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pro audito schweiz, Organisation für Menschen mit Hörproblemen: "Herr Rihs, wir kämpfen gegen Ihre fetten Margen!" - Hörbehinderte kämpfen für freien Markt - mit der 6. IV-Revision

Zürich (ots)

"Herr Rihs, wir kämpfen gegen Ihre fetten
Margen!"Hörbehinderte kämpfen für freien Markt - mit der 6. 
IV-Revision
pro audito schweiz, die Organisation für Menschen mit Hörproblemen
ist entsetzt, wie Behinderte kurz vor Vernehmlassungsschluss zur 6. 
IV-Revision hinters Licht geführt werden. Die Hörgeräte-Hersteller 
setzen alles daran, den freien Markt für Hörgeräte zu verhindern. Das
zeigt ein aktueller Artikel des "SonntagsBlick". pro audito schweiz 
fordert: Die fetten Margen müssen schmelzen - Behinderte wollen 
Transparenz und echten Wettbewerb. Die IV-Revision macht es möglich.
Erwin Gruber, Zentralsekretär von pro audito schweiz sagt: "Ich 
bin entsetzt darüber, wie Behinderte hinters Licht geführt werden - 
ausgerechnet von jenen, die bei Hörbehinderten mit fetten Margen 
abkassieren". Die Hörgeräte-Branche setzt alles daran, die in der 6. 
IV-Revision vorgesehene Gesetzesgrundlage für freien Wettbewerb bei 
der Beschaffung von Hilfsmitteln (insbesondere Hörgeräten) zu 
verhindern. Ein Artikel im "SonntagsBlick" bestätigt: Ihre satten 
Gewinne machen die Hörgeräte-Hersteller auf dem Buckel der 
Hörbehinderten. Preisvergleiche zeigten, so Manuel Jung, 
Gesundheitsspezialist beim eidgenössischen Preisüberwacher gegenüber 
"SonntagsBlick", dass Hörgeräte "in der Schweiz massiv teurer sind 
als im Ausland".
Die Hörgeräte-Industrie versucht nun den guten Vorschlag für 
echten Wettbewerb mit Vorwürfen wie "Staatsmonopol" und 
"Bevormundung" zu verhindern. "Das lassen wir nicht zu", kontert 
Erwin Gruber. Fakt ist: Die Behinderten, insbesondere Hörbehinderte, 
werden tatsächlich bevormundet. Allerdings nicht vom Staat, sondern 
von der Hörgerätebranche. "Herr Rihs, wir kämpfen gegen Ihre fette 
Margen!", sagt Erwin Gruber an die Adresse von Andy Rihs, Präsident 
des Schweizer Hörgeräteherstellers Sonova (früher Phonak). Die 
aktuelle Meldung des deutschen Bundeskartellamt macht zusätzlich 
hellhörig: Das Amt führt ein Verfahren gegen die zu Sonova gehörende 
Phonak durch. Weil diese "in unerlaubter Weise Einfluss auf 
Wiederverkaufspreise ihrer Produkte genommen hat".
Die IV-Revision bringt die Basis für echten Wettbewerb und die 
Preise der Anbieter ins Sinken. «Die IV wird nicht auf dem Buckel der
Versicherten sparen», kommentiert Katrin Jentzsch (37), 
Hörgerätespezialistin beim Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) 
im "SonntagsBlick" die Möglichkeit, öffentlichen Druck auf die Preise
auszuüben. Skandalös ist: Die Hersteller weigern sich bisher 
standhaft, die tatsächlichen Preise ihrer teils 4500 Franken teuren 
"Dienstleistung für besseres Hören" offen zu legen. Wenige wissen, 
dass ein Hörgerät in der Herstellung höchstens 200 Franken kostet.
pro audito schweiz begrüsst es, dass nun neben heute möglichen 
Pauschalen, Tarifverträgen und Höchstbeiträgen der IV für Hörgeräte 
echter Markt spielen und Wahlfreiheit herrschen soll. Gruber betont: 
"Erst das macht Hörbehinderte zu mündigen Konsumenten". Alles andere 
sei "Falschinformation und gezielte Angstmacherei". Sollte die Reform
scheitern, will pro audito schweiz selbst eine Einkaufsgemeinschaft 
aufbauen.
Zur Erinnerung: Der Preisüberwacher, die eidgenössische 
Finanzkontrolle und das Parlamentes zeigten wiederholt auf: Die 
Hörgeräte-Preise sind überrissen, die Margen mit teilweise 45 Prozent
und mehr skandalös hoch. Der Bundesrat betont im Bericht zur 
IV-Revision: "Die verfügbaren Instrumente sind nicht genügend 
effizient, um die ...  Preise zu beeinflussen. ... Das System 
ermöglicht den Abgabestellen, Margen und Rabatte zu erzielen, ohne 
dass die Gewinne ... zu Gunsten der Versicherten eingesetzt werden, 
so dass die Vertreter der Branche verleitet werden, die teuersten 
Hilfsmittel zu verkaufen. So können sie einen bedeutenden Gewinn 
erzielen".
Norwegen, Dänemark oder Grossbritannien sind Länder mit freien 
Märkten, die Versicherten gute Hörgeräte-Versorgung mit hochstehenden
Produkten bieten - zu viel tieferen Preisen als in der Schweiz! "Das 
wollen wir jetzt in der Schweiz auch", sagt Gruber.

Kontakt:

Erwin Gruber, Zentralsekretär
pro audito schweiz
Feldeggstrasse 1332
8032 Zürich
Tel.: +41/44/363'12'00
Mobile: +41/79/422'33'51
Internet: http://www.pro-audito.ch