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Schweizerischer Städteverband / Union des villes suisses

Systemdenken in der städtischen Energieversorgung als Beitrag zur Energiewende

Bern (ots)

Gut aufeinander abgestimmte Strom-, Gas- und Fernwärmenetze spielen in der künftigen Energievesorgung eine zentrale Rolle - gerade im Hinblick auf die Energiewende. Dies ist das Fazit einer Veranstaltung, welche die Stadtwerk-Kooperation Swisspower, der Verband der Schweizerischen Gasindustrie, der Verband Fernwärme Schweiz sowie der Schweizerische Städteverband im Rahmen des FORUM ENGELBERG durchgeführt haben.

Die neue Energiepolitik, die der Bundesrat im Mai 2011 beschlossen hat, führt zu einer neuen Konzeption der Energieversorgung. Sie wird sich in weitaus grösserem Ausmass als heute auf eine dezentrale Energieerzeugung abstützen. Zudem muss die Energieversorgung vermehrt aus einer ganzheitlichen Perspektive heraus betrachtet werden. Einen Ansatz dazu bietet das Konzept der Konvergenz von Strom-, Gas- und Fernwärmenetzen. Diese verschiedenen Energienetze wurden in der Vergangenheit meist unabhängig voneinander betrieben. Verschiedene Städte und städtische Energieversorger treiben nun die Netzkonvergenz voran, indem sie die verschiedenen Energienetze als Gesamtsysteme konzipieren. So leisten sie einen Beitrag zu einer auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz ausgerichteten Energiepolitik, wie sie in zahlreichen Städten verfolgt wird.

An einer Veranstaltung im Rahmen des FORUM ENGELBERG diskutierten Vertreter von Stadtwerken, der Industrie sowie aus der Politik über den Stand und die Perspektiven der Konvergenz von Energienetzen in der Schweiz. Das FORUM ENGELBERG ist eine internationale Konferenz, die sich bei ihrer 20. Austragung im Anfang September 2012 mit dem Thema «Energiepolitik: Wie leben mit Ungewissheiten?» befasste. Die Veranstaltung wird auch von der Europäischen Union unterstützt.

Stadtwerke leben die Netzkonvergenz

Als Querverbundsunternehmen, die Elektrizität, Gas, Fernwärme und oft auch weitere Dienstleistungen anbieten, seien die Stadtwerke bereits heute in einer ausgezeichneten Ausgangslage zur Förderung der Netzkonvergenz, hielt Daniel Schafer, CEO von Energie Wasser Bern ewb, fest. Die Verflechtung von Energienetzen und deren Abstimmung aufeinander helfe nicht nur die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse zu befriedigen, sondern trage auch dazu bei, mit der wachsenden Komplexität bei der Netzsteuerung umzugehen. Dazu brauche es auch den Einbezug von Kommunikationstechnologien, wie sie mit dem Bau von Glasfasernetzen in den Städten bereit gestellt werden, so Schafer.

Für den Präsidenten des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie, Dr. Hajo Leutenegger, ist eine Gesamtbetrachtung in der Energieversorgung unabdingbar. Das Gasnetz könne in einem konvergenten Energiesystem die Funktion eines Energiespeichers übernehmen, beispielsweise für überschüssige Elektrizität aus Solar- oder Windkraftwerken. Mit dieser als Power-to-Gas bezeichneten Umwandlung nimmt der Anteil von erneuerbarem Gas im Gasnetz zu, was auch bei der CO2-Abgabe berücksichtigt werden müsse, so Leutenegger.

Information als Schlüsselelement für Netzkonvergenz

Michael Sarbach, CEO der Brugg Rohrsysteme AG, verwies auf die Rolle von Wärme-Kraft-Kopplungs-Anlagen für die Regulierung im Stromnetz. Weiter strich er das im internationalen Vergleich beträchtliche Ausbaupotential von Fernwärmenetzen in der Schweiz heraus. Deutschland erlebe derzeit einen starken Fernwärme-Ausbau, dem selbst der sinkende Wärmebedarf durch Gebäudesanierungen nichts anhaben könne.

Am Beispiel der Stadt St. Gallen zeigte Ivo Schillig, CEO der St. Galler Stadtwerke, schliesslich auf, das ein überzeugendes energiepolitisches Gesamtkonzept auch in Volksabstimmungen Erfolg hat. Dies ist in der Gallusstadt mit dem Energiekonzept EnK3, das Wärme, Elektrizität und Mobilität vereint, exemplarisch der Fall. Schillig zeigt weiter auf, dass sich Netzkonvergenz dynamisch entwickelt. Während erste Netzübergänge bereits existieren, besteht noch ein beträchtliches Konvergenzpotential, bis kleine Solaranlagen, Blockheiz-Kraftwerke, die bestehende Kehrichtverbrennunganlage, das künftige Geothermiekraftwerk sowie Transformationsanlagen mit den verschiedlichen Netzen zu einem effizienten Gesamtsystem werden. Ein Gesamtsystem, bei dem die Information das zentralste Element darstellen werde.

www.swisspower.ch / www.fernwaerme-schweiz.ch / www.erdgas.ch / www.staedteverband.ch

Kontakt:

Urs Glutz, Leiter Politik und Verbände Swisspower
Tel.: +41/44/253'82'70

Michael Schmid
Leiter Public Affairs Verband Schweizerische Gasindustrie (VSG)
Mobile: +41/79/226'71'31

Jürg E. Bartlome
Geschäftsführer Verband Fernwärme Schweiz
Mobile: +41/79/356'27'56

Martin Tschirren, stv. Direktor Städteverband
Mobile: +41/76/561'16'52

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