Studie PETACC 3/EORTC 40993/SAKK 60/00
Tel.: +41/22/372'77'44
E-Mail: arnaud.roth@sim.hcuge.ch
Prof. Dr. med. Richard Herrmann, SAKK-Präsident
Tel.: +41/61/265'50'75
E-Mail: herrmannr@uhbs.ch